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Strengere Sicherheitsüberprüfung für Flugpersonal

flyniki Crew
flyniki Crew, © Ingo Lang, Symbolbild
BERLIN - Zur Verhinderung von Terroranschlägen im Flugverkehr werden Piloten und Bodenpersonal strenger überprüft. Nach einem Gesetz, das der Bundestag am Donnerstag verabschiedet hat, erhalten die Luftsicherheitsbehörden für ihre Zuverlässigkeitsprüfung künftig auch sicherheitsrelevante Informationen von anderen Behörden.

Zu den Informationsquellen zählen auch die Bundespolizei und das Zollkriminalamt. Diese Daten standen für die Überprüfung des Luft- und Bodenpersonals bislang nicht zur Verfügung. Allerdings muss nach dem Bundestag auch noch der Bundesrat zustimmen, bevor die Neuregelung in Kraft treten kann.

"Zweck des Gesetzes ist es, vom Reinigungsbetrieb bis ins Cockpit nur Personen in die verletzlichen Sicherheitsbereiche unserer Flughäfen und der Luftverkehrswirtschaft zu lassen, die strafrechtlich unbescholten und zweifelsfrei rechtstreu sind", erklärte der SPD-Abgeordnete Mahmut Özdemir.

In der Gesetzesbegründung heißt es ferner, wegen der hohen Symbolkraft und der im Anschlagsfall hohen Opferzahl sei der zivile Luftverkehr besonders stark von möglichen Terrorakten bedroht. Eine der größten Bedrohung gehe dabei von sogenannten Innentätern aus, die Zugang zu zentralen Einrichtungen des Luftverkehrs haben
© dpa, aero.de | Abb.: Ingo Lang, Symbolbild | 05.03.2020 20:53

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Beitrag vom 11.03.2020 - 06:51 Uhr
Zur Überprüfungen des Personals: wenn damit die ZÜP gemeint ist, soll die wirklich wirksam sein? (PS: auch ich unterliege wegen des Fliegens seit Jahren der ZÜP-Prüfung).
Beitrag vom 09.03.2020 - 17:37 Uhr
Eine der größten Bedrohung gehe dabei von sogenannten Innentätern aus,

Statistisch gesehen ist das falsch.
Die überwiegende Mehrheit der Anschläge und Anschlagsversuche (>99%) gehen eben nicht von Innentätern aus. Sie sind daher auch nicht das größte Risiko.
Und es ist ja auch nicht so, dass eine Person mit Überprüfung völlig unkontrolliert eine Bombe in ein Flughafengelände transportieren könnte.
Nur um Missverständnisse auszuschließen: Die beschriebenen Maßnahmen können durchaus sinnvoll sein.
Mir geht es hier einzig um die (mMn falsche) Aussage zu dem angeblich höchsten Risiko durch Innentäter.
Diese wird auch oft in kommerziellen Sicherheits-Szenarien, Bewertungen und Salesveranstaltungen genannt und ist ein deutlich überstrapaziertes Verkaufsargument.

Ihre Sichtweise ist durchaus nachvollziehbar. Dennoch haben es sogenannte Innentäter immer leichter, ein Sicherheitssystem zu umgehen, als Außenstehende. Das wiederum erhöht das Risiko durch Innentäter. Das gilt natürlich nicht nur für die Luftfahrt, sondern ganz allgemein.
Ich glaube auch nicht, dass irgendein unzufriedener MA aus Frust plötzlich zum Terroristen wird. Aber 9/11 hat gezeigt, dass auch Terroristen langfristig planen können. Und es ist durchaus als realistisch anzusehen, dass Terroristen vorsätzlich eingeschleust werden können, die dann mit Insiderwissen leichter agieren, als es ein Außenstehender könnte. Ich rede da nicht mal von fliegendem Personal.
In allen sicherheitsempfindlichen Bereichen gibt es daher Überprüfungen des Personals. Mal mehr, mal weniger. Niemand kann mit Sicherheit sagen, ob auch nur ein konkreter Anschlag damit verhindert werden konnte. (@marbu: Die Frage danach ist auch so ein Totschlagargument.) Aber solche Präventivmaßnahmen können schon verhindern, dass es überhaupt jemand versucht.
Ich gebe da aber auch @fbwlaie grundsätzlich recht: Wo anfangen und wo aufhören? Aber das Zusammenführen von vorhandenen Erkenntnissen der verschiedenen Sicherheitsbehörden halte ich noch für eine kostengünstige (fast kostenneutrale) Verbesserung der Sicherheitsüberprüfung.

Dieser Beitrag wurde am 09.03.2020 17:41 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.03.2020 - 11:27 Uhr
In den letzten 5 Jahren gab es ein paar Anschläge - m. E. auch mit Innentätern (Mogadischu?).
Was bringen die Hintergrundüberprüfungen? M. E. wird es immer aufwändiger, mit Innentätern Anschläge durchzuführen.
Wo aber will man Anfangen und wo aufhören? Wer trägt zu den Hosenträgern noch einen Gürtel, damit die Hose nicht nach unten rutscht?


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