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Virtuelle Zäune sollen Drohnen draußen halten

Drohne
Drohne, © FAA

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DÜSSELDORF - Lahmgelegte europäische Großflughäfen - die Probleme mit Drohnen nehmen zu. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat nun einen Vorstoß in Brüssel bei der EU-Kommission unternommen: Drohnen sollen künftig ab Werk so programmiert sein, dass sie nicht in gesperrte Lufträume fliegen können.

Das sogenannte Geofencing ist mit Hilfe der GPS-Koordinaten der Flugverbotszonen bereits möglich. In einem Brief von NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) an die zuständigen EU-Kommissare Didier Reynders und Adina Valean heißt es, die aktuelle Rechtslage habe sich als nicht ausreichend erwiesen. Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Die EU habe zwar vorgeschrieben, dass Drohnen mit einem "Geo-Sensibilisierungssystem" ausgestattet werden müssen, heißt es in dem Brief. Das sei aber eine eher kontraproduktive Warnfunktion: Kriminelle würden so noch darauf aufmerksam gemacht, dass sie ihr Ziel erreicht haben.

Besser wäre es, das sogenannte Geofencing (von englisch "fence" für "Zaun") verbindlich im EU-Recht zu verankern. Damit werden virtuelle Zäune um gesperrte Lufträume errichtet, die die Drohne daran hindern, in diese Gebiete zu fliegen. Dies sei technisch umsetzbar und werde von einigen Herstellern bereits angeboten. Die derzeit freiwilligen Sperren ließen sich allerdings leicht abschalten.

Der Vorstoß aus NRW zielt darauf ab, Sicherheitsstörungen möglichst kostengünstig zu verhindern. "Angesichts der ständig steigenden Gefahr bitte ich die Europäische Kommission, meine Anregung aufzugreifen", schreibt Biesenbach.

Technische Systeme, mit denen Drohnen zum Absturz gebracht werden sollen, seien keine ernsthafte Alternative. Kosten und Nutzen stünden in keinem Verhältnis. So würden die Kosten für eine stationäre Drohnenabwehr je Flughafen mit aktuell 30 Millionen Euro veranschlagt.

Die Drohnenabwehr durch Geofencing soll auch bei der nächsten Justizministerkonferenz im Juni 2020 diskutiert werden. In Deutschland sind bereits Hunderttausende Drohnen angemeldet. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hatte geschätzt, dass bis 2020 etwa 1,2 Millionen Drohnen im privaten und kommerziellen Einsatz sein werden.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Eurocontrol | 24.02.2020 07:42

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Beitrag vom 25.02.2020 - 12:31 Uhr
Die Unkenntnis besteht darin das sich jeder an einem Wochenende seine eigene Drohne baun kann welche sich einen Scheiß für irgendeinen "vituellen Zaun" interessiert.

Wenn man sich mal anschaut, wie viele tatsächlich ein massives Problem haben, einen Quadcopter sogar unmodifiziert unfallfrei in Betrieb zu nehmen, bezweifle ich diese Aussage.

Wie ich früher schon mal geschrieben habe:
Die grundlegende Bedrohungslage durch Terrorismus hat sich seit Einführung leicht implementierbarer Proportional-Fernsteuerungen Ende der 70er eigentlich nicht grundsätzlich gewandelt.
Das Problem bei Drohnen sind aber nicht zu allem entschlossene Terroristen mit beachtlichen intellektuellen und materiellen Fähigkeiten, wie man sie im Kino findet, sondern Trottel ohne dieselben.

Die heutige Situation in der "Drohnen"/Quadcopter an Flughäfen ein Problem darstellen, ist der Vereinfachung des Zugangs und dem Incentive coole Filme auf Youtube stellen zu können geschuldet.
Und diese in mehrfacher Hinsicht beschränkte Klientel halten Sie mit Geofencing in der Firmware und eventuell zusätzlich einem verschlüsselten JTAG Zugang durchaus draußen.


Dieser Beitrag wurde am 25.02.2020 16:16 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.02.2020 - 20:27 Uhr
Das mag vielleicht einen (unwissenden?) 0815 Drohnenpilot belangen, aber wer es möchte, kann den Zaun durch nen flashen umgehen.

In Middle East werden Falken/Adler zur Drohnenabwehr eingesetzt.

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Beitrag vom 24.02.2020 - 20:05 Uhr
Die Unkenntnis besteht darin das sich jeder an einem Wochenende seine eigene Drohne baun kann welche sich einen Scheiß für irgendeinen "vituellen Zaun" interessiert.


Mit Söder-Science wird man solche Probleme sicher nicht lösen.


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