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Erwogen wird nach dpa-Informationen, Tegel zunächst bis Ende Mai zu schließen. Bei der Telefonkonferenz dürfte es daher auch um mögliche Finanzhilfen für das staatliche Unternehmen gehen. Es verbucht erhebliche Einnahmeausfälle, weil kaum noch geflogen wird. Der Aufsichtsrat hat schon zugestimmt, Hilfen zu beantragen.
Eigentümer des Flughafens sind zu je 37 Prozent die Länder Berlin und Brandenburg sowie zu 26 Prozent der Bund. Die Passagierzahlen in Berlin lagen zuletzt mehr als 90 Prozent unter dem Vorjahreswert. Für ihre 2.200 Beschäftigten hat die Flughafengesellschaft schon Kurzarbeit beantragt. Laut Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider beträgt der Finanzbedarf im günstigsten Fall einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag.
Die Flughafengesellschaft kalkuliert nach dpa-Informationen mit einer Millionen Euro weniger Umsatz pro Tag. Dagegen ließen sich etwa sechs Millionen Euro im Monat sparen, wenn in Tegel nicht geflogen würde. Dafür müsste die Flughafengesellschaft bei der Luftfahrtbehörde beantragen, die Betriebspflicht aufzuheben.
Der Bund hatte sich zuletzt skeptisch über eine Tegel-Schließung gezeigt. In Tegel starten und landen auch die Regierungsmaschinen; in Schönefeld gibt es jedoch ein neu gebautes Regierungsterminal.
Auf dem Flughafenareal in Brandenburg an der südöstlichen Stadtgrenze soll Ende Oktober der neue Hauptstadt-Airport BER eröffnen. Wegen Planungsfehlern, Technikproblemen und Baumängeln hatte sich der Start seit 2011 verzögert.
Nach der Inbetriebnahme schließt der Flughafen Tegel; dort soll nach aktueller Planung am 8. November die letzte Maschine abheben. Der Berliner Innenstadtflughafen Tempelhof ist schon 2008 zugunsten des BER geschlossen worden.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Guenter Wicker, FBB | 29.03.2020 09:05
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