Covid-19-Krise
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Massiver Verkehrseinbruch am Frankfurter Flughafen

Geparkte Lufthansa-Flugzeuge am Flughafen Frankfurt
Geparkte Lufthansa-Flugzeuge am Flughafen Frankfurt, © Tobias Rehbein

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FRANKFURT - Der Verkehr am Frankfurter Flughafen kommt wegen der Coronavirus-Pandemie immer stärker zum Erliegen. In der vergangenen Woche sei die Passagierzahl im Vergleich zum Vorjahr um 91 Prozent auf knapp 119.000 gesunken, teilte der Flughafenbetreiber Fraport am Dienstag in Frankfurt mit. 

Das waren noch mal deutlich weniger als noch in der Woche davor, als noch etwas mehr als 331.000 Passagiere abgefertigt wurden.

Die Zahl der Flugbewegungen sackte vom 23. bis 29. März im Vergleich zum Vorjahr um 81 Prozent ab auf 1.836. In der zwölften Kalenderwoche gab es noch mehr als doppelt so viele Flugbewegungen. 

Relativ stabil im Wochenvergleich war dagegen das Frachtvolumen mit etwas mehr als 33.000 (Vorwoche: 36 591) Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das aber auch einen Rückgang um etwas mehr als ein Viertel.

Der Frachtverkehr stelle wichtige Lieferketten sicher, hieß es in der Mitteilung. Es gebe hohe Nachfrage nach zusätzlichen Kapazitäten. Die Abfertigung von Cargo-Flugzeugen sei daher von den Krisen-Maßnahmen nicht beeinträchtigt. So seien Teilbereiche der Anlagen in den Terminals 1 und 2 temporär außer Betrieb gesetzt und ein Großteil der Mitarbeiter wurde in Kurzarbeit geschickt.

Fraport-Chef Stefan Schulte will die Corona-Krise nach Möglichkeit ohne staatliche Unterstützung bewältigen. "Wir wollen ohne Staatshilfe auskommen. Mit den eingeleiteten Sparmaßnahmen gehen wir heute davon aus, das zu schaffen", hatte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vergangenen Freitag gesagt. Fraport habe ein Liquiditätspolster von mehr als einer Milliarde Euro, das noch aufgestockt werde.

Gleichwohl will Fraport nicht alle krisenbedingten Zusatzkosten allein tragen. "Es wird darüber zu sprechen sein, wer die Kosten dafür trägt, dass wir eine Grundversorgung im Interesse Deutschlands aufrechterhalten", sagte Schulte. 

Betriebswirtschaftlich wäre es bei den wenigen Flügen - darunter Frachtflüge mit Warenlieferungen - angemessener, den Flughafen zu schließen. "Aber wir bleiben geöffnet, das ist unser Versprechen aus Frankfurt."

Fraport stellt sich wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf eine längere Phase mit weniger Flugverkehr ein. "2020 werden wir insgesamt mit starken Verkehrsrückgängen abschließen, selbst wenn es im Sommer wieder Zuwächse gegenüber dem jetzigen Niveau gibt. Auch 2021 werden wir wohl nicht 100 Prozent des früheren Verkehrs erreichen", sagte der Fraport-Chef.

Die Krise werde die Luftfahrt verändern. "Es wird weniger Fluggesellschaften geben. Die werden höher verschuldet sein, einige verstaatlicht", meinte Schulte. Da weniger Airlines weniger Verbindungen bedienten, wirke sich das auch auf Flughäfen aus. "Für einige Flughäfen - vor allem kleine oder mittelgroße - wird es dann schwieriger, ihren Bestand zu rechtfertigen."

Die Aktie des Flughafenbetreibers gehört im Corona-Crash zu den größten Verlierern unter den deutschen Standardwerten, auch wenn sich die Aktie zuletzt wieder etwas erholen konnte. 

Am Dienstag setzte das im MDax notierte Papier die Erholung mit einem Aufschlag von zuletzt rund zwei Prozent auf 37,55 Euro fort. Damit liegt die Aktie aber immer noch 45 Prozent unter dem Niveau, das sie vor dem Start des Corona-Crashs hatte.

Das Unternehmen, an dem das Land Hessen mit 31 Prozent, die Stadt Frankfurt mit 20 Prozent und der Großkunde Lufthansa mit 8 Prozent beteiligt ist, kommt damit nur noch auf einen Börsenwert von 3,5 Milliarden Euro.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Lufthansa | 31.03.2020 07:41


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#15601
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Beitrag vom 17.10.2021 - 20:05 Uhr
was ist, gibt es Probleme?
Beitrag vom 16.08.2021 - 10:34 Uhr
@FloCo:
Das 'bemängele' ich an dem Beitrag:
"Planungen gibt es schon etwas länger. Nur haben die keinen der jeden Nasenpopel ins aero Forum schreibt. Und das hat auch seine Gründe. Und die Ereignisse überschlagen sich aktuell etwas schneller als auch Sie und ich uns das wohl ausmalen konnten. Andererseits kann man nicht bei jedem Ereignis gleich und sofort mit Sack und Pack das Land verlassen. Man hat eine Botschaft in dem Land eingerichtet die schließlich hoheitliche Aufgaben zu erledigen hat, incl. Betreuung der sich vor Ort befindlichen deutschen Bürger.".
Weil es nicht stimmt, quasi komplett falsch ist (und mich, wie schon öfters, diskreditieren sollte).

Außenminister H.Maas und Verteidigungsministerin A.Kramp-Karrenbauer werden zu Recht kritisiert - weil sie die Lage völlig falsch eingeschätzt und entsprechend schlecht 'vorbereitet' haben. Das kann man in anderen Medien (nicht Luftfahrtforen) nachlesen, z.B. auf Spiegel.de.

Aber prinzipiell haben Sie Beide Recht, ich hätte darauf gar nicht reagieren sollen. Mein Fehler.

Tut mir leid, aber ich kann in dem von Ihnen bemängelten Kommentar keinerlei Bezug zu Ihrem Kommentar sehen. Wie soll dieser Kommentar Sie dann diskreditieren?
Der User @Otto West redet über Planungen, die Sie mit keinem Wort erwähnt haben, der User @GB allerdings schon. Wie schaffen Sie es da sich gleich wieder in die Opferrolle zu lesen, dass Sie der User hier diskreditieren will? Der Kommentar von @74 bitte 63 würde dazu taugen; auf den nehmen Sie aber keinen Bezug.

Genau genommen antworten Sie jetzt hier auf einen Kommentar, der keinen wirklichen Bezug zu dem Ihrigen hat mit einer Beleidigung... und das gerade von Ihnen, wo Sie doch immer so sehr auf den guten Umgangston achten und immer sofort nach Moderation, Sperrungen und sonstigen rufen, wenn Sie sich angegriffen fühlen...

Das ist das, was ich nicht verstehe hier...

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