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Auf Grund behördlicher Verordnungen fand die Pressekonferenz erstmals vor leeren Rängen statt: physisch anwesend waren neben CEO Alexis von Hoensbroech nur sein neuer Vorstandskollege COO Jens Ritter, Konzernsprecher Peter Thier und Kamerateams des ORF.
Nach drastischem Einbruch der Nachfrage und behördlicher Einschränkungen des Flugverkehrs reduzierte die österreichische Lufthansa-Tochter in nur einer Woche ihr Angebot schrittweise auf ein Fünftel. Als erste Airline der Lufthansa-Gruppe stellte Austrian am Donnerstag ihren Linienverkehr komplett ein.
Einzig verbliebener Kunde ist gegenwärtig das österreichische Außenministerium, in dessen Auftrag Austrian rückkehrwillige, noch im Ausland befindliche Österreicher nach Hause fliegen soll, zu kostendeckenden Konditionen wie Hoensbroech betonte.
Nach Schätzungen der Regierung halten sich derzeit noch über 50.000 Reisende mit österreichischem Wohnsitz in rund 100 Ländern auf.
Nach einem Jahresergebnis von 19 Millionen Euro (gegenüber 2018 ein Rückgang von 70 Prozent) und einem Zuwachs von fünf Prozent auf 14,7 Millionen Passagiere gibt sich Hoensbroech dennoch optimistisch.
Schließlich sei Austrian die einzige Airline, die am Standort Wien im letzten Jahr Gewinne geschrieben habe, auch verfüge das Unternehmen über genügend liquide Mittel. "Wer wenn nicht wir" soll hier das Rennen machen, so der AUA-Chef.
Austrian im Notfall-Modus
Absoluten Vorrang haben zur Zeit alle Maßnahmen zur Zukunftssicherung des Unternehmens. Ohne Einnahmen kann sich die Airline nur auf der Kostenseite bewegen. Alle 7.000 Mitarbeiter seien zu Kurzarbeit gemeldet, alle 82 Flugzeuge zurück am Standort, ebenso alle Crews.
Keinen Mangel an Arbeit haben indessen jene Abteilungen, die Abertausende Rückbuchungen bewältigen müssen, inklusive zahlreicher Stornos für die Sommersaison.
Prognosen über eine Rückkehr zum Normalbetrieb könne der Vorstand derzeit nicht abgeben. Seitens der Technik werden alle Flugzeuge in vollem Betriebszustand gehalten, um kurzfristig einsatzfähig zu sein.
Hilfe von Seiten der Muttergesellschaft erwartet Hoensbroech nicht. Gegenwärtig sehe er dafür auch keine Notwendigkeit. Ausdrücklich begrüßte er allerdings die erweiterte Kurzarbeitsregelung der Bundesregierung, die damit einen Teil der Personalkosten übernehme.
Es seien auch keine Kündigungen geplant, die über das strategische Sparprogramm vom Herbst hinaus gehen. In dessen Zuge sollen nach einem strukturellen Umbau des Unternehmens bis zu 800 Arbeitsplätze abgebaut werden. Der Umbau greift. Bereits drei Monate nach Start des Sparprogramms konnte die Airline ihren Kostenpegel um 8 Prozent senken.
© aero.at | 19.03.2020 17:31
Kommentare (6) Zur Startseite
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Von Hoensbroech erklärte auf der Geister-PK Testflüge seien nur nach längeren Standzeiten erforderlich, Testläufe der Triebwerke und Rollläufe des Flugzeuges hingegen periodisch, um Korrosion zu vermeiden
So ein Quatsch.
Wenn Verkehrsflugzeuge 'ins Parking' versetzt werden, müssen Triebwerksläufe alle 30 Tage stattfinden, im Idle. Geflogen wird da gar nix.
Austrian hält die Flieger im Standby Modus sowie Lauda und Level gemeinsam werden Rückholungen durchgeführt ,die Flieger die nicht gebraucht werden,drehen immer wieder einmal eine Platzrunde über dem Flughafen,heute sind zum Beispiel zwei A321 von Level mit Rückholungen aus Ägypten unterwegs.
Dazu eine 777 von Austrian nach Mauritius und eine 767 nach Male