Covid-19-Krise
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Easyjet-Gründer will Airbus-Aufträge stornieren

easyJet
easyJet Airbus A320, © Airbus S.A.S.

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LONDON - Easyjet hat bei Airbus 95 A320neo und 19 A321neo offen - wegen der Covid-19-Krise sprechen Airline und Hersteller über neue Liefertermine. Easyjet-Gründer Stelios Haji-Ioannou geht das nicht weit genug - der Großaktionär pocht auf eine Rückabwicklung der Verträge.

Easyjet lässt seit Wochenbeginn alle Flugzeuge am Boden. "Durch die Stillegung der Flotte werden erhebliche Kosten eingespart", teilte die Airline mit.

Die Covid-19-Krise hat beim britischen Preisbrecher einen alten Machtkampf neu entfacht - Stelios Haji-Ioannou will die Flotten nicht weiter ausbauen.

"Selbst nach einer Wiederaufnahme des Flugbetriebs werden die Einnahmen nicht mit den Ausgaben Schritt halten", schrieb der Airlinegründer an den Vorstand. Easyjet drohe die Insolvenz, "wenn das Unternehmen für weitere Flugzeuge an Airbus bezahlt".

Haji-Ioannou trat 2010 nach einem verlorenen Streit um die Flottenstrategie aus dem Easyjet-Vorstand aus. Die damalige Airlinechefin Carolyn McCall trimmte Easyjet mit milliardenschweren Flugzeugbestellungen bei Airbus auf Expansion - rund 330 Flugzeuge der A320-Serie verteilt Easyjet derzeit auf ihre Flugbetriebe.

Dadurch konnte Easyjet ihre Passagierzahlen in den letzten zehn Jahren auf zuletzt 96,1 Millionen Fluggäste im Geschäftsjahr 2019 verdoppeln.

Haji-Ioannou kontrolliert rund 34 Prozent der Airline. Der Großaktionär droht nun, jede Woche eine Versammlung einzuberufen, um Vorstände abzulösen, die seinem Wunsch nicht folgen.

"Er kann zwar an der Seitenlinie agitieren, aber es ist unwahrscheinlich, dass er seinen Willen durchsetzen kann", ordnete Luftfahrtanalyst Mark Simpson den Streit ein. Easyjet werde nach der Krise Kapazitäten gescheiterter Konkurrenten auffüllen. "Und dafür brauchen sie die neuen Flugzeuge."

Easyjet hat 1,6 Milliarden Pfund Barmittel auf der hohen Kante und weitere 500 Millionen Pfund Kreditlinie. Haji-Ioannou wirbt im Vorstand für die Ausgabe von 25 Prozent neuer Aktien - und würde sich an der 600 Millionen Pfund schweren Kapitalerhöhung beteiligen. Wenn Easyjet Flugzeuge abbestellt.
© aero.de, Bloomberg News | Abb.: Airbus | 01.04.2020 11:35

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Beitrag vom 03.04.2020 - 08:05 Uhr
Das sieht aber eher wie ein Taschenspielertrick von Airbus aus.

Aus Seite 4 werden die unterstellten Sitzversionen gezeigt.
Wenn man in einen A321neo 244, in einen gleichgroßen A321ceo aber nur 220 Sitze packt, hat man alleine dadurch schon 10% Kostenvorteil pro Sitz.
Das Flugzeug selbst macht dann nur 4 bis 5% aus.
Ohne Anschaffungskosten, wohlgemerkt.
Soweit bin ich garnicht gekommen. Habe nur nach einer Bestätigung der 15% gesucht.
Aber müsste man das nicht auch so betrachten, hatte ja ACF erwähnt, das hat der alte CEO in Betrieb nicht zu bieten? Bei A312 sind ja auch die Türen neu. Diese Verbesserungen würde man ja bei einem Wechsel bekommen.
Seis drum, klar, neue Flieger sind effektiver. Wenn man sie sich leisten kann.
Beitrag vom 03.04.2020 - 07:57 Uhr
Finanzierungskosten, Kappazität, Sitze, direkte Betriebskosten etc. das ändert einfach die Kalkulation, besonders wenn wie zu erwarten Easy die A319 mit A320neos ersetzt.

Aber lassen wir das, ich schätze ja die Beiträge von ihnen und gordon sehr, dieses mal haben wir uns scheinbar auf dem falschen Fuss erwischt.

Ich glaube nur generell das eine Investition in die Flotte sehr sinnvoll ist, gerade wenn es um eine Airline wie Easy geht die im prinzip alleine durch den Schritt von A319 auf A320 massiv viel Potenzial heben kann.
Das ist sie wohl grundsätzlich auch, es muss nur in die Situation passen. Daher kann man hier nicht in Absolutismen argumentieren, es hängt von zuviel Variablen ab.
Speziell für die Easy Situation kann ich die Argumentation von Stelios nachvollziehen, das heißt aber nicht, dass seine Argumentation richtig ist. Vielleicht gibt es so viele Ausfälle, dass seine Version die der verpassten Chancen ist. Wir werden sehen.
Ist jez auch nicht so das Easy 500 Neo bestellt hat, sondern bei einer Flotte von 350?! A320 Fam. haben sie 150 Neos bestellt?
Kommt drauf an, wie man sich die Zahlen zurechtlegt ;-) Man könnte auch argumentieren, nach aktueller Planung soll Easy bis 2023 um die Größe der Condor wachsen und alle anderen erwarten eine Reduzierung des Marktes. Wie soll das gehen?
Wie gesagt, wie haben alle keine Glaskugel, mir ging es um die "So isses" Argumentation.
Schönes Wocheende und bleiben Sie gesund.

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Beitrag vom 03.04.2020 - 04:55 Uhr
Etwas peinlich ist es dann, wenn man schon so Oberlehrerhaft antwortet, wenn ihnen der simple Fakt entfällt, das 15% niedrigere Betriebskosten eines Neos wohl reichen.
Damit muss man kein Ticket mehr oder teurer verkaufen.
Kann mich natürlich irren.

Ja, da irren Sie sich.

Ein Neo hat 15% niedrigere Treibstoffkosten. Da aber diese bei Easyjet nur 22% der Kosten ausmachen, reduziert sich der Vorteil auf 3 bis 4% der Betriebskosten.
Und dabei sind die höheren Kosten für das neue Flugzeug noch nicht berücksichtigt.

Das Eis für Oberlehrer ist ziemlich dünn an dieser Stelle.

Lieber Gordon,

ihr Eis im Deutschunterricht war auch ganz lecker, oder? Sonst hätten sie aufgepasst.
Airbus gibt die A320neo mit 15% niedrigeren Betriebskosten an.

Sie können jetzt gerne weiter den Deutschen Rosinenpicker raushängen lassen, kommt immer gut.
Der Beitrag von Contrail oben ist leider daneben, weil das einfache Argument niedrigere Kostenbasis eines neuen Fliegers das ganze ändert.
Ändert natürlich die Gesamtkalkulation.
Könnten Sie das näher erläutern, was genau daneben ist? Es ist schon richtig, dass sich die Gesamtkalkulation ändert. Dagegen habe ich auch gar nichts gesagt. Aber mit den NEOs erhöht sich im Wechsel von A319 (dafür wurden sie geordert) die Kapazität um 20% sowie die Handlinkosten entsprechend. Das muss erst mal verkauft werden, damit sich das rechnet. Da Sie das auf die Effizienzsteigerung runterbrechen bleibt die Frage, warum so viele Cash-arme Airlines keine neuen Flugzeuge beschaffen, wo dies doch der logische Schritt zu sein scheint.
Aber Easy wäre nicht die erste Firma, die jemand durch ausbleibende Investitionen kaputt gespart hat. Kommt regelmäßig vor.
Es geht ja nicht um das Sparen, da müssten Sie noch einmal recherchieren. ZB im Guardian, der beschreibt das ganze Easy Szenario ganz gut. Es geht darum in einen gesättigten Markt zu investieren mit größerem und mehr Gerät. Ob das ein guter Weg ist vermag ich nicht zu beurteilen. Aber es gibt auch genug Beispiele von Airlines, die an ihren Kapitalkosten gescheitert sind, weil die Erträge nicht kamen. Ist auch egal, Easy wird das schon machen.
Es ging ja nur um die Aussagen von @triangolum, wg. Image und Kapazitätserweiterungen in moderne Flugzeuge zu investieren und dabei den ehemaligen CEO als Non-Check darzustellen. Nachdem sich Easy mit zwei Märkten die Finger verbrannt hat, die er als Winner dargestellt hat.


Finanzierungskosten, Kappazität, Sitze, direkte Betriebskosten etc. das ändert einfach die Kalkulation, besonders wenn wie zu erwarten Easy die A319 mit A320neos ersetzt.

Aber lassen wir das, ich schätze ja die Beiträge von ihnen und gordon sehr, dieses mal haben wir uns scheinbar auf dem falschen Fuss erwischt.

Ich glaube nur generell das eine Investition in die Flotte sehr sinnvoll ist, gerade wenn es um eine Airline wie Easy geht die im prinzip alleine durch den Schritt von A319 auf A320 massiv viel Potenzial heben kann. Ist jez auch nicht so das Easy 500 Neo bestellt hat, sondern bei einer Flotte von 350?! A320 Fam. haben sie 150 Neos bestellt?


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