MD-88 und MD-90 bei Delta
Älter als 7 Tage  

Letzte US-Airline mustert die "Mad Dogs" aus

Delta Air Lines MD-88
Delta Air Lines MD-88, © Delta Air Lines

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ATLANTA - Delta verabschiedet sich von ihren "Mad Dogs" früher als geplant: Schon im Juni werden die letzten McDonnell MD-88 und MD-90 ausgemustert. Im Schatten der Corona-Pandemie kommt das Aus wenig überraschend, für Wehmut sorgt es trotzdem - aus einem bestimmten Grund. 

Die große Sause zum Abschied wird ihnen verwehrt bleiben – Corona sei Dank. Und doch markiert das Aus der MD-88 und MD-90 bei Delta Air Lines eine Zäsur: Mit der verfrühten Ausmusterung der "Mad Dogs" im Juni sagt auch die letzte US-Airline den markanten Zweistrahlern Lebewohl. 

Damit verschwindet gleichzeitig der Name McDonnell Douglas aus den Flottenlisten der US-amerikanischen Passagier-Airlines. Jets des verblichenen Herstellers aus St. Louis werden sich dann in den USA nur noch in der Cargo-Branche finden. Delta-Konkurrent American Airlines hatte seine "Mad Dogs" bereits Anfang September 2019 in die Wüste geschickt.

Boeing Chief Executive Dave Calhoun said last week he expects it will "take two to three years for travel to return to 2019 levels and it will be a few years beyond that for the industry to return to long-term growth trends."

"Mad Dogs" haben keinen Platz mehr

Bei Delta dagegen verrichteten noch im Februar 76 MD-Jets treu ihren Dienst – 47 MD-88 und 29 MD-90. Nach den Plänen der Fluggesellschaft hätten zumindest die MD-90 noch bis 2022 weiterfliegen sollen, der Abschied der MD-88 war für Ende 2020 angesetzt. Dann kam die Corona-Krise und machte all das zunichte: Von den 76 Jets sind derzeit nur noch insgesamt 45 in der Flotte. 

Immerhin 28 davon waren in jüngerer Vergangenheit in der Luft, der Rest ist geparkt, und wird wohl nie wieder Passagiere befördern – zumindest nicht für Delta. Denn das Aus für die "Mad Dogs" ist unausweichlich. Schließlich musste Delta im Zuge der Krise mehr als 600 seiner Flugzeuge vorübergehend abstellen und wird auch in Zukunft nicht mehr alle benötigen. 

Dazu soll die Nach-Corona-Flotte einheitlicher und nachhaltiger werden. Mit einem Durchschnittsalter von 29 (MD-88), respektive 22 Jahren (MD-90) hatten die einstigen Arbeitspferde auf Deltas Inlandsstrecken deshalb schlechte Karten.

Boeing Chief Executive Dave Calhoun said last week he expects it will "take two to three years for travel to return to 2019 levels and it will be a few years beyond that for the industry to return to long-term growth trends."

33 Jahre im Dienst für Delta

Ihre ersten MD-88 erhielt Delta Airlines bereits im Frühjahr 1987, als Nachfolger der Douglas DC-9. Die ersten MD-90 stießen Anfang 1995 zur Flotte. Beide Muster flogen für Delta zuletzt in einem Drei-Klassen-Layout: Die MD-88 fasste 149 Passagiere, davon 16 in der Business Class, 25 in der Delta Comfort+ und 108 in der Economy Class. 

In der knapp zwei Meter längeren MD-90 konnten bis zu 158 Passagiere mitfliegen: Die Economy Class der MD-90 ist mit 117 Sitzen bestückt, die restlichen Klassen sind identisch. Die MD-90 ist zugleich das letzte von McDonnell Douglas gebaute Passagierflugzeug. 

Das Nachfolgemuster, die MD-95, mutierte nach der Übernahme von McDonnell Douglas durch Boeing im Jahr 1997 zur Boeing 717. Auch davon hat Delta eine stattliche Anzahl von 91 Exemplaren in der Flotte. Was mit ihnen passieren wird, teilte die Airline nicht mit.
© FLUGREVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Delta Air Lines | 05.05.2020 18:03

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Beitrag vom 06.05.2020 - 10:10 Uhr
Wenn dann irgendwann auch die CRJs in Rente geschickt werden, gibts im PAX-Dienst gar keine Jets mehr mit "sauberen" Flügeln.
Ein großartiger Flieger - hatte mich immer gefreut, wenn ich einen SAS-Flug mit einer MadDog erwischt hatte; vor allem bei Plätzen weit hinten, wo man keinen Meter vom Triebwerk entfernt saß.


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