Covid-19-Krise
Älter als 7 Tage

Bundesregierung über Lufthansa-Rettung gespalten

Lufthansa Boeing 747
Lufthansa Boeing 747, © Lufthansa

Verwandte Themen

BERLIN - Das Berliner Ringen um ein milliardenschweres Rettungspaket für die Lufthansa ist Kreisen zufolge von erheblichen Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die Ausgestaltung einer Bundesbeteiligung geprägt. Unionspolitiker warnen vor einer "Halbverstaatlichung" des Konzerns.

Während Bundeskanzlerin Angela Merkel einen direkten Anteil an der Airline vermeiden will, bevorzugt Finanzminister Olaf Scholz ein solches Investment, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg".

CSU-Chef Markus Söder hat sich in der Debatte über Hilfen für die Lufthansa besonders kritisch zum Modell einer Staatsbeteiligung von rund 25 Prozent geäußert.

Die CSU sei "außerordentlich skeptisch, ob dieses Halbverstaatlichungsmodell richtig ist", sagte Söder am Freitag vor Journalisten in Berlin. "Wir glauben, dass das nicht der richtige Weg ist, die Lufthansa zu einer zweiten Deutschen Bahn zu machen."

Hier sei "das letzte Wort nicht gesprochen", so der bayerische Ministerpräsident. "Hilfe ja, aber keine Verstaatlichung." Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte vor einem zu großen staatlichen Einfluss auf den Konzern gewarnt.

Das Kanzleramt, aber auch das Verkehrsministerium und die Lufthansa selbst ziehen ein Szenario vor, in dem der Staat eine Lufthansa-Wandelanleihe zeichnen würde. Sie könnte später zu einer Direktbeteiligung von unter 25 Prozent werden, so die Überlegung.

Mit einem solchen Schritt könnte die Bundesregierung die Fluggesellschaft vor einer potenziellen Übernahme schützen und gleichzeitig von Kurssteigerungen profitieren.

Die Ministerien für Finanzen und Wirtschaft haben sich indessen im Grundsatz auf eine Staatsbeteiligung von 25 Prozent plus einer Aktie geeinigt, wie zu hören ist. Geschehen soll dies zu einem kräftigen Preisabschlag: Der von den Ministerien präferierte Aktienkauf zu 2,56 Euro je Anteilsschein steht einem Börsenkurs von 7,53 Euro am Dienstagabend gegenüber.

Die regierungsinterne Debatte dauert an.
© aero.de, dpa-AFX, Bloomberg News | Abb.: Lufthansa | 15.05.2020 10:18

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 15.05.2020 - 20:15 Uhr

Ich denke Sie argumentieren am Prinzip des Freien Marktes vorbei. Mit ihrem Geld können sie doch weiterhin Full Service Network Carrier bezahlen und fliegen, nur das es in diesem Szenario auch Konkurrenz für die Lufthansa gibt und diese nicht das Deutsche Luftfahrt Konglomerat Monopol darstellt für welches auch noch Steuergelder in Milliardenhöhe ausgezahlt werden.

Welches Monopol? Es gibt/gab doch jede Menge Konkurrenz!
Beitrag vom 15.05.2020 - 19:55 Uhr
@ Ein Fliegerinteressierter
... um die Kosten unter Kontrolle zu halten und die kommenden Staatskredite angemessen zu bedienen und schnellstmöglich zurück zu zahlen, inkl. der vielen Zinsen (9% z.B. p.a. für KfW Kredite), die wiederum dem Staat zugute kommen.

9 % für einen KfW-Kredit? Erscheint mir deutlich zu hoch und fast unbezahlbar. Ich habe bisher nur von 9 % garantierter Rendite gelesen. Also eine Gewinnausschüttung von 9 %, die erstmal einen Gewinn voraussetzt. Die Kreditzinsen werden deutlich darunter liegen.
Sollten Sie doch Quellen haben, mit gegenteiligen Informationen, wäre ich neugierig.
Beitrag vom 15.05.2020 - 19:12 Uhr
Neuer Wettbewerb , mit niedrigen Kosten, schein Selbstständigkeit und anderen Niedriglohn Mitarbeitern. Das alles bei fünf neuen Arbeitgeber (ala Michael Kevin O'Leary), den Kunden wird es freuen... den Geiz ist Geil liegt voll im Trend!
Sie haben Vorstellungen.....O Gott o Gott!!!!
Ich denke Sie argumentieren am Prinzip des Freien Marktes vorbei. Mit ihrem Geld können sie doch weiterhin Full Service Network Carrier bezahlen und fliegen, nur das es in diesem Szenario auch Konkurrenz für die Lufthansa gibt und diese nicht das Deutsche Luftfahrt Konglomerat Monopol darstellt für welches auch noch Steuergelder in Milliardenhöhe ausgezahlt werden.

Anmerken möchte ich auch, dass die Lufthansa in 2018 einen Gewinn von €2.8 Mrd erzielt hat und "€2-2.4 Mrd" in 2019.
Der Gleiche unter anderen Namen...????? Mit einem Beitrag....??? Sehr intelligent, bravo!


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden