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Flughäfen brauchen Staatshilfe

Flughafen Düsseldorf
Flughafen Düsseldorf, © DUS

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FRANKFURT - Millionenschwere Hilfen des Staates haben die Gewerkschaft Verdi und der Branchenverband ADV für die deutschen Flughäfen gefordert.

Man sei in großer Sorge um rund 180.000 Arbeitsplätze, von denen rund 40.000 bei den Flughafenbetreibern direkt angesiedelt seien, erklärten die Gewerkschaft und der Verband am Freitag gemeinsam in Berlin. Die Staatshilfen müssten mit Auflagen zur Sicherung der Einkommen und der Arbeitsplätze verbunden sein, fügte Verdi-Vorstandsmitglied Christine Behle hinzu.

Die deutschen Flughäfen verlieren nach ADV-Angaben in der Corona-Flaute jeden Monat eine halbe Milliarde Euro Umsatz. Anders als die Fluggesellschaften können die meist in öffentlicher Hand befindlichen Betreibergesellschaften bislang nicht auf Staatshilfen hoffen.

Der ADV-Präsident und Frankfurter Flughafenchef Stefan Schulte hat daher erneut gefordert, dass mindestens die Kosten zur Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft von monatlich rund 170 Millionen Euro erstattet werden. Darüber hinaus bräuchten die Flughäfen Zugang zu den Sonderkreditprogrammen der KfW-Bank und der Länder.

Laut Verband sind den Flughäfen wegen des nahezu eingestellten Flugverkehrs 95 Prozent der Einnahmen weggebrochen, rund 80 Prozent der Beschäftigten befinden sich in Kurzarbeit. Diese könne aber nur für eine Übergangszeit greifen und den betriebswirtschaftlich eigentlich notwendigen Abbau von Arbeitsplätzen verhindern, hieß es.
© dpa-AFX, aero.de | 15.05.2020 15:57

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Beitrag vom 16.05.2020 - 12:55 Uhr
Je höher die Bevölkerungskonzentration auf wenig Raum und desto stärker der Austausch von Menschen zwischen diesen einzelnen Zentren wird, desto leichter verbreiten sich auch in Zukunft Pandemien.
Beide Parameter hat die Menschheit im vergangenen Jahrhundert und speziell in den letzten 30 Jahren global maßgeblich gesteigert.
Offenbar haben wir in den letzten Jahren dabei eine Schwelle überschritten, die eine Verbreitung von Viren auf ein riskantes Maß vereinfacht und/oder beschleunigt.

SARS, MERS und Ebola waren in Bezug auf die Verbreitungsgeschwindigkeit 3 globale Warnschüsse in schneller Folge - auf die bis heute unzureichend bis gar nicht reagiert wurde.

Von daher wäre jetzt neben den kurzzeitigen wirtschaftlichen Folgen für die Reisetätigkeit auch vordringlich die Frage zu klären, wie zukünftige pandemische Ereignisse trotz globalem Flugverkehr und Massenmenschhaltung rechtzeitig erkannt und eingedämmt werden können.
Sich nur darauf zu beschränken, den wirtschaftlichen Zustand von vor der Pandemie wieder herstellen zu wollen, greift da deutlich zu kurz.

Das nächte Virus, das der Menschheit in globalem Maßstab die Tür eintritt, ist vielleicht nicht so vergleichsweise harmlos wie SARS-Cov-2.

Daher braucht es neben dem Ruf nach Staatshilfe auch die Entwicklung technischer iund organisatorischer Maßnahmen durch die Flughäfen, um unter diesen neuen Gegebenheiten einen Betrieb ohne Gefährdung der Allgemeinheit zu gewährleisten.

Positiv könnte man sagen: Auch die Planung und Durchführung dieser Maßnahmen schafft Arbeitsplätze.
Aber so einfach und billig wie in der Vergangenheit wird das Reisen wohl nicht mehr werden, selbst mit einem Corona-Impfstoff.



Dieser Beitrag wurde am 16.05.2020 13:42 Uhr bearbeitet.


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