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Kreise: Emirates streicht fast jede zweite A380

Emirates Airbus A380, im Hintergrund eine A350
Emirates Airbus A380, im Hintergrund eine A350, © Airbus

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DUBAI - Kleiner aus der Krise: Emirates prüft einen Rückbau ihrer A380-Flotte um 40 Prozent auf nur noch 69 Flugzeuge. Die Airline passt ihre Größe an deutlich eingetrübte Verkehrsprognosen für die nächsten Jahre an. Die Flottenreduktion geht mit einem schmerzhaften Stellenabbau einher.

Der Airbus A380 hat Emirates zur größten Langstreckenairline der Welt gemacht - 115 A380 standen vor der Krise im Flottenregister der Airline. Bei dieser Größe wollte Emirates-Chef Tim Clark die Teilflotte "einpendeln" und erst um 2025 eine über zehn Jahre gestreckte Ausmusterung starten.

Covid-19 pulverisiert diese Pläne. "Wir müssen akzeptieren, dass die Nachfrage nach Flugreisen in den nächsten zwei, drei Jahren - vielleicht auch länger - gedämpft sein wird", sagte Clark kürzlich in der Zeitung "The National" einen Einbruch "um vielleicht 20 oder 30 Prozent" voraus.

Ab Juni fährt Emirates den Flugbetrieb wieder schrittweise hoch. Nach aero.de-Informationen sehen Neustart-Pläne von Emirates nur 69 A380 vor, 40 Prozent der aktuellen Flotte blieben dauerhaft am Boden.

Leasingverträge geben Flexibilität

Zahlreiche A380-Leasingverträge mit zehnjähriger Laufzeit laufen ohnehin in naher Zukunft aus. "Wenn Emirates zumindest Triebwerke weiter mietet oder Abschläge bezahlt, ist eine vorzeitige Auflösung denkbar", sagte eine mit der Sache vertraute Person aero.de. Air France habe sich in ähnlicher Form mit Leasinggebern geeinigt.

"Die Zeiten der A380 (...) sind vorbei", kündigte Clark in dem Interview einen schnelleren Umbau der Flotte auf kompaktere A350-900 und Boeing 787-9 an, die ab 2023 ausgeliefert werden.

Emirates hatte ihren A380-Gesamtauftrag vergangenes Jahr von 162 auf 123 Flugzeuge gekürzt. Acht neue A380 soll Airbus bis zum Produktionsende 2021 noch an Emirates liefern - eine Verlegung der Auslieferungen gilt jedoch als wahrscheinlich.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur "Bloomberg" stehen bei Emirates rund 30.000 Jobs auf der Kippe. Die Airline will diese Zahl vorerst zwar nicht bestätigen, Mitarbeiter aber zeitnah über die Pläne informieren.
© aero.de | Abb.: Airbus | 20.05.2020 10:06

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Beitrag vom 20.05.2020 - 20:59 Uhr
Übel. Leasinggeber für A380 möchte ich nicht sein.
Airbus auch nicht (Emirates möchte einen Teil der noch offenen Bestellungen stornieren).

Was im Artikel genannt wird als Air France Lösung betrifft eine Hand voll Flugzeuge.
Auch die Lufthansa-Lösung (A380 in Zahlung für A350 geben) betrifft nicht einmal 10 Flugzeuge.
Selbst wenn Emirates günstig aus den Leasingveträgen raus kommt - wo will man mit den ganzen A380 hin?
Bei der A340 hatte man in der Version -300 wenigstens noch ein günstiges Flugzeug mit günstigen Triebwerken.
Beitrag vom 20.05.2020 - 15:22 Uhr
Ein Großteil stand schon letztes Jahr da mehr oder weniger rum auch 777. Aber wird für Dubai eh bitter, keine Expo, keine Touristen und demnächst wird es Schweineheiß. Naja das Öl wird auch nicht mehr und die ganzen Neubauten müssen auch finanziert werden. Da ist Abu Dhabi besser dran, mehr Öl aber leider ne noch schlimmere Airline... die werden auch schrumpfen.

Beitrag vom 20.05.2020 - 12:18 Uhr
Das Handelsblatt und Quellen aus Dubai berichten, dass nur 20 A380 übrig bleiben sollen.


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