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"Alitalia ist ein Diamant der Luftfahrt", umschmeichelte Efromovich Mitte Mai italienische Journalisten. Bereits 2019 hatte Efromovich sich als Kandidat ins Gespräch gebracht, als die Regierung noch versuchte, private Investoren für die insolvente Airline zu finden. Er wollte zwischen 200 und 600 Millionen Euro investieren.
Zu konkreten Gesprächen ist es damals nicht gekommen, Lufthansa und Delta galten als die wahrscheinlicheren Partner. Mit seiner Investition wollte Efromovich sich zugleich das Kommando bei Alitalia sichern. An dieser Idee hält er auch jetzt fest.
"Mit möglichst wenig Einmischung insbesondere aus der Politik" möchte er die Geschicke der Airline lenken. Alitalia habe die richtigen Voraussetzungen dafür, gesünder als vorher aus der Krise hervorzugehen.
Wichtig dafür ist ihm zufolge, dass die Airline sich als Teil einer größeren Allianz positioniert. Ob Skyteam, Star Alliance oder Oneworld - hier habe er keine Präferenzen.
Auch bei der Flotte legt er sich gegenüber den Journalisten nicht fest, belässt es allenthalben bei der Aussage, dass weder Jumbos noch Superjumbos dazu gehören würden.
Ein Streckennetz würde er nach der Coronavirus-Pandemie erarbeiten. "Wenn wir nach der Pandemie den Zugang zu allen wichtigen Informationen haben müssen wir die Situation genau analysieren um zu verstehen welche die wichtigsten Routen sind", zitiert ihn "Corriere della Sera". "Sicherlich dürfen Asien, der Nordatlantik und Lateinamerika nicht fehlen." Bedienen will er die Ziele von Rom und Mailand aus.
Bisher hat Efromovich keine Rückmeldung von der italienischen Regierung und dem Sonderverwalter Giuseppe Leogrande bekommen. Der dürfte momentan mit der geplanten Verstaatlichung der Airline alle Hände voll zu tun haben. Denn bereits im Juni soll Alitalia unter staatlicher Ägide und stark verschlankt wieder abheben. Das Placet der europäischen Wettbewerbshüter hat sie bereits.
Germán Efromovich wurde 2019 vom United Airlines-Management aus seiner Führungsrolle bei Aviance Colombia gedrängt. Die kolumbianische Airline habe sich unter Efromovich nicht an vereinbarte Bedingungen für einen Kredit von knapp 500 Millionen Euro gehalten, hieß es. Das Ruder übernahm danach Efromovich-Rivale Roberto Kriete.
© aero.de | Abb.: Polizia di Stato | 24.05.2020 07:33
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Dieser Beitrag wurde am 25.05.2020 10:47 Uhr bearbeitet.