Durchbruch
Älter als 7 Tage

Regierung und EU erzielen Eckpunkte zu Lufthansa-Paket

Lufthansa Airbus A321
Lufthansa Airbus A321, © Lufthansa

Verwandte Themen

BRÜSSEL - Bundesregierung und EU-Kommission haben sich bei Verhandlungen über ein Rettungspaket für die schwer angeschlagene Lufthansa auf Eckpunkte geeinigt. Demnach soll die Lufthansa Start- und Landerechte in Frankfurt und München abgeben, wie die dpa am Freitagabend aus Regierungskreisen erfuhr.

Der Kompromiss sieht vor, dass Lufthansa insgesamt acht Flugzeuge mitsamt der dazugehörigen 24 Start- und Landerechte abgeben soll - jeweils vier Jets in Frankfurt und München. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet. Damit könnten Wettbewerber an den beiden Heimatflughäfen von Lufthansa jeweils eine eigene Basis errichten.

Zunächst hatte die EU-Kommission die Abgabe von 20 Jets gefordert. Lufthansa hatte die Abgabe von 3 Flugzeugen angeboten, das hatte aber die EU-Kommission laut Bericht abgelehnt.

Die Bundesregierung will die in der Corona-Krise schwer angeschlagene Lufthansa mit einem neun Milliarden Euro umfassenden Hilfspaket stützen. Der Aufsichtsrat der Lufthansa hatte dem Rettungspakt bisher noch nicht zugestimmt. Als Grund nannte das Unternehmen mögliche Auflagen der EU-Kommission.

Die Verhandlungen sind mit dem Kompromiss zwischen Bundesregierung und Kommission aber noch nicht abgeschlossen. Brüssel muss dem Paket noch zustimmen. Die Bundesregierung muss es notifizieren.

Die zuständige Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager, hatte die Forderung der Kommission nach Auflagen am Freitag verteidigt. Es gehe nicht darum, zusätzliche Hindernisse zu schaffen, sondern darum, Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern.

Dass die EU-Kommission von der Lufthansa fordert, im Gegenzug für die Staatshilfen Start- und Landerechte abzugeben, erklärte Vestager mit der Bedeutung der Slots für den Wettbewerb. "Wenn jemand mit ihnen konkurrieren will, braucht er Slots an einem Flughafen", sagte die Dänin.

Milliarden für den Neustart

Der Lufthansa-Aufsichtsrat verzichtete am Mittwoch zunächst darauf, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen. Das Gremium müsste über Kapitalmaßnahmen abstimmen, die einen Einstieg des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds ermöglichen würden - diesen hatte die Bundesregierung in der Corona-Krise beschlossen, um sich notfalls an wichtigen Unternehmen beteiligen zu können.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Montag im CDU-Präsidium nach Teilnehmerangaben einen "harten Kampf" angekündigt, weil Brüssel die milliardenschwere Rettung nur unter hohen Auflagen genehmigen wolle.

Der Rettungsplan für die Lufthansa sieht vor, dass der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) im Zuge einer Kapitalerhöhung Aktien zeichnet, um eine Beteiligung von 20 Prozent am Grundkapital der Fluggesellschaft aufzubauen. Zudem sind stille Einlagen von insgesamt bis zu 5,7 Milliarden Euro sowie ein Kredit in Höhe von bis zu 3 Milliarden Euro geplant.

Notwendig sind die Hilfen für die Lufthansa, weil die Corona-Pandemie mit den folgenden Reisebeschränkungen die Geschäfte des Unternehmens mit Ausnahme der Fracht nahezu zum Erliegen gebracht hat. In dem Konzern mit rund 138.000 Beschäftigten stehen deswegen Zehntausende Arbeitsplätze auf der Kippe.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Lufthansa, FMG | 29.05.2020 22:25

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 01.06.2020 - 14:14 Uhr
Möglich aber nicht belegbar und auch eher unwahrscheinlich. Dann dürfte in dieser Stunde ja nichts anderes landen. Ist aber unerheblich, es ging um einen Nachweis der Behauptung, auf der Seite des Flugplankoordinators gibt es dazu keine Hinweise. Allein TXL und SXF beschränken die Anzahl der Passagiere pro Stunde, aber weisen keine Musterbeschränkung aus.
Wenn es dazu irgendwo eine Info gibt, gerne.
Beitrag vom 01.06.2020 - 11:21 Uhr
Ob sie da mit EMB oder A380 fliegt ist für den Slot egal.

Das ist falsch. Der Slot hängt natürlich auch vom Typ ab.
Warauf begründen Sie das? Ich lerne gerne dazu, aber die Flughafeneckwerte geben keine Unterscheidung her, dass sie sich mit unterschiedlichen Mustern ändern würden. In FRA sind das immer 104+2 adhoc im Mixbetrieb Ldg/Dep mit kleinen Einschränkungen zu Tagesrandzeiten. Warum sollte das auch einen Unterschied machen?

Betriebsbeschränkungen?

Wenn z.B. in einer Stunde alle mit A380/B747/MD11 kommen wollen, sind sie in FRA wieder bei der Kapazität vor der Eröffnung Landebahn NW. Ganz egal kann der Flugzeugtyp also nicht sein.
Beitrag vom 01.06.2020 - 11:07 Uhr
Ob sie da mit EMB oder A380 fliegt ist für den Slot egal.

Das ist falsch. Der Slot hängt natürlich auch vom Typ ab.
Warauf begründen Sie das? Ich lerne gerne dazu, aber die Flughafeneckwerte geben keine Unterscheidung her, dass sie sich mit unterschiedlichen Mustern ändern würden. In FRA sind das immer 104+2 adhoc im Mixbetrieb Ldg/Dep mit kleinen Einschränkungen zu Tagesrandzeiten. Warum sollte das auch einen Unterschied machen?

Ich kann´s auch nicht belegen, aber für mich ist es plausibel, dass bei den Slots nach Typen unterschieden wird. 104+2 A320 sind etwas Anderes als 104+2 A380. Das fängt ganz offensichtlich schon beim Platz auf dem Boden an. Aber auch die Abstände zwischen Starts / Landungen sind wegen der Wirbelschleppen unterschiedlich. Wahrscheinlich gibt es sogar noch ein par mehr Gründe.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden