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"Die juristischen Hürden dafür wären relativ hoch", sagte Christoph Goetzmann, Mitglied der Hahn-Geschäftsführung, der Deutschen Presse-Agentur. "Das würde als Beihilfe betrachtet." Daher müsste etwa auch die EU-Kommission zustimmen. Der Flughafen Hahn gehört zu 82,5 Prozent dem chinesischen Großkonzern HNA und zu 17,5 Prozent dem Land Hessen.
Anderen Airports in Deutschland geht es ähnlich. Jens Gerlich vom Flughafenverband ADV bestätigt: "Es stehen keine Bundesmittel zur Verfügung." Der Verband fordere aber Liquiditätshilfen. "Wir sind verpflichtet, die Flughäfen offen zu lassen, obwohl es betriebswirtschaftlich keinen Sinn macht", ergänzte Gerlich. "Die Flughäfen haben faktisch keine Passagiere und damit keine Einnahmen mehr."
Wegen des hochansteckenden Coronavirus dürfen nur noch sehr wenige Menschen fliegen. Fluggesellschaften können indes staatliche Finanzspritzen bekommen, beispielsweise der Ferienflieger Condor. Auch die Lufthansa verhandelt darüber mit der Bundesregierung.
Goetzmann sagte, Frachtflieger landeten weiterhin im Hunsrück. Viele brächten Corona-Schutzkleidung aus Asien: "Es werden sehr viele Masken geflogen." Langfristig könne er für den Hahn einen Ruf nach staatlicher Unterstützung nicht ausschließen, "weil wir nicht wissen, wie sich die Corona-Krise weiter entwickelt", sagte der Manager.
Der schon vor der Corona-Pandemie kriselnde Airport Hahn gleicht gegenwärtig ohne Passagiere einem Geisterflughafen: Die Cafés und Geschäfte im Terminal sind geschlossen. Nur hin und wieder kommen beispielsweise Erntehelfer aus Rumänien. Oder US-Soldaten legen auf dem Weg in den Nahen Osten oder zurück in ihre Heimat am Hahn einen Zwischenstopp ein. Dazu nahm Goetzmann allerdings keine Stellung.
© dpa-AFX | 01.05.2020 07:45
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