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Doch schlechtes Wetter machte der Demo-2-Mission der Crew-Dragon-Kapsel von SpaceX etwa 16 Minuten vor dem Start einen Strich durch die Rechnung. Am Samstag, 30 Mai, 21.22 Uhr (MESZ) öffnet sich das nächste Startfenster.
Dann soll die Falcon-9-Rakete vom legendären Launch Complex 39A des Kennedy Space Center in Florida abheben. Von dort aus starteten schon die Flüge des Apollo-Programms und das Space Shuttle. Bemannte Starts sind aber lange her, zuletzt hob dort das Space Shuttle Atlantis am 8. Juli 2011 ab.
— Elon Musk (@elonmusk) May 27, 2020
Die Falcon 9 soll deshalb eine aus US-Sicht lange ersehnte "Nutzlast" ins All bringen: Die Raumfähre Crew Dragon von SpaceX mit den NASA-Astronauten Robert Behnken und Douglas Hurley an Bord. Es ist das erste Mal in der US-Raumfahrtgeschichte, dass ein privates Unternehmen Astronauten befördert.
Die Crew Dragon soll am Sonntag an der ISS andocken. Hurley und Behnken stoßen dann zur Expedition 63, die aus dem NASA-Astronauten Chris Cassidy sowie den russischen Kosmonauten Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner besteht. Zum Programm der beiden Crew-Dragon-Astronauten auf der ISS gehören weitere Tests mit der Kapsel.
Wie lange Behnken und Hurley im All bleiben, soll erst nach ihrer Ankunft auf ISS entschieden werden. Die Crew Dragon soll einmal bis zu 210 Tage an die ISS gekoppelt bleiben können.
Boeing muss unbemannten Testflug wiederholen
Die Demo-2-Mission ist SpaceX' finaler Testflug im Rahmen des Commercial Crew Program (CCP) der NASA. Dabei sollen Daten zur Leistung der Falcon 9, der Crew Dragon sowie der Bodensysteme erhoben werden, aber auch In-Orbit-Manöver, das Andocken an der ISS und die Landung werden bis ins kleinste Detail unter die Lupe genommen. Nach Abschluss der Tests soll die Crew Dragon für reguläre Flüge zur ISS genutzt werden.
Im März 2019 hatte SpaceX den unbemannten Test Demo-1 erfolgreich absolviert. Unter anderem Probleme bei Triebwerkstests im April 2019 führten dann allerdings zu Verzögerungen des bemannten Erstflugs.
Im Rahmen des CCP hatte auch Boeing einen Auftrag für Entwicklung und Bau einer bemannten Kapsel sowie für mehrere Missionen erhalten. Allerdings war der unbemannte Erstflug des CST-100 Starliner im Dezember 2019 wegen mehrerer Softwarefehler missglückt.
Der Starliner erreichte die ISS nicht, weil seine Triebwerke nicht rechtzeitig zündeten, konnte aber sicher landen. Boeing kündigte deshalb an, den unbemannten Test zu wiederholen. Laut eines Medienberichts soll die Mission im Oktober oder November stattfinden.
© FLUGREVUE - Ulrike Ebner | Abb.: Elon Musk/SpaceX | 28.05.2020 09:33
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