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Die Fluggesellschaften müssten die Nachfrage mit Angeboten stimulieren, sagte IATA-Chefökonom Brian Pearce am Dienstag in Genf. Zudem sei die Kapazität anfangs sicher höher als die Nachfrage, und die Ölpreise seien niedrig.
Die Buchungen hätten zwar angezogen, aber lägen noch deutlich unter den Werten vor der Corona-Krise. Vor dem nächsten Jahr rechnete Pearce nicht mit anziehenden Preisen.
Problematisch werde es, wenn die Behörden im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Virus Abstand zwischen Passagieren verlangten und in der Economy-Klasse die Mittelsitze frei bleiben müssen.
Wenn nur rund 60 Prozent der Sitze verkauft werden können, müssten Ticketpreise eigentlich um 43 bis 54 Prozent steigen, um den Ausfall wettzumachen, sagte Pearce. Bei einer Auslastung von nur gut 60 Prozent hätten nach einer IATA-Analyse nur 4 von 120 Airlines wenigstens ihre Kosten gedeckt.
Es gebe keine Hinweise, dass das Freilassen von Mittelsitzen die Ansteckungsgefahr zusätzlich verringere, sagte IATA-Chef Alexandre de Juniac. Der Verband ist gegen solche Vorgaben.
Vielmehr arbeiteten die Fluggesellschaften an Konzepten mit Fiebermessen, Masken und rigorosen Hygienemaßnahmen. Untersuchungen legen nach IATA-Angaben nahe, dass an Bord kaum ein Ansteckungsrisiko bestehe.
Auch im Premiumbereich der ersten und der Business-Klasse, die einen Großteil der Umsätze generieren, rechnet der Verband mit Einbrüchen. Zum einen dürften Unternehmen in der erwarteten Rezession ihre Reiseausgaben senken, zum anderen hätten sich viele an die jetzt üblichen virtuellen Konferenzen gewöhnt.
© dpa | 05.05.2020 16:04
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