"Green Deal"
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Luftfahrt kämpft um ihren Anteil am EU-Aufbauprogramm

Flughafen Brüssel
Flughafen Brüssel, © Tom D'haenens/Flughafen Brüssel

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BRÜSSEL - Airline-, Flughafen- und Airbus-Manager haben in den vergangenen Wochen gemeinsam mit Pilotenvereinigungen intensive Lobbyarbeit in Brüssel betrieben. Ihr gemeinsames Ziel: die Luftfahrtbranche für eine Teilhabe am 750 Milliarden schweren EU-Aufbauplan zu qualifizieren.

"Diese wirtschaftlichen Unterstützungsmaßnahmen werden unserem Sektor helfen, seine Wirtschaftlichkeit zurückzugewinnen", heißt es in einem Brief verschiedener Branchenverbände an die EU-Kommission. "Das ist die Voraussetzung dafür, dass wir sowohl die Konnektivität erhalten als auch weiter in den Abbau von CO2-Emissionen investieren können."

Der europäische "Green Deal" soll ein Kernelement des Aufbauplanes sein, den die EU aufgelegt hat, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie abzufedern. Mit dem "Green Deal" will die Staatengemeinschaft es schaffen, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden.

Einzelne Regierungen haben ihre Krisenhilfe für Airlines bereits an Umweltauflagen geknüpft. Air France etwa hat sich im Gegenzug zu einem sieben-Milliarden-Paket dazu verpflichtet, das Angebot an Inlandsstrecken um 40 Prozent zu reduzieren. Austrian Airlines ist angehalten, ihre CO2-Emissionen in den kommenden Jahren spürbar zu senken.

Branchenvertreter erwarten von der EU-Kommission, dass sie die Produktion und den Vertrieb nachhaltiger Kraftstoffe in Europa ankurbelt. Dies könnte in Form direkter Investitionen in Produktionsanlagen und im Bau und der Finanzierung von Projekten geschehen.

Außerdem könnte die Kommission nach der Vorstellung der Branchenvertreter ein Anreizschema schaffen, das Airlines dazu anspornt, ältere Flugzeuge durch neuere und effizientere zu ersetzen.

Auch den Ausbau einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Flughafen-Infrastruktur soll die EU demnach fördern.
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Europäische Union | 27.06.2020 08:41

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Beitrag vom 29.06.2020 - 19:58 Uhr
@EricM

Erstmal eine weitere Respektbekundung an deine Sachlichkeit trotz der vielen Wortverdrehungen und persönlichen Angriffe anderer Kommentatoren.

Zum Thema der Förderungen habe ich eine etwas geteilte Meinung. Dein Ansatz, Geld in die Taschen potentieller Passagiere zu stecken, finde ich richtig, aber auch etwas zu sehr auf´s Finanzielle fokussiert.

Stimmt, das war allerdings dem Artikel-Inhalt geschuldet.
Natürlich gibt es da ganz viele weitere Faktoren, über Sicherheitsbedürfnis, persönliches Risiko, Risiko für Verwandte, etc.
Auch der aktuell eingetübte Spassfaktor am Urlaubsort und die aktuell fehlende Akzeptanz eines Geschäftspartners über einen persönlichen Besuch vor Ort spielen da eine große Rolle.

Zunächst einmal ist es ganz normal, dass alle "HIER" brüllen, wenn der Staat die Schatullen öffnet - ob wirkliche Not am Mann ist, spielt dabei zunächst eine nachgelagerte Rolle.
Egal, ob es die Bahn, Kreuzfahrtunternehmen, Autoindustrie oder Busunternehmen sind, die gefördert werden, alle sind partielle/potentielle Wettbewerber der Luftfahrt. Daher ist es nicht nur die Gier, sondern auch die Sorge einer Wettbewerbverzerrung unter den Branchen, die jeden um Hilfe rufen lässt.


Stimme zu.

Airlines sind wörtlich am Boden und hart getroffen, genauso wie die ganze Tourisktikbranche, vom Reiseanbieter bis zum Hotel und selbständigen Städteführern.

Ich kann dazu nicht viel Eigenes beisteueren, aber auf der Herstellerseite von Fluggeräten sehe ich diesen Einschlag nicht - im Gegenteil. Ich habe mehr Anfragen nach POA-Unterstützung als je zuvor, wenn wir von den großem Jets einmal abesehen, verschiebt sich aktuell die Nachfrage hin zu kleinerem Gerät und es entstehen mit E-Lufttaxis auch interessante neue Produkte, die ebenfalls "Luftfahrt" sind.

Womöglich wird LH ja in 10 Jahren Europas größtes Lufttaxi-Unternehmen?

Der Wunsch, in Corona-Zeiten nicht mit 200-400 Menschen 12h auf engem Raum zu verreisen ist mehr als verständlich und die Besinnung auf die Schönheiten in einem Radius von 300 - 500 km anstatt >10.000 kann der Umwelt und der lokalen Gastwirtschaft nur zuträglich sein.

Sehe ich ähnlich, kann aber die Dauer dieser Auswirkung nicht wirklich abschätzen.

Von daher: Geld in den Taschen der Leute, ja! Aber was werden diese nachfragen? Ich denke nicht, dass es klassische Flugreisen sind, man leiht sich wohl lieber ein Wohnmobil (aktuelle Boombranceh).

Beste Grüße,

25.1309

Ja, durchaus möglich.
Aber selbst dann hätte die Luftfahrt zumindest die Chance gegen Wohnmobile und Hotelzimmer im Schwarzwald im Wettbewerb anzutreten.
Eine direkte Förderung der Bereithaltung der Leerkapazität von Fluggesellschaften ist somit in einem Szenario, in dem die Flugreisen nur langsam von der Kundschaft wieder angenommen werden ja sogar noch schlechter für die Erholung der Gesamtwirtschaft.

Dieser Beitrag wurde am 29.06.2020 22:27 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.06.2020 - 16:14 Uhr
@EricM

Erstmal eine weitere Respektbekundung an deine Sachlichkeit trotz der vielen Wortverdrehungen und persönlichen Angriffe anderer Kommentatoren.

Zum Thema der Förderungen habe ich eine etwas geteilte Meinung. Dein Ansatz, Geld in die Taschen potentieller Passagiere zu stecken, finde ich richtig, aber auch etwas zu sehr auf´s Finanzielle fokussiert.
Zunächst einmal ist es ganz normal, dass alle "HIER" brüllen, wenn der Staat die Schatullen öffnet - ob wirkliche Not am Mann ist, spielt dabei zunächst eine nachgelagerte Rolle.
Egal, ob es die Bahn, Kreuzfahrtunternehmen, Autoindustrie oder Busunternehmen sind, die gefördert werden, alle sind partielle/potentielle Wettbewerber der Luftfahrt. Daher ist es nicht nur die Gier, sondern auch die Sorge einer Wettbewerbverzerrung unter den Branchen, die jeden um Hilfe rufen lässt.

Airlines sind wörtlich am Boden und hart getroffen, genauso wie die ganze Tourisktikbranche, vom Reiseanbieter bis zum Hotel und selbständigen Städteführern.

Ich kann dazu nicht viel Eigenes beisteueren, aber auf der Herstellerseite von Fluggeräten sehe ich diesen Einschlag nicht - im Gegenteil. Ich habe mehr Anfragen nach POA-Unterstützung als je zuvor, wenn wir von den großem Jets einmal abesehen, verschiebt sich aktuell die Nachfrage hin zu kleinerem Gerät und es entstehen mit E-Lufttaxis auch interessante neue Produkte, die ebenfalls "Luftfahrt" sind.

Womöglich wird LH ja in 10 Jahren Europas größtes Lufttaxi-Unternehmen?

Der Wunsch, in Corona-Zeiten nicht mit 200-400 Menschen 12h auf engem Raum zu verreisen ist mehr als verständlich und die Besinnung auf die Schönheiten in einem Radius von 300 - 500 km anstatt >10.000 kann der Umwelt und der lokalen Gastwirtschaft nur zuträglich sein.

Von daher: Geld in den Taschen der Leute, ja! Aber was werden diese nachfragen? Ich denke nicht, dass es klassische Flugreisen sind, man leiht sich wohl lieber ein Wohnmobil (aktuelle Boombranceh).

Beste Grüße,

25.1309

Beitrag vom 27.06.2020 - 17:51 Uhr
Ich glaube fast, von den ganzen genannten Möglichkeiten der Förderung in den voran gegangenen Beiträgen sind alle etwas richtig, aber nicht alle das alleinige Heilmittel. Genau das Mittelmaß herauszufinden, ist Aufgabe des Staates. (Wenn er denn will und auch die finanziellen Möglichkeiten dazu hat.) Und zum Glück scheint das bisher bei uns in D zu funktionieren. Ob andere Länder oder andere Staatengemeinschaften (Als unsere EU.) es besser machen oder schlechter wegkommen, werden wir in der Zukunft sehen.


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