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"Wir können uns von der Entwicklung bei den Airlines nicht abkoppeln", so Faury. Die IG Metall warnt vor einem Kahlschlag und schlägt vor, die wenige Arbeit auf mehrere Köpfe zu verteilen.
Diese Krise ist in ihrem Ausmaß und ihrer Dauer beispiellos, so Airbus. Der Luft- und Raumfahrtkonzern geht davon aus, dass vor Ende Juli weitere Einzelheiten über die Maßnahmen mitgeteilt werden. Zunächst müsse aber mit den Sozialpartnern kommuniziert werden.
Zu Spekulationen im Zusammenhang mit internen Sitzungen äußere man sich generell nicht. In Deutschland beschäftigt Airbus Zehntausende Mitarbeiter und hat zahlreiche Standorte - etwa in Hamburg-Finkenwerder.
Trotz der Drosselung des Geschäftes werde aber keine Endmontagelinie geschlossen, betonte Faury. Alle Modelle würden weiter produziert, "aber in langsamerem Tempo". An jedem Standort werde nach Möglichkeiten zur Kostensenkung gesucht. "Wir drehen jeden Stein um."
Der Konzern hatte bisher von einer Produktionskürzung um rund 30 Prozent gesprochen. Jetzt ist von 40 Prozent die Rede, weil sich die Differenz zum zuvor geplanten Produktionsausbau in 2020/21 vergrößert.
Von der meistverkauften Baureihe A320 sollen nur noch 40 Maschinen pro Monat gefertigt werden. Derzeit seien viele fertige Flugzeuge geparkt, sagte Faury. Die Airlines nehmen sie wegen des Einbruchs im Markt durch die Corona-Krise zunächst nicht ab. Es werde bis Ende 2021 dauern, bevor Produktion und Auslieferungen wieder im Einklang stehen, sagte der Airbus-Chef dem Blatt.
Spekuliert wird, dass bis zu 15.000 Stellen in der Zivilflugzeugsparte mit 90.000 Beschäftigten betroffen sind. "Es geht um die notwendige Anpassung an die massiv gesunkenen Produktionszahlen. Es geht darum, unsere Zukunft zu sichern", betonte Faury.
Der Airbus-Chef will dabei Kündigungen nicht grundsätzlich ausschließen, zumal sich durch eine zweite Corona-Welle die erhoffte Belebung wieder verschlimmern könnte.
Gewerkschaft: "Virus darf nicht als Vorwand dienen"
Die Gewerkschaft IG Metall schlägt Alarm. "Kurzarbeit alleine reicht nicht aus, um diese Lage zu überbrücken", warnte Jürgen Kerner, geschäftsführende Vorstandsmitglied der IG Metall und Airbus-Aufsichtsrat.
Er hatte in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vorgeschlagen, die wenige Arbeit auf mehrere Köpfe zu verteilen - eine "kollektive Arbeitszeitverkürzung" nach dem Vorbild von VW. "Wir müssen alles tun, um ohne einen harten Personalabbau durch die Krise zu kommen", sagte Kerner. Das Virus dürfe nicht als Vorwand für Einschnitte auf Kosten der Beschäftigten dienen.
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus ist wie die gesamte Luftfahrtbranche wegen der Covid-19-Pandemie in eine schwere Krise geraten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte vor einigen Wochen ein 15 Milliarden Euro schweres Rettungspaket für die Luftfahrtindustrie angekündigt. In Frankreich arbeiten allein bei Airbus mit Schaltzentrale in Toulouse knapp 50.000 Menschen.
© dpa-AFX | 29.06.2020 05:20
Kommentare (5) Zur Startseite
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Aber dass sich das Drama bei den Airlines auf Airbus und dann auch bis zum letzten Supplier auswirkt sollte doch klar sein.
Deshalb sehe ich es auch als immens wichtig an dass es staatliche Unterstützung für die Airlines gibt. Klar es gibt auch Förderungen für Forschungsprojekte direkt an die Flugzeugbauer, aber am Ende kann die Industrie nur funktionieren wenn wieder geflogen wird.
Soweit ich mich erinnern kann ist diese Zahl auch schon in etlichen Berichten vor Monaten/Wochen aufgetaucht. Sind in diesen Zahlen auch Leiharbeiter oder befristete Verträge ein berechnet??? Denn es mussten ja schon mehr als 1000 Leiharbeiter gehen laut offiziellen Berichten.