Wege aus der Krise
Älter als 7 Tage

Airlines setzen auf Trendwende im Interkontverkehr

Lufthansa Airbus A350-900
Lufthansa Airbus A350-900, © Martin Rogosz

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MÜNCHEN - Der Flugverkehr in Europa fasst wieder Tritt. Über den Ozeanen kreuzen im Corona-Sommer 2020 hingegen hauptsächlich Frachtflüge. Nur wenige Passagiere dürfen - noch weniger wollen - zwischen den Kontinenten reisen. Doch erste Airlines trauen sich in den Markt zurück.

36,6 Prozent des Vorjahreswerts - immerhin. Mit knapp 13.000 Flügen pro Tag registrierte Eurocontrol vergangene Woche am europäischen Himmel das höchste Aufkommen seit Verhängung des vollständigen Lockdowns. Zu der Wiederbelebung tragen allen voran die Preisbrecher Ryanair und Wizz Air bei.

Noch ist der Aufwärtstrend auf den Europaverkehr beschränkt, der Interkontverkehr hinkt mit deutlichem Abstand hinterher - aber Flug um Flug kehrt auch hier Angebot zurück.

"Im Durchschnitt kommen pro Tag etwa 150 Passagiere aus Nordamerika mit unseren Flügen an, verglichen mit durchschnittlich 4.200 pro Tag im gleichen Zeitraum im Jahr 2019", schilderte ein Sprecher der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus der "Irish Times" die aktuelle Lage.

Der Flugverkehr über Europa nimmt wieder zu, © @eurocontrolDG


Die IAG-Linie hält in der Krise ein transatlantisches Minimalprogramm mit Flügen nach New York, Boston und Chicago aufrecht. Oft sind laut "Irish Times" nur 20 Passagiere an Bord - durch vollgepackte Frachträume geht die Rechnung dennoch halbwegs auf. Langsam dreht der Trend aber in die richtige Richtung.

Richtiges Timing

Lufthansa fliegt seit Juni auch aus München wieder in die Vereinigten Staaten. Die Partnerairline United verbindet München ab sofort wieder dreimal pro Woche mit einer Boeing 787-9 mit Washington, Flüge nach Newark folgen im August. Cathay Pacific schickt wieder regelmäßig einen Airbus A350 von Hongkong auf Reise nach Frankfurt.

Die Airlines wetten auf eine Lockerung internationaler Reisebeschränkungen im Spätsommer - und auf einen wieder anspringenden Transatlantikverkehr.

"Der mit Abstand wichtigste Markt, für den allein die Hälfte unserer Langstreckenflugzeuge eingeplant war, sind die USA", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr der "Neuen Zürcher Zeitung". "Wir hoffen, dass sich ab September der Verkehr dorthin wieder zu normalisieren beginnt."

Die Planung ist für Airlines heikel. Wer vorprischt, riskiert Flugstreichungen und Verlust, wer Buchungen zu spät annimmt, verpasst Nachfrage - Timing ist alles.

Das gilt umso mehr für Billigflieger mit besonders knapp kalkulierten Margen. Norwegian testet nach Informationen des Flugplanauswertes "Routes Online" gerade die Nachfrage und hat Flüge von London Gatwick nach New York, Boston, Miami, Orlando, Tampa, San Francisco and Los Angeles zur Buchung freigeschaltet. Termin für die Wiederaufname: 09. Dezember.
© aero.de | Abb.: Fraport AG | 14.07.2020 09:53


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