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Laudamotion: Einigung in letzter Minute

Lauda Airbus A320
Lauda Airbus A320, © Flughafen Stuttgart

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WIEN - Nach einer weiteren Verlängerung der Verhandlungsfrist haben sich die Wirtschaftskammer und die Gewerkschaft vida am 3. Juni auf einen neuen Tarifvertrag für die Laudamotion-Mitarbeiter am Standort Wien geeinigt. Jetzt ist die Lauda-Muttergesellschaft Ryanair am Zug.

Ursprünglich setzte Ryanair eine Frist bis 29. Mai. Sollte die Gewerkschaft dem bereits von der Wirtschaftskammer unterschriebenen Kollektivvertrag nicht zustimmen, werde die Basis Wien geschlossen und der Betrieb nach Düsseldorf, Stuttgart und Palma ausgelagert. Dazu kündigte Ryanair an, Wien künftig in Eigenregie anzufliegen.

Am 2. Juni gingen über 100 Mitarbeiter der Ryanair-Tochter auf die Straße, um das Blatt noch in letzter Minute zu wenden. Ebenso betonten Kammer und Gewerkschaft ihre Bereitschaft die Verhandlungen neu aufzunehmen.

Ausgangspunkt der Neufassung des Tarifwerks war ein von Ryanair geforderter Mitarbeiterbeitrag zur Bewältigung der Covid-19-Krise. Zuletzt stimmten laut Airline 95 Prozent der Piloten sowie über 70 Prozent der Flugbegleiter einer Minderung der Bezüge gegen mehr Freizeit zu.

Die Gewerkschaft lehnte ab, ein Grundgehalt unter der im österreichischen Sozialsystem festgelegten Mindestsicherung sei unannehmbar.

Trotz einer Anhebung der Mindestgehälter für Flugbegleiter auf jährlich 19.200 Euro (ohne Flugstunden) blieb Vida bei einer Nachverhandlung am vergangenen Freitag hart, was zu einer in der österreichischen Sozialpartnerschaft bisher einmaligen Protestaktion der Arbeitnehmer gegen die eigene Gewekschaft führte.

Am Donnerstagmorgen bestätigte die Wirtschaftskammer die Einigung mit der Gewerkschaft. Eckpunkte des Kompromisses sind ein garantiertes Fixgehalt (brutto) für Junior-Flugbegleiter von 14-mal 1.440 Euro entsprechend 20.160 Euro p.a. sowie 2.000 Euro für Junior-Copiloten beziehungsweise jährlich 28.000 Euro.

Vom Tisch seien auch jene Passagen, die vida als ungesetzlich abgelehnt hat. Diese "Krisenvereinbarung" gelte nunmehr für drei Jahre, sowohl für die 370 bei Laudamotion angestellten Mitarbeiter als auch für die 200 Angestellten der irischen Crewlink. Ryanair habe nun die Möglichkeit den neuen Kollektivvertrag umzusetzen, so die WKO.

Einem zeitlich befristeten Krisenbeitrag haben Ende Mai auch die 7.000 Mitarbeiter von Austrian Airlines zugestimmt. Ihr Beitrag soll sich bis 2025 auf 300 Millionen Euro summieren, inklusive Gehaltseinbußen zwischen 2 und 14 Prozent.
© aero.at | Abb.: Laudamotion | 04.06.2020 13:52

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Beitrag vom 06.06.2020 - 13:29 Uhr
Kommt immer auf die Lebenshaltungskosten am Standort an. Aber, Spesen dem Einkommen zu zu rechen geht gar nicht. Das sind Zahlungen für den erhöhten Aufwand den man durch Reisetätigkeit hat. Das ist die schäbigste Methode, wenn man das als Quasi Gehalt mit anrechnet muss. Gilt für alle Berufe. Flugzulagen dagegen sind Lohn, ganz klar.
Das kann man so oder so sehen. Spesen sind Entschädigungen für Verpflegungsmehraufwendungen.
Bei Tagesflügen unterscheide ich mich nicht von den Kollegen am Boden oder im Büro, die müssen Essen mitbringen oder gehen in die Kantine, dort müssen sie es das auch aus der eigenen Tasche zahlen. Dazu kommt die Höhe der Spesen. Ich habe unterwegs immer gut gelebt, mal etwas angeschaut oder geschoppt, für Essen/Trinken und Sightseeing habe ich nie meine Spesen verbraucht, im Schnitt die Hälfte. Rest ging in die Haushaltskasse zu Hause, also Einkommen.
Flugzulage gibt es bei Lauda nicht.

Dieser Beitrag wurde am 06.06.2020 13:34 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.06.2020 - 11:57 Uhr
@flydc9


2000 Euro immerhin 14 mal/Jahr in Ö. Und dazu kommen monatlich noch die Flugzulage und Spesen. So schlecht ist das auch nicht.....

Kommt immer auf die Lebenshaltungskosten am Standort an. Aber, Spesen dem Einkommen zu zu rechen geht gar nicht. Das sind Zahlungen für den erhöhten Aufwand den man durch Reisetätigkeit hat. Das ist die schäbigste Methode, wenn man das als Quasi Gehalt mit anrechnet muss. Gilt für alle Berufe. Flugzulagen dagegen sind Lohn, ganz klar.
Beitrag vom 05.06.2020 - 23:27 Uhr
Einfach nur peinlich, was die irische Fluggesellschaft Laudamotion hier aufgeführt hat.


+1

Tja, liebe LaudaMOLion-Mitarbeiter: Bravo, zur neuen Versklavung!

2.000 EUR für einen Junior-F/O? Na, das ist ja dann grosszügig berechnet für Lebenshaltungskosten, Fluguntauglichkeits-Versicherung, ca. 1.000 EUR pro Monat Rückzahlung für die Ausbildung für mind. 5 Jahre, etc. Glücklicherweise haben sie ja keine Verantwortung.

Siehe Johnny89: Einfach nur peinlich.


2000 Euro immerhin 14 mal/Jahr in Ö. Und dazu kommen monatlich noch die Flugzulage und Spesen. So schlecht ist das auch nicht.....

Dass Sie diesen "Race to the bottom" auch noch gut finden, verwundert hier wohl kaum einen, unglaublich so eine Einstellung! Da wurde ja bei Aerolloyd schon deutlich besser bezahlt!

Das ist relativ, ich gebe da flydc9 schon recht. Das das Theater nicht in Ordnung ist streitet hier glaube ich auch keiner ab. Aber die Bezahlung als so mies hinzustellen ist durch die Zulagen etc. auch nicht gerechtfertigt. Ein guter Freund von mir is Flugbegleiter/Purser bei Laudamotion, der hat mit dem Verdienst keine Probleme, außer man ist ein ganzes Monat krank, verdient man ja deutlich mehr.
Das restliche Umfeld mit drohenden Kündigungen im Falle einer längeren Krankheit usw. das ist das was man anprangern sollte. Das ist teilweise regelrechter Psychoterror.


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