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Insgesamt hat die lettische Gesellschaft 50 Exemplare der größeren A220-300 bestellt und Optionen für bis zu 30 weitere Flugzeuge. "Sie fliegt wie ein Uhrwerk", lobt Firmenchef Martin Gauss im Gespräch mit aero.de.
Auf der jüngsten Werbetour für Airbus nach Australien, Neuseeland, die Südsee und Asien habe ein Air Baltic-A220 insgesamt 51.000 Kilometer problemlos bewältigt.
Nachdem jüngst Swiss ihre A220 nach drei Zwischenfällen mit den Triebwerken kurzzeitig am Boden ließ und Medien fälschlich über ein "Grounding" berichteten, sei ein Imageschaden entstanden räumt Gauss ein. Air Baltic verfügt über identische Triebwerke des Typs PW1500G, "aber wir fliegen es mit 21.000 Pfund Schub, Swiss mit 24.000 Pfund, weil sie in bergigem Gelände und nach London-City unterwegs sind", so Gauss.
Neuerdings macht man sich in Riga Gedanken über mögliche Langstrecken. Bisher fliegt Air Baltic mit der A220 als längste Route nach Abu Dhabi, eine Flugzeit von rund sechs Stunden.
A220-300 oder A321XLR
"Seit Mai ist die A220 auch für ein um 2,3 Tonnen auf 69,9 Tonnen erhöhtes Startgewicht und damit eine größere Reichweite zertifiziert, wir können gegen eine Gebühr für alle oder einzelne Flugzeuge entsprechende Genehmigungen bekommen", erklärt Gauss.
Gleichzeitig hat Air Baltic Studien angestellt über die Beschaffung von Airbus A321XLR für 184 Passagiere. "Damit könnten wir heute schon New York oder Toronto bedienen", weiß Gauss. Über Leasingfirmen könnten ab 2023/24 eine oder mehrere XLR einsatzbereit sein. "Wenn man es richtig macht, kann man damit Geld verdienen, aber ich bin konservativ", sagt Martin Gauss.
Er wolle seine Firma nicht erneut in Gefahr bringen, die er nach einer Fast-Pleite erst zu neuer Blüte geführt hat. "Ich glaube, Langstrecken werden kommen, aber die mit der reichweitenstärkeren A220 zu fliegen wäre wohl die realistische Option", so Gauss.
© aero.de, Andreas Spaeth | Abb.: Air Baltic | 24.11.2019 07:52
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