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"Der Auftragsbestand im Rüstungsgeschäft ist jetzt auf Rekordhöhe", sagte BAE-Chef Charles Woodburn am Donnerstag bei der Vorlage der vorläufigen Jahreszahlen in London.
Dank Neubestellungen von Fregatten für Kanada und Australien, U-Booten für Großbritannien und gepanzerten Fahrzeugen für die USA wuchs das Orderbuch um fast 10 Milliarden auf 48,4 Milliarden britische Pfund (55,7 Mrd Euro).
Der Umsatz des Konzerns ging allerdings um zwei Prozent auf 16,8 Milliarden Pfund zurück. Der Überschuss legte auch dank geringerer Abschreibungen um mehr als ein Fünftel auf 1,03 Milliarden Pfund zu. Den Anteilseignern winkt eine von 21,8 auf 22,2 Pence je Aktie erhöhte Dividende.
Fürchten muss BAE möglicherweise um einen bereits angeleierten Auftrag aus Saudi-Arabien für 48 Kampfjets vom Typ Eurofighter. Denn die Tötung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi im
saudischen Konsulat in Istanbul hat für eine internationale Krise
gesorgt.
Im Gegensatz zu anderen Staaten will Deutschland vorläufig
keine Rüstungsexporte in das Land mehr genehmigen. Auch bereits
genehmigte Exporte liegen auf Eis.
An der Börse kamen die Nachrichten schlecht an. Obwohl BAE Systems den Auftragsbestand auf Rekordhöhe und mehr Gewinn meldete, sackte der Aktienkurs am Morgen in den Keller und lag am frühen Nachmittag noch mit 6,64 Prozent im Minus bei 470,87 britischen Pence.
30 Prozent des Eurofighters kommen von Airbus
Bei den Export-Genehmigungen fällt Deutschland eine Schlüsselrolle zu: Der Eurofighter ist ein Gemeinschaftsprodukt von BAE, Airbus und dem italienischen Hersteller Leonardo , das Eurofighter-Konsortium sitzt in Hallbergmoos bei München.
BAE Systems hat den Auftrag zwar eingefädelt, doch der deutsch-französische Airbus-Konzern liefert 30 Prozent des Eurofighters zu, und der Münchner Triebwerksbauer MTU arbeitet an dem Triebwerk des Kampfjets mit.
Saudi-Arabien hatte im vergangenen Jahr eine Absichtserklärung über den Kauf von 48 Eurofighter-Kampfjets unterzeichnet. Der Vertrag war zwar noch nicht endgültig besiegelt, doch ein Abkommen sollte die Eurofighter-Produktion für eine längere Zeit sichern.
© dpa-AFX | 21.02.2019 09:43
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