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Regierung definiert Zielvorgaben für Air France

Air France Airbus A330
Air France, © Air France-KLM

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PARIS - Die französische Regierung darf Air France direkt und indirekt mit sieben Milliarden Euro unterstützen. Nach dem "Ok" der EU-Kommission stellt Wirtschaftsminister Bruno Le Maire klar, dass er konkrete Vorstellungen von der zukünftigen Gestalt der Airline hat.

"Die Bedingung ist, dass Air France die umweltfreundlichste Fluggesellschaft der Welt wird", zitiert "LeParisien" Bruno Le Maire. Das sei Teil der Abmachung gewesen, als Regierung und Air France-Management sich auf die Finanzhilfen verständigt haben.

Inlandsstrecken, die in zweieinhalb Stunden mit dem Zug zu bewältigen sind, sollen von Air France nicht mehr angeboten werden. Bis 2025 soll die Airline darüber hinaus zwei Prozent ihres Treibstoffes aus erneuerbaren Quellen beziehen, bis 2030 soll sie ihre Emissionen auf Mittel- und Langstrecken pro Passagier und Kilometer um die Hälfte reduzieren.

"Wir wollen eine kohlenstoffarme, hochmoderne Wirtschaft", sagte Le Maire. "Ich glaube, dass wir diese Krise in eine einzigartige Gelegenheit verwandeln können, um neu zu definieren, was wir für unsere Wirtschaft wollen."

Teil dieser Vorstellung ist offenbar auch eine regionale Wertschöpfungskette – und damit verbunden eine klare Bevorzugung des europäischen Flugzeugbauers Airbus. 

An Air France zeigt sich das, was Carsten Spohr für die Lufthansa auf jeden Fall verhindern möchte: eine staatliche Einmischung in Strategie und operatives Geschäft der Airline. Dass die EU-Kommission nicht unbedingt hinter dieser  Haltung steht, hat sie mit dem grünen Licht für die französische Rettungsaktion deutlich gezeigt.
© aero.de | Abb.: Air France | 04.05.2020 15:36

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Beitrag vom 04.05.2020 - 22:03 Uhr
Ambitionierte Zielvorgaben:

„Ziel von Air France muss sein, die Airline zu werden, die den Schutz des Planeten am nachhaltigsten garantiert.“
-Air France muss rentabler und wettbewerbsfähiger werden.

Da wird aber so macher Mitarbeiter gehen müssen und andere Einbussen erleiden

-Air France soll seine CO2-Emissionen auf Lang- und Mittelstrecken bis 2030 um 50 Prozent pro
Passagier und Kilometer reduzieren; auf innerfranzösischen Flügen sogar schon bis 2024.

In 4 Jahre 50 %? Na, dann mal viel Glück so kurzfristig die erforderliche Technik aus dem Hut zu zaubern.

-Bis 2025 sollen mindestens zwei Prozent des Treibstoffs aus einer klimaneutralen Quelle kommen.

Das geht, aber läuft Punkt 1 zuwider. Da wird von einem sicher hochbegabten Minister der besonders gut mit Aerodynamik und Triebwerkstechnik vertraut ist die Qudratur des Kreises einfach mal angeordnet. So geht Luftfahrtpolitik. Er hat nur vergessen zu sagen: Wir schaffen das...



Beitrag vom 04.05.2020 - 16:21 Uhr
Durch die Koronakrise ist der Schadstoffausstoß auf der Langstrecke zur Zeit eher um die 90 Prozent reduziert. Auf längere Sicht werden wir vielleicht gerade mal die Hälfte des Angebots pre Corona erreichen und das ganz ohne Investition in treibstoffspurendere Flotten. Aufgrund des Überangebots an sagen wir mal "Altmetall" werden es die Hersteller auf Jahre schwer haben neue Flugzeuge zu verkaufen, geschweige denn zu entwickeln.

Auch die Airlines werden nicht die finanzielle Power haben neue teure Jets zu bestellen, wenn die Preise bei den bestehenden Gebrauchtfliegern sowie auch Treibstoff so im Keller sind.

Das nur mal so nebenbei angemerkt.


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