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Neuer Anflug auf ein Krisenpaket: die Vereinigung Cockpit will Lufthansa "neue Lösungsvorschläge" unterbreiten und Verhandlungen über ein Gesamtpaket "zeitnah" abschließen. Das kündigte die Gewerkschaft in einem Rundbrief an, der aero.de vorliegt.
Hinter den Piloten liegt eine nervenaufreibende Woche. Personalvertreter von Lufthansa Passage und Lufthansa Cargo hatten gegen das erste Verhandlungsergebnis der Konzerntarifkommission (KTK) protestiert - der Cockpit-Vorstand stoppte das Papier per Veto.
Die Interessenlage ist komplex - Lufthansa strebt eine Lösung an, die Piloten der Tochterfirmen SunExpress Deutschland und der Düsseldorfer Basis von Brussels Airlines einschließt. Der Konzern löst in der Krise zudem Germanwings auf - und zieht mit "Ocean" eine Plattform für Ferienflüge an den Drehkreuzen hoch.
KTK setzt sich weitgehend durch
Piloten von Lufthansa Passage und Lufthansa Cargo argwöhnen, dass der Umbau zu ihren Lasten umgesetzt wird. Laut Insidern bemängelten ihre Personalvertreter am KTK-Ergebnis unter anderem "ungleiche Regelungen" zum Kündigungschutz, wie aus Verhandlungskreisen zu hören war.
Der Durchbruch gelang erst am Freitagabend, Stunden vor Ablauf einer selbst gesteckten Frist.
"Alle Seiten standen unter Einigungsdruck", sagte ein Teilnehmer der Klausur aero.de. "Niemand wollte in der aktuellen Lage bei Lufthansa ein Hornberger Schießen riskieren."
Dennoch ging es in den Verhandlungen stellenweise hoch her. "Die KTK hat dem Vorstand mit einer gerichtlichen Überprüfung des Vetos gedroht", berichtet ein anderer Insider aero.de. "Viele Änderungen am ursprünglichen Term Sheet der KTK wird es nicht geben." Cockpit will sich zu Details der Lösung vorerst nicht äußern.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 03.08.2020 14:08
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