Baubehörde gibt grünes Licht
Älter als 7 Tage

BER-Eröffnung steht nichts mehr im Wege

Flughafen Berlin-Brandenburg
Flughafen Berlin-Brandenburg, © FBB, Günter Wicker

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SCHÖNEFELD - Die scheinbar unendliche Geschichte über den Bau des neuen Hauptstadtflughafens BER könnte doch noch zum Abschluss kommen. Am Dienstag hat die zuständige Baubehörde das Hauptterminal zur Nutzung freigeben. Damit rückt die Eröffnung ein großes Stück näher.

Sie ist aktuell für den 31. Oktober geplant - mit dann neun Jahren Verspätung. "Ich möchte allen danken, die den BER nicht aufgegeben haben", sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup.

Er will einen Schlussstrich ziehen unter Jahre, die von steigenden Kosten und sechs geplatzten Eröffnungsterminen geprägt waren. Mit hohem persönlichen Engagement und großem Beharrungsvermögen sei das Terminal Stück für Stück zu einem sicheren Gebäude gemacht worden, hob Lütke Daldrup hervor.

Die zahlreichen Planungsfehler, Baumängel und Technikproblemen in dem Neubau in Schönefeld am südöstlichen Berliner Stadtrand hatten immer wieder für Aufsehen gesorgt: zu kurze Rolltreppen, Licht, das nicht ausging, Raum-Chaos wegen falscher Nummerierung - das waren einige Meldungen.

Die größten Probleme machte jedoch der Brandschutz. Jahrelang wurde umgebaut und ein Kabelsalat entflochten. Erst vergangene Woche stellte der Tüv dafür die letzten Prüfbescheinigungen aus.

Die Nachweise für eine betriebssichere Nutzung lägen vor, sagte die Bauordnungsbeigeordnete des Landkreises Dahme-Spreewald. Sie freue sich sehr, dass die Großbaustelle endlich zu einem Abschluss gebracht werde. Einer Nutzung stehe bauordnungsseitig nichts mehr im Wege. Notwendig sind nun noch Genehmigungen der Luftfahrtbehörde. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sprach von einer hervorragenden Nachricht.

Im Terminal bereitet die Flughafengesellschaft nun den Probebetrieb vor. Parallel sollen Restbauarbeiten laufen. Im Juni und Juli sollen Freiwillige die Abläufe im Terminal testen: Von der Ankunft über den Check-in bis zum Gate - dort ist Schluss. Denn geflogen wird erst am 31. Oktober. Am 8. November soll nach dem Plan der Innenstadtflughafen Tegel schließen.

Wegen der Corona-Krise kann es jedoch sein, dass Tegel schon vorher vorübergehend vom Netz geht - um die wenigen Flüge, die es noch gibt, in Schönefeld zu konzentrieren und so Kosten zu sparen. Darüber beraten an diesem Mittwoch die Flughafen-Eigentümer: Berlin, Brandenburg und der Bund.

Vor einigen Wochen hatte der Bund noch durchgesetzt, dass Tegel offen bleibt. Die Infrastruktur sollte gerade wegen der Corona-Krise flexibel verfügbar bleiben. Nach Angaben des Verkehrsministeriums vom Dienstag soll die Lage nun erneut bewertet werden.

Zuletzt flogen an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld nur etwa 1.000 Passagiere pro Tag. Das erleichtert auch den BER-Start, weil der Neubau voraussichtlich nicht unter Volllast in Betrieb gehen muss. Im vergangenen Jahr gab es in Berlin noch 35,6 Millionen Fluggäste - also durchschnittlich knapp 100.000 pro Tag.

Der Einbruch treibt auch die Betreibergesellschaft weiter in die roten Zahlen. Eine Finanzspritze der Eigentümer von bis zu 300 Millionen Euro ist deshalb in Vorbereitung. Unabhängig davon hat das Unternehmen im Businessplan von 2021 bis 2024 eine Finanzlücke von 792 Millionen Euro, die zur Hälfte auch die Eigentümer füllen wollen.

Nach einer Studie, die rbb24.de und dem "Tagesspiegel" vorliegt, könnte der Mehrbedarf bis 2023 sogar bei 1,8 Milliarden Euro liegen. Bislang liegt der Finanzrahmen für den BER bei 6,5 Milliarden Euro, davon sind mindestens 2,7 Milliarden Euro Steuergeld. Der Bund und die Länder bürgen außerdem für Kredite in Milliardenhöhe. Die Kosten des Projekts haben sich seit dem ersten Spatenstich 2006 mehr als verdreifacht.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Günter Wicker, FBB | 28.04.2020 17:44

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Beitrag vom 28.04.2020 - 22:18 Uhr
Jetzt müssen sie noch Flughafen üben. Wie dämlich ist das bei 1.000 Paxe am Tag? Die sollten morgen aufschließen und einfach den Betrieb hochfahren, so wie er benötigt wird. Nach 8 Jahren Verzögerung sollte es darüber eigentlich keinerlei Diskussion geben. Selbst den Umzug von Tegel kann man bei einer solchen Situation Stück für Stück vollziehen. Aber in Deutschland läuft es inzwischen wieder wie im real existierenden Sozialismus: Hauptsache der Plan wird erfüllt. (LOL) Dazu wird alles, wie einst bei Honecker & Co, solange hingebogen und gelogen bis es paßt.

Deutschland deine Unterlasser - die Unternehmer stehen inzwischen auf der roten Liste für gefährdete Arten. (LOL)

Tegel wäre schon längst (temporär) zu. wenn da nicht ein Minister aus Bayern was dagegen gehabt hätte.

Dieser Beitrag wurde am 28.04.2020 22:25 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.04.2020 - 21:51 Uhr
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Jetzt müssen sie noch Flughafen üben. Wie dämlich ist das bei 1.000 Paxe am Tag? Die sollten morgen aufschließen und einfach den Betrieb hochfahren, so wie er benötigt wird. Nach 8 Jahren Verzögerung sollte es darüber eigentlich keinerlei Diskussion geben. Selbst den Umzug von Tegel kann man bei einer solchen Situation Stück für Stück vollziehen. Aber in Deutschland läuft es inzwischen wieder wie im real existierenden Sozialismus: Hauptsache der Plan wird erfüllt. (LOL) Dazu wird alles, wie einst bei Honecker & Co, solange hingebogen und gelogen bis es paßt.

Deutschland deine Unterlasser - die Unternehmer stehen inzwischen auf der roten Liste für gefährdete Arten. (LOL)

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Fly-away Moderator


Dieser Beitrag wurde am 28.04.2020 22:25 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.04.2020 - 19:33 Uhr
Das ist genau mein Humor :-)
Genau in dem Jahr in der es der Aviation Industry so schlecht geht wie noch nie eröffnet der BER. Nicht das der BER nachher noch die Airlines verklagt, weil sie nicht vom BER fliegen ;)


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