Ju-52-Absturz
Älter als 7 Tage

Schweizer Luftfahrtaufsicht muss sich Untersuchung stellen

Am 04.08.2018 abgestürzte JU-52 (HB-HOT)
Am 04.08.2018 abgestürzte JU-52 (HB-HOT), © Kantonspolizei Graubünden

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DÜBENDORF- Zwei Jahre nach einem Flugzeugabsturz mit 20 Toten in der Schweiz soll die Schweizer Luftfahrtaufsicht von externen Experten untersucht werden.

Das Verkehrsministerium in Bern beauftragte das Nationale Luft- und Raumfahrtinstitut der Niederlande damit, die Tätigkeit des Schweizer Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL) zu überprüfen.

Anlass sind Erkenntnisse aus einem noch unveröffentlichten Untersuchungsbericht zu dem Absturz der Oldtimer-Maschine Ju-52 im August 2018. Das Ministerium bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht der "Sonntagszeitung".

Konkret soll die Aufsichtsfunktion der Luftfahrtbehörde untersucht werden. Ergebnisse werden im nächsten Frühjahr erwartet. Der Schlussbericht der Schweizer Untersuchung zu dem Absturz soll im Oktober vorliegen, nähere Details soll es bis dahin nicht geben.

Die Niederländer hatten die Schweizer Luftfahrtaufsicht schon 2003 nach schweren Flugunglücken um die Jahrtausendwende begutachtet, was unter anderem zur Reorganisation und personellen Aufstockung geführt hatte.

Das Oldtimer-Flugzeug des Typs Junkers Ju-52 war am 4. August 2018 mit 17 Passagieren und 3 Crewmitgliedern an Bord abgestürzt. Am Wrack wurden Risse und Rost entdeckt, die aber nicht als Ursache des Unglücks galten. Die Behörden entzogen der Firma Ju-Air anschließend die Lizenz für kommerzielle Flüge. Gewerbsmäßige Flüge mit großen historischen Passagierflugzeugen bleiben laut Bern nun verboten.
© dpa-AFX, aero.de | 10.08.2020 08:29

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Beitrag vom 11.08.2020 - 10:35 Uhr
Absolut richtig. Ich kenne kaum ein inkompetenteres Luftfahrt-Amt, wie das schweizerische BAZL. Haarsträubend.

Einerseits muss man in ZRH bis zu 16 nautische Meilen "Anfluglöcher" basteln, damit ein Langstreckenflugzeug auf Runway 16 abfliegen kann (aus "Sicherheitsgründen", völlig lächerlich...), andererseits schaut man bei den "dicken Dingern" einfach weg.

Nun, die "Sicherheitskultur" haben auch dort wieder einmal die "alten GröFlaze" aus der schweizerischen Militärluftfahrt geprägt... ;-) ! Mich wundert da leider nicht viel...
Beitrag vom 10.08.2020 - 13:22 Uhr
Wenn man den Deckel des Fasses "Luftfahrt Schweiz" hebt, stinkt es immer wieder bestialisch. Das war schon bei SR111 so, beim Absturz des Avro in ZRH im November 2011, und wenn man Details zur technischen Bewirtschaftung der Jus liest, bekommt man das Grausen. War klar, dass das BAZL sich da ein paar unangenehme Fragen würde stellen lassen müssen. Auch die bei Youtube abrufbaren Videos von Ju-Air-Rundflügen sind vielleicht spektakulär, zeugen aber von keiner sonderlich ausgeprägten Sicherheitskultur.
Ich glaube nicht, dass die Schweizer Jus wieder fliegen werden, das riskiert das BAZL nicht mehr.
Schade, denn auch die AQUI ist diesen Zuständen indirekt zum Opfer gefallen, auch wenn mit Corona der Drops aus finanziellen Gründen jetzt eh gelutscht gewesen wäre. Aber nach dem Unfall konnte CS sie ganz einfach loswerden.


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