Goethe Universität Frankfurt
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Studie sieht geringes Infektionsrisiko in Flugzeugen

Airbus A330 Kabine
Airbus A330, © Airbus

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FRANKFURT - "Verringerte Übertragungsrate": Kabinenluft ist laut einer Studie der Goethe Universität Frankfurt kein ideales Umfeld für das Corona-Virus. Auf einem Flug von Tel Aviv nach Frankfurt beobachteten die Forscher nur sehr geringes Infektionsgeschehen - obwohl sieben Passagiere die Reise mit Corona angetreten hatten.

"Die Langstrecke muss wieder möglich werden": Lufthansa und der BDL haben ihre Forderung nach einer Lockerung internationaler Reisebeschränkungen in dieser Woche erneuert.

Doch wie groß ist das Risiko, sich auf einem Langstreckenflug zu infizieren, wenn es Bord einen Corona-Fall gibt? Wissenschaftler der Goethe Universität Frankfurt vermuten eine eher geringe Ansteckungsgefahr. Ihre Studie stützt sich auf Daten eines Hochrisikoflugs von Tel Aviv nach Frankfurt am 09. März.

Unter den 102 Passagieren an Bord befand sich eine 24 Kopf starke Reisegruppe - sieben Mitglieder dieser Gruppe wurden nach der Ankunft in Frankfurt positiv auf das Corona-Virus getestet. Niemand an Bord trug eine Maske.

Effektiver Luftaustausch

"Ausgehend von sieben Indexpatienten haben wir auf diesem Flug zwei SARS-CoV-2-Übertragungen nachgewiesen", schreiben die Autoren. Diese Infektionen könnten aber auch "vor oder nach dem Flug" stattgefunden haben.

Beide Passagiere, die sich auf der Reise infizierten, saßen im Flugzeug "innerhalb von zwei Sitzreihen zu einem Indexpatienten". Die Autoren der Studie vermuten, dass der Luftaustausch in Flugzeugkabinen die Ausbreitung des Corona-Virus an Bord effektiv hemmen kann.

"Der Luftstrom in der Kabine von der Decke zum Boden und von vorne nach hinten könnte mit einer verringerten Übertragungsrate in Verbindung stehen", heißt es in dem Paper. "Man könnte spekulieren, dass die Rate weiter gesenkt worden wäre, wenn die Passagiere Masken getragen hätten."

Die Autoren weisen jedoch darauf hin, dass die Studie "mehreren Einschränkungen" unterliegt.
© aero.de | Abb.: Airbus | 21.08.2020 13:07

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Beitrag vom 21.08.2020 - 16:29 Uhr
Ein einziges Fallbeispiel als Basis für solche Aussagen herzunehmen dürfte wissenschaftlich nicht haltbar sein.

Stimme vollkommen zu.


Warum wird das nicht gemacht. Das hatte Prof. Dr. Streeck schon vor Monaten gefordert. An der Aufklärung scheint aber nicht viele Politiker ein Interesse zu haben. Warum?

Möglicherweise, weil eine entsprechende Massenuntersuchung mit lebenden Viren, wie Sie selbst weiter oben schreiben, nur über Menschenversuche, die eine tödlche Gefahr nicht nur für die Teilnehmer sondern für alle Kontaktpersonen über mehrere Wochen dastellen, erreichbar wäre?

Dieser Beitrag wurde am 21.08.2020 16:32 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.08.2020 - 16:02 Uhr
Was passiert eigentlich nach einem positive Befund Nach einer Flugreise. In Betrieben, Restaurants und co müssen dann doch alle Kontaktpersonen Und Belegschaft erstmal in Quarantäne. Entsprechend müssten ja auch alle Passagiere (oder zumindest die näheren Sitzreihen) Und die Crew auch in Quarantäne.
Beitrag vom 21.08.2020 - 13:52 Uhr
Vielleicht lags aber auch an der Unzuverlässigkeit des PCR-Tests- Falsch Positiv und Falsch Negativ Problematik.
Vielleicht wäre es ja auch ein Beweis dass Masken überhaupt keine Rolle spielen bei der Nicht-Verbreitung des Virus.

Ein einziges Fallbeispiel als Basis für solche Aussagen herzunehmen dürfte wissenschaftlich nicht haltbar sein. Wenn schon müsste man so etwas in einem Labor wiederholen mit Probanden die sich dem Risiko bewußt hingeben. Dann könnte man die Unterschiedlichsten Aussagen überprüfen und Empfehlungen über das Tragen von Masken geben, etwa in Öffentlichen Verkehrsmitteln, nicht nur im Flugzeug, oder auch für Veranstaltungen wie Kino, Theater, etc.

Warum wird das nicht gemacht. Das hatte Prof. Dr. Streeck schon vor Monaten gefordert. An der Aufklärung scheint aber nicht viele Politiker ein Interesse zu haben. Warum?


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