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Das Jahr 2020 hätte für die Luftfahrt kaum schlechter beginnen können: am 8. Januar ist eine Boeing 737-800 der Ukraine International Airlines auf dem Weg von Teheran in die ukrainische Hauptstadt Kiew. Kurz nach dem Start des Jets am frühen Morgen vom Flughafen Imam Chomeini verliert der Tower den Funk- und Radarkontakt zu der Maschine.
Diese stürzt wenig später ab, alle Insassen - 167 Passagiere und neun Crewmitglieder - sterben. Als die Sonne an diesem Tag über Teheran aufgeht, dämmert, trotz gegenteiliger Beteuerungen der iranischen Behörden, auch schnell die Erkenntnis: Das Flugzeug wurde abgeschossen. Getroffen von zwei iranischen Flugabwehrraketen. Versehentlich.
Acht Monate später kommen nun neue Details des Unglücksfluges ans Tageslicht. Am vergangenen Wochenende gaben die iranischen Flugunfallermittler erste Erkenntnisse aus den Flugschreiberdaten sowie aus dem Cockpit Voice Recorder bekannt, der die Gespräche im Cockpit bis kurz vor dem Absturz aufzeichnete.
Die zweite Rakete traf das Flugzeug demnach 25 Sekunden nach der ersten - aber nur 19 Sekunden dieser Spanne wurden nach iranischen Angaben aufgrund der Beschädigung durch die erste Rakete von den Flugdatenschreibern dokumentiert, sagte der Leiter der Ermittlungen Touraj Dehghani-Zanganeh im staatlichen Fernsehen.
Gespräch nach dem ersten Treffer
Demnach waren beide Piloten nach dem Einschlag der ersten Rakete noch am Leben. Auf den Tonbandmitschnitten sei zu hören, wie einer der Piloten mit seinem Kollegen spreche, hieß es.
Das lasse vermuten, dass auch der Großteil der Passagiere zu diese Zeitpunkt noch lebte, schlussfolgern die Ermittler. Auch beide Triebwerke seien nach dem ersten Treffer noch gelaufen. 19 Sekunden später - also noch vor dem zweiten Raketentreffer - bricht die Aufzeichnung jedoch ab. Auch der Flugschreiber lieferte von da ab keine Daten mehr.
Weitere sechs Sekunden später besiegelte die zweite Rakete das Schicksal des Flugzeugs und seiner Insassen endgültig. Die Piloten hatten keine Chance, die Katastrophe zu verhindern.
© Flug Revue - PZ | Abb.: UPO, Press Service | 24.08.2020 14:46
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