Luftfahrtkrise
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Fraport-Arbeitnehmer fordern Verzicht auf Kündigungen

Frankfurt Airport
Frankfurt Airport, © Lufthansa

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FRANKFURT - Gewerkschaften und Betriebsräte haben den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport aufgefordert, bei seinen Reaktionen auf die Corona-Krise auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten.

Er sehe dabei die Hauptanteilseigner, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt, in der Verantwortung, sagte Hessens DGB-Chef Michael Rudolph am Montag in Frankfurt.

Der Betriebsrat der Fraport AG werde im laufenden Monat mit der Geschäftsführung über ein Freiwilligenprogramm verhandeln, kündigte Betriebsratschefin Claudia Amier an.

"Wir brauchen sehr attraktive Abfindungsregelungen und eine ausgedehnte Altersteilzeit für Beschäftigte bis zu den Jahrgängen 1964/1965." Darüber hinaus müsse über Qualifizierungsangebote für die Beschäftigten und Teilzeitprogramme gesprochen werden.

Fraport-Chef Stefan Schulte hatte angekündigt, wegen des langfristigen Corona-Einbruchs 3.500 bis 4.000 der rund 22.000 Jobs dauerhaft streichen zu müssen und dabei betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen.

Noch in den Jahren 2022/2023 dürften die Passagierzahlen am Heimatdrehkreuz nach Schultes Einschätzung 15 bis 20 Prozent unter den bisherigen Höchstwerten liegen, mit entsprechend weniger Arbeit für die Beschäftigten.

Laut Konzern-Betriebsrat sind derzeit rund 18.000 der 22.000 Fraport-Beschäftigten am Standort in Kurzarbeit. Rund 1.000 Inhaber von befristeten Verträgen seien bereits ausgeschieden, sagte die Konzernbetriebsratsvorsitzende Karin Knappe.

DGB-Chef Rudolph verlangte, die in der Corona-Krise möglichen Betriebskostenzuschüsse auch auf Betriebe mit öffentlichen Anteilseignern auszuweiten. Am Flughafen stehe immerhin ein Terminal ganz und das andere teilweise leer. Der im MDax notierte Konzern hatte allerdings berichtet, über knapp 3 Milliarden Euro an liquiden Mitteln und zugesicherten Kreditlinien zu verfügen. Damit sei die Liquidität mindestens bis zum Ende des Jahres 2021 abgesichert.
© dpa-AFX, aero.de | 10.08.2020 12:22

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Beitrag vom 10.08.2020 - 23:18 Uhr
@staggerwing - Es handelt sich hier immer noch um Menschen, und abgesehen davon, diese haben in der Zeit, in der sie bezahlt wurden, auch dafür gearbeitet. Ich möchte Sie daran erinnern, dass bei den Mitarbeitern - genauso wie bei Fraport - die Rechnungen und Kosten weiter laufen. Weiterhin möchte ich darauf hinweisen, dass ein Terminal 3 gebaut wird, dass wohl nach eigenen Einschätzungen von Fraport in den nächsten Jahren nicht gebraucht werden wird. Wenn überhaupt! Ich verstehe, dass man die Situation ausnutzt, um den Wohlstandsbauch abzuschmelzen, aber ich finde, solche abstoßenden und empathielosen Parolen, die Sie hier verbreiten, werden der Situation in keiner Weise gerecht. Ich wünsche Ihnen, dass Sie niemals in die gleiche Lage kommen, in der sich jetzt 4000 Menschen und deren Familien befinden.
Beitrag vom 10.08.2020 - 21:54 Uhr
Fordern ? Unverschämtheit... Fraport ist ne AG und keine Beschäftigungs oder Transfergesellschaft ....
Attraktive Abfindungsregelungen ??? Für was ? Die Mitarbeiter sind jahrelang bezahlt worden jetzt ist eine Krise am Start und es werden weniger Mitarbeiter gebraucht .... Fristgerecht und betriebsbedingt kündigen und gut
Immer diese Forderungen das der Arbeitgeber quasi die Lebensrisiken der Arbeitnehmer abfedern soll...
unerträglich


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