Computeranimation der dritten Landebahn am Flughafen München, © Werner Hennies, Flughafen München GmbH
Verwandte Themen
"In meiner Amtszeit wird die dritte Startbahn nicht mehr kommen", sagte Söder nach Teilnehmerangaben in einer Rede auf der CSU-Fraktionsklausur im in München - er peilt zwei Legislaturperioden als Regierungschef an.
Söder sagte demnach, man werde im nächsten Haushalt Geld für die Flughäfen und die Messen bereitstellen müssen. Das Geld für eine dritte Startbahn habe der Flughafen aktuell schlicht nicht mehr.
Der seit vielen Jahren geplante Bau der dritten Startbahn war schon immer heftig umstritten - auch zwischen den Regierungspartnern in Bayern. In ihrem Koalitionsvertrag im Herbst 2018 hatten sich CSU und Freie Wähler deshalb darauf verständigt, die Planungen bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode 2023 nicht weiterzuverfolgen.
Söder selbst hatte vor der Landtagswahl 2018 noch erklärt, er wolle die dritte Startbahn - aber ohne Hektik, sondern dann, wenn es nötig sei. Damals argumentierte er, die Startbahn solle 2025 fertig sein - denn ab diesem Zeitpunkt würde sie nach allen Prognosen gebraucht.
Rekorde vor der Krise
Tatsächlich verzeichnete der Münchner Flughafen vor der Corona-Krise Passagierrekorde. Und auch die Zahl der Starts und Landungen, die entscheidend für die Auslastung des Airports sind, nahm im vergangenen Jahr zu und näherte sich allmählich wieder dem bisherigen Rekordjahr 2008 mit 432.000 Starts und Landungen.
Die Coronakrise aber hat alle Zukunftsprognosen für die Branche massiv verdunkelt. Der Luftverkehr ist drastisch eingebrochen und hat Airlines und Flughäfen in eine beispiellose Krise gestürzt. Viele Unternehmen können derzeit nur mit staatlichen Finanzhilfen überhaupt überleben. Und eine schnelle Erholung ist aktuell nicht in Sicht.
Die Planungen für den Bau der dritten Startbahn liegen schon seit 2012 auf Eis. Damals hatten die Münchner Bürger das Projekt in einem Bürgerentscheid abgelehnt.
Die Landeshauptstadt ist neben dem Bund und Bayern einer der drei Flughafen-Gesellschafter, ohne deren Zustimmung kann die Startbahn nicht gebaut werden. Es gäbe allerdings Wege, etwa durch die Umwandlung der Flughafen-GmbH in eine Aktiengesellschaft, die Stadt zu umgehen - was CSU und Freie Wähler in ihrem Koalitionsvertrag aber ebenfalls ausgeschlossen haben.
© dpa | Abb.: Flughafen München | 16.09.2020 12:23
Kommentare (5) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
https://www.youtube.com/watch?v=QhKSh8KUUy4
Natuerlich ist eine gesunde Investition in die Zukunft wichtig, aber waere es da nicht wichtiger in andere Dinge zu investieren?
Bessere Verkehrsleitung im Flugverkehr, sauberere Flugzeuge, viel kuerzerere Rollwege auf Flughaefen usw.
Schont die Umwelt und die Ausgaben der Airlines.
Am Ende zahlt doch sowieso nur der Kunde wieder dafuer! Also wir!
Frankreich plant fuer die nahe Zukunft eine absolut ueberzogene Flugsteuer die Deutschland vor einigen Jahren bereits eingefuehrt hat, aber die Gebuehren der Franzosen sollen EUR60,-Eco/EUR60,- Business Fluege bis 2000km und EUR180,- Eco/EUR400,- Business Fluege ueber 2000km und privateJets EUR2400,- jeweils pro Strecke!!!
Deutschland hatte solche Einnahmen ebenfalls bereits seit Jahren, also sollte auch fuer die Zukunft genuegend Geld da sein um einen Ausbau bei BEDARF in einigen Jahren aufzubringen, aber ich denke die Fliegerei wird sich drastisch aendern in den kommenden Jahren, somit ist eine 3. Startbahn in Muenchen nicht von Noeten!
Jetzt braucht man sie nicht.
Das Thema ist erstmal erledigt, weil man in Deutschland nicht voraus denkt was die INfrastruktur angeht.
Wenn das Thema dann wieder aktuell wird, gibt es wieder protest und prozess, dann dauert es wieder ewig, und das bedeutet einfach einen nachteil für den Standort Dtl.
Eigentlich müsste man es jetzt ohne Zeitrdruck machen, damit das Ding dann 2028 auch wirklich einsatzbereit ist.