Wizz Air will 2021 besser abschneiden als 2019

FRANKFURT - Verschärfte Reiseregeln in Europa durchkreuzen Hochlauf-Pläne von Wizz Air. Der ungarische Preisbrecher bietet im Oktober nur 50 Prozent der Vorjahreskapazität an. Airlinechef József Váradi rechnet trotzdem schon 2021 mit einer rasanten Erholung - und übt scharfe Kritik an Staatshilfen für Lufthansa.

Uneinheitliche Quarantäneregeln versperren Wizz Air die Sicht auf den Winter. Die Airline wird im Oktober nur die Hälfte der Vorjahreskapazität anbieten und könnte diesen Wert über den Winter beibehalten, warnte das Management in einer Mitteilung.

Die Airline positioniert sich dennoch weiterhin für eine Trendwende und hält an langfristigen Wachstumszielen fest. "Wir werden wahrscheinlich schon 2021 unser bisheriges Rekordjahr 2019 übertreffen", sagte Váradi der "WirtschaftsWoche". "Der Sprung von derzeit gut 130 auf 200 Flugzeuge im Jahr 2025 sollte uns locker gelingen."

Lufthansa wird Kredite "nie zurückzahlen"

Basis um Basis bauen die Ungarn ihr Stationsnetz inmitten der Luftfahrtkrise weiter aus. Ab Oktober wird Wizz Air zwei Airbus A321 fest in Catania stationieren, Sizilien wird zur 36. Basis der Airline. Seit August hat Wizz Air auch am Flughafen Dortmund eigene Flugzeuge und Crews stationiert: Dortmund ist mit drei A320 die erste deutsche Basis der Airline.

Váradi erneuerte gegenüber der "WirtschaftsWoche" seine Kritik an Staatshilfen für Lufthansa. Der Konkurrent werde die Kredite der Regierung "nie zurückzahlen", sondern bestenfalls in weiteres Eigenkapital umwandeln. Die Rettung durch den Steuerzahler verhindere zudem, "dass sich Lufthansa wirklich restrukturiert".