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Dicke Luft im Korridor: Indien ist für Lufthansa seit 01. Oktober eine "No-Fly-Zone". Die Luftfahrtbehörde DGCA hat Lufthansa alle Flüge ins Land untersagt.
Indien wirft Lufthansa vor, indische Passagiere über Frankfurt auf Weiterflüge in die USA und nach Kanada zu buchen. Flüge nach Sechster Freiheit seien von dem Korridorabkommen mit Deutschland nicht erfasst - Lufthansa steche Air India mit unfairen Methoden aus, grollt das DGCA.
"Wenn es bei Korridorlösung in Wahrheit nur die Sechste Freiheit geht, fordern wir Parität ein", pflichtete Indiens Luftfahrtminister Hardeep Singh Puri der ihm unterstellten Behörde bei.
Vor dem Verbot flog Lufthansa bis zu 20 Mal pro Woche von Deutschland nach Indien und zurück, Air India nur drei bis vier Mal - inzwischen allerdings auch nicht mehr. Die Bundesregierung hatte Air India unmittelbar nach der indischen Lufthansa-Sperre ebenfalls alle Flugrechte zunächst bis 14. Oktober entzogen.
Politisches Tauziehen
Regierungsvertreter von Deutschland und Indien haben vergangene Woche über eine Wiederaufnahme des Flugverkehrs beraten, doch die Fronten bleiben verhärtet.
Lufthansa gibt sich zum Stand der Verhandlungen wortkarg. "Momentan verhandeln Indien und Deutschland über ein bilaterales Abkommen", sagte ein Sprecher aero.de. "Wann und in welchem Umfang wir unsere Indien-Verbindungen wieder aufnehmen können hängt vom Verhandlungsergebnis ab."
Indien war einer der wenigen Lichtblicke im Lufthansa-Interkontverkehr. Lufthansa hat in den letzten Monaten wieder Flüge nach Mumbai, Delhi und Bangalore aufgenommen, im Oktober sollte die Wiederaufnahme der Linie nach Chennai das Indien-Netz um ein viertes Ziel verdichten.
© aero.de | Abb.: Ingo Lang, Boeing | 15.10.2020 15:45
Kommentare (2) Zur Startseite
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Dagegen hat LH wohl verstoßen.
Die machen doch alle das gleiche, im Unterschied zu LH können die notfalls nur auch schon mit günstigen 737/A320 nach Indien rüberfliegen und die Passagiere dort einsammeln - nicht nur für die US-Strecken, sondern auch für die nach Europa.