Der Unfall ereignete sich in der Nacht des 20. Oktober 2014: beim Start eines Dassault Falcon Unijet kreuzte ein Schneeräumfahrzeug die Piste. Die Crew versuchte, das Flugzeug schnell hochzuziehen, streifte jedoch mit dem Fahrwerk das Räumfahrzeug, überschlug sich und ging schließlich in Flammen auf.
Alle drei Crewmitglieder und der einzige Passagier, der damalige Chef des Öl-Konzerns Total Christophe de Margerie, kamen dabei ums Leben.
Nun hat ein russisches Gericht die verantwortlichen Fluglotsen wegen dieses Unfalls zu fünf, fünfeinhalb und sechs Jahren Haft verurteilt. Die internationale Pilotenvereinigung IFALPA kritisiert diesen Schritt scharf.
"Es ist äußerst nachteilig für die Flugsicherheit, Personen, die in Flugunfälle verwickelt sind, strafrechtlich zu verfolgen, da solche Strafverfolgungen das Potenzial haben, unsere Fähigkeit, aus Zwischenfällen und Unfällen zu lernen, ernsthaft zu beeinträchtigen sodass künftige Pannen verhindert werden können", schreiben die Gewerkschafter. Auch eine Verurteilung verhindere zukünftige Unfälle nicht.
"In diesem speziellen Fall sind wir der Meinung, dass die drei Fluglotsen nicht dafür verurteilt wurden, dass sie den Unfall verursacht haben, der zum Tod der Personen an Bord des Flugzeugs führte, sondern dafür, dass sie den Unfall mit den begrenzten Mitteln, die ihnen zum Zeitpunkt des Ereignisses zur Verfügung standen und die nicht einmal ordnungsgemäß für den Flughafen eingerichtet waren, nicht verhindert haben."
© aero.de | 21.10.2020 11:58
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