Verwandte Themen
Die Liquidität sei aber weiterhin gesichert, versicherte der vom Staat gestützte Konzern am Dienstag in Frankfurt in einer Pflichtmitteilung an die Börse. Nach einem Absacker auf 7,95 Euro legten sie zuletzt um gut fünf Prozent zu.
Der bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern belief sich im dritten Quartal nach vorläufigen Zahlen auf 1,26 Milliarden Euro - nach 1,7 Milliarden Euro im Frühjahrs-Quartal. Im Gesamtjahr sind damit bereits knapp 4,2 Milliarden Euro operativer Verlust aufgelaufen. Im Vorjahr hatte Lufthansa zu diesem Zeitpunkt Ende September einen Roh-Gewinn von 1,72 Milliarden Euro verzeichnet.
Die Nettokreditverschuldung ist binnen Jahresfrist um mehr als 2,2 Milliarden Euro auf 8,93 Milliarden Euro angewachsen. Die Börse reagierte zunächst mit steigenden Kursen auf die Geschäftszahlen.
Positiv wirkten sich im dritten Quartal die Einnahmen aus dem stärkeren Flugverkehr im Juli und August sowie die Verschiebung von Steuerzahlungen aus. Für die verbleibenden Monate sei wegen der anhaltenden Corona-Reisebeschränkungen allerdings nicht mehr mit einer höheren Nachfrage zu rechnen, warnte das Unternehmen in der Mitteilung.
Die aktuelle Planung sehe im laufenden Quartal nur noch ein Viertel der Flüge aus dem Vorjahreszeitraum vor. Insbesondere interkontinentale Flüge finden derzeit kaum statt.
"Grundsätzlich prekäre Situation"
Das Management zeigte sich zuversichtlich, dass der Lufthansa-Konzern auch weiteren Belastungen durch die Corona-Pandemie standhalten könne. Ende September verfügte der MDax-Konzern den Angaben zufolge über flüssige Mittel von 10,1 Milliarden Euro.
Mit einer positiven Entwicklung des Geldflusses rechnet Lufthansa erst gegen Ende des kommenden Jahres. Angekündigt sind eine deutliche Reduzierung der Flotte sowie der Belegschaft. Zuletzt sollten rund 27.000 der weltweit noch 128.000 Stellen wegfallen. Dazu gibt es aber insbesondere am Heimatstandort Deutschland bislang nur fragmentarische Übereinkünfte mit den Gewerkschaften.
"Die Lufthansa befindet sich weiterhin in einer grundsätzlich prekären Situation", kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Es sei weiter ein enormer Kraftakt für die Fluggesellschaft, das auf Massentransport mit geringen Margen ausgelegte Geschäftsmodell an die Gegebenheiten anzupassen. "Die Liquiditätssituation verschafft dem Konzern aber einen guten Wettbewerbsvorteil."
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 20.10.2020 16:40
Kommentare (3) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
https://mobile.twitter.com/SpaethFlies/status/1318576699240550402
Sorry, aber jeder, der vom Luftfahrtbusiness etwas versteht, weiß, dass das „Fishing for Clicks“ ist!
Ein Flugstop kommt fast einer Insolvenz gleich. Die Kosten, den Betrieb „aus der Nulllinie“ wieder anzufahren, sind ungleich höher, als mit niedrigem Deckungsbeitrag wenigstens weiter zu fliegen (Cargo, Vertrauen des Marktes, Recency-Thematik bei den FCM/CCM, etc.). Genau deshalb findet auch kein kompletter Flugstop statt!
Schwacher Journalismus unseres „Freizeit-Aviatikers“ Spaeth; nicht wert, so eine Gerüchteküche auf Bildzeitungsniveau hier zu zitieren...
https://mobile.twitter.com/SpaethFlies/status/1318576699240550402