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Boeing erwartet deutlich geringere Nachfrage

Boeing 787-10
Boeing 787-10, © Boeing

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CHICAGO - Boeing rechnet wegen der Corona-Krise in den nächsten zehn Jahren mit einem deutlich geringeren Bedarf an neuen Verkehrsflugzeugen. Die Nachfrage dürfte sich erst in den zehn Jahren bis zum Jahr 2039 wieder erholen, schrieb der US-Konzern in seinem am Dienstag veröffentlichten Marktausblick.

So gehe es im weltweiten Passagierverkehr nach dem Einbruch infolge der Corona-Pandemie wieder aufwärts. Eine vollständige Erholung werde allerdings Jahre dauern.

Boeing erwartet nun, dass in den Jahren 2020 bis 2029 rund 18.350 neue Passagier- und Frachtjets ausgeliefert werden. Das sind elf Prozent weniger als in der vorigen Marktprognose vom Juni 2019 vorhergesagt.

In der Zeit danach sollen die Auslieferungszahlen zwar wieder steigen. Der Rückstand dürfte nach Einschätzung von Boeing aber auch in den folgenden zehn Jahren nicht ganz aufgeholt werden. So rechnet das Unternehmen für die 20 Jahre bis 2039 mit einem Bedarf an 43.110 Passagier- und Frachtflugzeugen.

Vor einem Jahr hatte Boeing für die Zeit bis 2038 noch die Auslieferung von 44.040 Flugzeugen prognostiziert. Besonders bei den Großraumjets für den Langstreckenverkehr sieht Boeing einen deutlich geringeren Bedarf als zuletzt.

"Die kommerzielle Luftfahrt steht in diesem Jahr vor historischen Herausforderungen", sagte Darren Hulst, Marketing-Manager bei Boeing. "Es dürfte etwa drei Jahre dauern, um das Niveau von 2019 wieder zu erreichen." Bis die Luftfahrtbranche zu ihrem langfristigen Wachstumstrend zurückkehre, dürften fünf oder sogar mehr Jahre vergehen.

Dies belaste kurz- und mittelfristig die Nachfrage nach neuen Flugzeugen und zugehörigen Dienstleistungen. Vor allem in den kommenden zehn Jahren dürften viele Airlines ältere Maschinen durch neue Jets ersetzen, statt ihre Flotten zu erweitern.

Weltflotte wächst weiter

Dennoch geht Boeing längerfristig von einer Fortsetzung des Wachstums aus. So dürfte der Passagierverkehr bis 2039 im jährlichen Schnitt um vier Prozent zulegen, hieß es.

Die weltweit eingesetzte Flugzeugflotte soll in dieser Zeit von derzeit 25.900 auf 48.400 Maschinen wachsen. Allerdings hatte Boeing in seinem letzten Marktausblick noch eine Flotte von 50.660 Flugzeugen für das Jahr 2038 vorhergesagt.

Die Corona-Krise hat bei Fluggesellschaften in aller Welt zu einem herben Geschäftseinbruch geführt. Viele Airlines ließen ihre Flotten wegen der Reisebeschränkungen infolge der Pandemie zeitweise komplett am Boden. Die fehlenden Einnahmen brachten die Unternehmen in eine Existenzkrise ungekannten Ausmaßes. Regierungen retteten Airlines mit Finanzspritzen vor dem Aus. Vielen Gesellschaften fehlt derzeit das Geld, um neue Flugzeuge zu kaufen.

Inzwischen läuft der Reiseverkehr zwar wieder an, doch neue Infektionswellen und Reisewarnungen bremsen die Ticketnachfrage. Der Weltluftfahrtverband IATA hat seine Erwartungen erneut nach unten korrigiert und erwartet, dass in der Luftverkehr im laufenden Jahr rund zwei Drittel geringer ausfällt als 2019. Fluggesellschaften streichen bereits zigtausende Stellen.

Auch die Flugzeughersteller Boeing und Airbus haben einen umfangreichen Jobabbau eingeleitet.
© dpa-AFX | Abb.: Boeing | 06.10.2020 17:20

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Beitrag vom 06.10.2020 - 19:30 Uhr
Was redet Boeing?
Bei einem zuwachs von 18000 Flugzeugen in 10 Jahren macht das 1800 Flugzeuge im Jahresdurchschnitt.

Boeing hatte vor Covit19 und Max 2018 806 ausgeliefert.
Airbus hat 2019 863 ausgeliefert.
Das macht bei den Marktführen zusammen 1669 Flugzeuge.

Dazu noch die EMBs und ATRs.
Scheint für mich jetzt nicht nach einem grossen Einbruch der Nachfrage auszusehen.
Eher Stagnation auf hohen Niveu.

Edit: Das scheinen vielmehr Krokodilstränen zu sein um die USA zu bedingungsloser Hilfe für Boeing zu bewegen.


Dieser Beitrag wurde am 06.10.2020 19:41 Uhr bearbeitet.


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