Neuer Hauptstadtflughafen
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Qatar Airways weiht BER-Südbahn ein

Qatar Airways am BER
Qatar Airways am BER, © Flughafen Berlin-Brandenburg

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BERLIN - Der Hauptstadtflughafen BER hat am Mittwoch vollständig den Betrieb aufgenommen: Erstmals ist eine reguläre Linienmaschine auf der neu gebauten Südbahn gelandet. Es handelte sich um einen Langstreckenflug der Fluggesellschaft Qatar Airways aus der katarischen Hauptstadt Doha.

Damit ist der Willy-Brandt-Flughafen auch genehmigungsrechtlich offiziell in Betrieb gegangen. Die Flughafenfeuerwehr begrüßte das Flugzeug mit einer Wasserfontäne. Bereits am Wochenende waren das BER-Hauptterminal T1 mit neun Jahren Verspätung eröffnet und die ersten Passagiere dort abgefertigt worden.

Flughafen-Chef Engelbert Lütke Daldrup nutzte den Anlass, um sich erneut für mehr Langstreckenflüge am BER auszusprechen. "Wir haben endlich einen Airport nach internationalen Standards", sagte er am Mittwoch nach der Landung.

Neben den existierenden Langstreckenverbindungen unter anderem in die USA, nach Singapur, China und Iran verspreche er sich weitere Optionen. "Das ist auf der einen Seite eine Aufgabe, die der Flughafen wahrnehmen muss." Gleichzeitig brauche es aber auch Unterstützung seitens der Politik. "Der Flughafen wird eine wichtige Basis bieten für die Zeit nach der Pandemie", sagte Lütke Daldrup.

Der Chef der Lufthansa -Gruppe, Carsten Spohr, hatte sich am Wochenende allerdings mit Blick auf Langstrecken skeptisch geäußert, ob der neue Flughafen für den eigenen Konzern dabei eine größere Rolle spielen werde.

"Es gibt historische Gründe, warum in Deutschland der Langstreckenverkehr nicht von den beiden größten Städten aus stattfindet, sondern von den beiden Drehkreuzen München und Frankfurt", sagte Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr am Samstag. "Und ich glaube, daran wird auch der BER in der Tat nichts ändern."

Mit der offiziellen Inbetriebnahme des Flughafens zogen zur Mitte der Woche weitere Luftfahrtgesellschaften vom bisherigen Standort Tegel zum BER um. Bereits am Dienstag wechselte die Eurowings als einer der größeren Anbieter den Standort. Weitere Umzüge vor allem der Lufthansa-Gruppe sind für den letzten Betriebstag des Flughafens Tegel am Samstag geplant.

Damit rückt die Schließung des alten Standorts im Norden Berlins näher. Ein letzter Sonderflug von Tegel ist für Sonntag geplant - eine Air-France-Maschine zum Pariser Flughafen Charles de Gaulle.

Am zuletzt für jährlich rund zehn Millionen Fluggäste ausgelegten Flughafen Tegel waren im vergangenen Jahr laut Lütke Daldrup mehr als 24 Millionen Passagiere abgefertigt worden. In der Corona-Krise waren die Zahlen wie an allen Flughäfen aber massiv eingebrochen. "Wir haben sicherlich alle ein bisschen Wehmut, viele Emotionen mit diesem Flughafen verbunden. Er hat eine lange Geschichte und hat immer performt", sagte Lütke Daldrup.

Tegel wird nach der Schließung ein halbes Jahr lang betriebsbereit bleiben. Erst am 4. Mai 2021 soll er dann endgültig vom Netz gehen und die Flughafenlizenz verlieren.

Die Flüge am BER wurden bislang ausschließlich über die Nordbahn abgewickelt, die bereits zum alten Flughafen Schönefeld gehörte. Die neu gebaute zweite Start- und Landebahn südlich des Hauptgebäudes blieb bis Mittwoch gesperrt. Am frühen Mittwochmorgen entfernten Mitarbeiter die entsprechenden Markierungen für die Piloten in der Luft. Schönefeld dient dem BER inzwischen als Terminal 5.
© dpa | Abb.: Qatar Airways | 04.11.2020 13:19

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Beitrag vom 09.11.2020 - 18:34 Uhr

Verständnisfrage. Was ist denn ein "digitaler" Hub?
Danke

Bei einem digitalen Hub werden unterschiedliche Airlines miteinander vernetzt. So buchen Paxe beispielsweise bei Airline A,B,C ihr Ticket nach Berlin und steigen dort auf Airline D auf die Langstrecke um, dabei übernimmt der Airport das durchchecken des Gepäcks u. ä. Im wesentlichen buchen sich die Paxe ihre Verbindungen selbst bei unterschiedlichsten Anbietern, statt wie bisher ein Angebot bei einer Hub-Airline. Diese alternative Art der Flugbuchung setzt sich wohl langsam immer mehr bei den Kunden durch und wird wohl eine große Zukunft vorhergesagt.
Vielen Dank. Hört sich nach dem klassischen Interlining an. Das ist das klassische Umsteigerverfahren, irgendwo und nicht auf Hubs beschränkt. Bei den IATA Airlines geht das auch so, wenn ich die Bordkarte für den Weiterflug bereits hatte, dann konnte ich bisher immer durchchecken. Wenn die Airlines am Interlining teilgenommen haben. Daran nehmen aber die LCCs nicht teil. Aus Haftungs- und Kostengründen. Oder man wird für diesen Service richtig viel bezahlen müssen. Das war ja einer der Knackpunkte für den Ryanfeed zu Norwegian Langstrecke und geht noch nicht einmal bei Easys Worldwide Connect.
Aber schauen wir mal, was noch alles kommt.
Beitrag vom 09.11.2020 - 17:15 Uhr

Verständnisfrage. Was ist denn ein "digitaler" Hub?
Danke

Bei einem digitalen Hub werden unterschiedliche Airlines miteinander vernetzt. So buchen Paxe beispielsweise bei Airline A,B,C ihr Ticket nach Berlin und steigen dort auf Airline D auf die Langstrecke um, dabei übernimmt der Airport das durchchecken des Gepäcks u. ä. Im wesentlichen buchen sich die Paxe ihre Verbindungen selbst bei unterschiedlichsten Anbietern, statt wie bisher ein Angebot bei einer Hub-Airline. Diese alternative Art der Flugbuchung setzt sich wohl langsam immer mehr bei den Kunden durch und wird wohl eine große Zukunft vorhergesagt.
Beitrag vom 09.11.2020 - 16:43 Uhr
Einen Hub im klassischen Sinne wird es am BER auch auf längere Sicht sicherlich nicht geben, aber deutlich mehr Langstrecken, als die 8 Routen vor Corona. Man darf nicht vergessen, das TXL für Langstrecken und Umsteigeverkehr so gut wie gar nicht geeignet war, das hat sich mit dem BER deutlich geändert und dürfte durchaus Anreiz für mehr Verkehr in diese Richtung sein.

Die wirtschaftliche Situation von Berlin ist heutzutage auch eine deutlich andere als noch vor 10 Jahren, so das nach Corona gute Chancen für einen "digital"-Hub am BER bestehen. Es wär schon verwunderlich, wenn die Hauptstadt des fürhrenden europäischen Landes weiterhin in einem Dornröschenschlaf im Bezug auf Langstrecken bleibt, auch wenn nicht jede Hauptstadt in der Welt nun unbedingt das Zentrum des Luftverkehrs ist (siehe Beispiel Washington USA).
Verständnisfrage. Was ist denn ein "digitaler" Hub?
Danke


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