ZÜRICH - Die Schweiz wahrt Abstand zu Swiss. Nach einem Medienbericht wollte die Regierung zu keinem Zeitpunkt im Verwaltungsrat vertreten sein - und strebte auch keine Direktbeteiligung an. Schweizer Bürgschaften, mit denen Swiss zu Banken gehen kann, sind trotzdem gut abgesichert.
Angela Titzrath und Michael Kerkloh schauen dem Lufthansa-Vorstand für den Bund über die Schulter. Im Zuge milliardenschwerer Hilfen hat der deutsche Staat zwei Sitze im Aufsichtsrat mit den Verkehrsexperten besetzt- und kann zumindest indirekt Einfluss auf Lufthansa ausüben.
Auch Swiss habe dem Staat bei Verhandlungen über Bürgschaften im Umfang von 1,275 Milliarden Franken einen Sitz im Verwaltungsrat angeboten - den die Regierung dann aber überraschend ausgeschlagen habe, wie das Magazin "Saldo" schreibt.
"Es ist nicht Aufgabe des Bundes, eine Fluggesellschaft zu betreiben oder an ihr beteiligt zu sein, weshalb auch keine Diskussionen über einen Swiss-Verwaltungsratssitz des Bundes geführt wurden", bestätigte eine Sprecherin des Schweizer Finanzministeriums die Meldung gegenüber der Nachrichtenagentur "AWP".
Schweizer RückversicherungStattdessen hat die Schweiz eine "Luftfahrtstiftung" eingerichtet, die den Bürgschaftsvertrag zwischen Regierung und Airline aus zweiter Reihe überwachen wird.
Die externe Aufsicht ist alles andere als ein zahnloser Tiger: mit Swiss-Vorstandschef Thomas Klühr setzt die Schweiz 2021 einen Unternehmens- und Branchenkenner an die Spitze der Stiftung.
Der weit über Swiss hinaus vernetzte Klühr, so das offenkundige Kalkül hinter der Personalie, soll frühzeitig Alarm schlagen, wenn Lufthansa oder Swiss an Etappenzielen beim Weg aus der Corona-Krise zu scheitern drohen - denn in diesem Fall könnte der Bund doch eine Betreiberrolle übernehmen.
Laut Schweizer Medien ist die Schweiz zur Notverstaatlichung von Swiss befugt, wenn die Lufthansa-Tochter 2023 ein operatives Gewinnziel von 500 Millionen Franken verfehlt. Im Folgejahr muss Swiss demnach sogar 600 Millionen Franken Gewinn vorweisen, um sicher Teil der Lufthansa-Gruppe zu bleiben.
Der Rollentausch von Klühr an die Spitze der Schweizer Luftfahrtstiftung hat bei Lufthansa intern höhere Wellen geschlagen, als sich der Konzern nach außen anmerken lässt. "Die Schweiz muss keine unternehmerischen Entscheidung mitverantworten, ist defacto aber trotzdem an Bord", sagte ein Lufthansa-Manager aero.de.
© aero.de | Abb.: Swiss | 15.10.2020 05:32
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Beitrag vom 15.10.2020 - 17:23 Uhr
Gut, da steht jetzt das sie im Mai verhandelt haben und das sie im Oktober gesagt haben das die Gruppe in UK eventuell Hilfe brauchen wird. Es steht aber nirgends das der Schweizer Staat ihnen keine Hilfe geben wird (bzw. Bürgerschaften wie bei Swiss) oder Hilfe abgelehnt hat. Easyjet weiss manchmal selber nicht was sie wollen, da sich Grossaktionär und Management gegenseitig niedermachen.
Oh Mann. Ihre Aussage war " Easyjet hat meines Wissens nach auch nie Hilfe angefragt, weder in CH noch UK."
Doch haben sie, in beiden Ländern. Siehe die Links. Da steht auch, dass sie in UK bereits Hilfe bekommen haben und jetzt evtl. mehr brauchen. Und wenn Sie wissen wollen, ob die Schweiz ihnen Hilfe geben wird oder das abgelehnt hat, dann müssen Sie das nur googeln. Dann finden Sie auch darauf eine Antwort. Spoiler - es wurde abgelehnt.
Easy weiß schon was sie wollen, zumindest was die Förderung durch die Regierungen angeht. Der Flottenplan ist eine ganz andere Sache. Aber auch da weiß Easy was sie wollen, zumindest das Management.
Beitrag vom 15.10.2020 - 15:49 Uhr
Gut, da steht jetzt das sie im Mai verhandelt haben und das sie im Oktober gesagt haben das die Gruppe in UK eventuell Hilfe brauchen wird. Es steht aber nirgends das der Schweizer Staat ihnen keine Hilfe geben wird (bzw. Bürgerschaften wie bei Swiss) oder Hilfe abgelehnt hat. Easyjet weiss manchmal selber nicht was sie wollen, da sich Grossaktionär und Management gegenseitig niedermachen.
Beitrag vom 15.10.2020 - 14:19 Uhr
Kommentare (5) Zur Startseite
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Oh Mann. Ihre Aussage war " Easyjet hat meines Wissens nach auch nie Hilfe angefragt, weder in CH noch UK."
Doch haben sie, in beiden Ländern. Siehe die Links. Da steht auch, dass sie in UK bereits Hilfe bekommen haben und jetzt evtl. mehr brauchen. Und wenn Sie wissen wollen, ob die Schweiz ihnen Hilfe geben wird oder das abgelehnt hat, dann müssen Sie das nur googeln. Dann finden Sie auch darauf eine Antwort. Spoiler - es wurde abgelehnt.
Easy weiß schon was sie wollen, zumindest was die Förderung durch die Regierungen angeht. Der Flottenplan ist eine ganz andere Sache. Aber auch da weiß Easy was sie wollen, zumindest das Management.
https://www.airliners.de/easyjet-switzerland-schweizer-staatshilfen/55742
und hier
https://news.sky.com/story/coronavirus-easyjet-warns-it-may-need-more-state-funding-12098639
Bei der Hilfe geht es darum Firmen und damit Arbeitsplätze zu sichern. Die hat Easy ja.
Dieser Beitrag wurde am 15.10.2020 14:20 Uhr bearbeitet.