Flugzeugbau
Älter als 7 Tage

Die 737 MAX steht kurz vor dem Neustart

Boeing 737 MAX
Boeing 737 MAX, © Boeing, aero.de (Montage)

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WASHINGTON - Am 18. November soll es soweit sein: Boeing könnte die Erlaubnis erhalten, die 737 MAX zumindest in den USA wieder starten zu lassen. Eigentlich eine gute Nachricht für den Flugzeugbauer - käme sie nicht zur Unzeit. Neben der Corona-Pandemie drohen auch EU-Importzölle, den Neustart zu erschweren.

Wie die Nachrichtenagentur "Reuters" berichtet, könnte die US-Flugsicherheitsbehörde FAA schon in wenigen Tagen grünes Licht geben und die 737 MAX wieder starten lassen.

"Ich habe überhaupt keinen Zweifel daran, dass (die 737 MAX, Red.) genauso sicher wie oder noch sicherer sein wird als jedes andere aktive Flugzeug", sagte FAA-Mitarbeiter Dan Elwell, der im März 2019 für das Grounding der 737 MAX verantwortlich zeichnete.

Demokratische US-Abgeordnete und Angehörige der Opfer zweier Abstürze der 737 MAX scheinen sich dessen nicht so gewiss. Sie fordern von der FAA, dass sie Änderungen am Fluglagekorrektor MCAS und Softwareupdates, welche 737 MAX nun sicherer machen sollen, offenlegt.

Eine Fehlfunktion des MCAS hatte den Ermittlungsberichten zufolge einen maßgeblichen Anteil an den beiden Abstürzen, bei denen insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen sind.

Klares Signal nach der US-Präsidentenwahl

Unterdessen ist für Boeing nun eine weitere Sorge um die Wiederzulassung des ehemaligen Bestsellers hinzugekommen: unmittelbar, nachdem Joe Biden als neuer US-Präsident feststand, gab die EU-Kommission bekannt, von ihrem Recht auf Strafzölle auf US-Güter Gebrauch machen zu wollen. Das betrifft auch Flugzeuge und Flugzeugteile.

Das Ryanair-Management hat laut "Reuters" bereits angekündigt, dass es Boeing bei der Begleichung dieser Mehrkosten in der Pflicht sieht. Zuvor hatte Airline-Chef Michael O'Leary schon wiederholt angedeutet, dass er für die gebrandmarkten Flugzeuge einen sehr guten Preis aushandeln konnte.

Doch Boeing sind bei Verhandlungen über weitere Kosten die Hände gebunden: 450 737 MAX hat der Flugzeugbauer auf Halde, Dutzende haben keinen festen Käufer. Bleibt zu hoffen, dass der Handelskonflikt zwischen den USA und der EU mit dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten in konstruktive Bahnen gelenkt wird - und gegenseitige Strafzölle dann erst einmal kein politisches Druckmittel mehr darstellen.

Vor Neujahr wird in Europa wahrscheinlich ohnehin keine 737 MAX am Himmel über Europa zu sehen sein. Selbst wenn die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA noch im November nachzieht: 737 MAX-Piloten werden ein extra-Training absolvieren und die geparkten 737 MAX nachgerüstet werden müssen.

Und die Abnahme der derart überarbeiteten Maschinen will sich die FAA nicht mehr aus der Hand nehmen lassen, sondern sie selbst erledigen. Stück für Stück.
© aero.de | Abb.: Boeing, aero.de (boa, Montage) | 16.11.2020 16:35

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Beitrag vom 18.11.2020 - 11:38 Uhr
Also gut, nochmal ganz langsam...
Es kann noch kein Boeing Manager sitzen, da alles Prozesse und die dazugehörigen Recherchen noch laufen.
Es laufen mehrere Prozesse, die gilt es abzuwarten. Sie haben den Bericht einer Anwaltskanzlei genannt. Das steht eigentlich alles drin. Auch das sie gerade erst einen weiteren Luftfahrtspezialisten in ihr Team aufgenommen haben. Was erwarten Sie da für eine Zeitschiene?
Danach reden wir über Geld. Im Moment ist noch garnicht klar was war Absicht, was war Nachlässigkeit, wer war wo schuld, Boeing, FAA, Airline, Piloten. auch wenn Sie ihr Urteil schon gefällt haben, so läuft das Leben nicht.
Airbus schafft es kaum die Ziele zu erreichen, jedes Jahr der gleiche Stress ob man die Targets schafft. Wie und wo wollen Sie da den Bedarf an weiteren Flugzeugen herstellen. Ein neues Muster ist nicht wie bei der Spedition, die von Sprinter auf Crafter umstellt. Egal ob neu oder gebraucht. Warum sollte eine Airline das machen? Um Boeing eines auszuwischen? Vergessen Sie es.
Zu den Fakten. Ich habe nur gefunden und geschrieben, dass VW in Europa 5Mrd zahlen musste. Wenn es anders ist, können Sie die Zahl gerne berichtigen.
Sie haben geschrieben, in USA laufen keine Verfahren gegen Boeing Verantwortliche. Doch die laufen, denn die sind auch haftbar. Wie groß deren Haftung ist wird ja gerade festgestellt. Jeder Prozess sucht einen Schuldigen. Den wird man finden, siehe Lehman Brothers.
Beitrag vom 18.11.2020 - 08:54 Uhr
Boeing ist in meinen Augen viel viel zu gut weg gekommen.
Man bedenke die Strafen die die USA ausländischen Unternehmen aufgedrückt hat - BP 60 Mrd. wg. Deepwater Horizon, VW wg. Dieselgate 15 Mrd.,
Boeing nichts bisher, obwohl sie eindeutig ihre Aufsichtsbehörde und Kunden angelogen haben.
Tiefgreifende Ermittlungen sind ausgeblieben.
Die laufen doch noch, genauso wie der Prozess der Hinterbliebenen. Zwischen der "gefühlten" Gerechtigkeit und der Juristischen sind nun mal große Unterschiede. Aber VW hat in EU auch "nur" 5 Mrd gezahlt obwohl sie alle beschissen haben. Das sehe ich keine Unterschiede in der Handhabung. dlehmann66 hat das ja gut beschrieben.

Komisch, der sitzt:
 https://de.wikipedia.org/wiki/Oliver_Schmidt_(Ingenieur)
Ja, weil das abgeschlossen ist. Der Abgasskandal läuft seit 2015, hat also rund 4 Jahre Vorsprung
Und die 5 Mrd. entspringen woher? Ihnen fehlt die 1 davor.
Nein. Ihre Aussage war, die USA bestraft ausländische Firmen besonders hart. VW musste, bei weit mehr abgestzen Fahrzeugen, in der EU viel weniger Strafen zahlen. Ich wollte damit ausdrücken, dass man das hier genauso macht. Aber das lässt sich wohl alles nicht vergleichen, da man nur ähnliche Fälle gegenüberstellen könnte. Die fehlen, es gibt kein Deepwater Horizon einer amerikanischen Firma.

Welche Strafverfahren laufen gegen Boeing Verantwortliche? Soweit ich das mitbekommen habe läuft da in den USA gegen die Manager garnichts.
 https://www.rapoportlaw.com/BOEING-737-MAX-8-LAWSUITS.shtml
Das läuft ja auch noch, steht ja auch so in Ihrem Link.

Ich hoffe stark das der Kunde seine Marktmacht nutzt und einfach nicht in die Max steigt, wenn die Airlines 5% weniger Auslastung auf der Max haben, kriegt Boeing die Quittung für das verhalten halt hintenrum.
Was soll das bringen? Bis das bei Boeing ankommt sind davor einige Airlines wegen Passgiermangels pleite. Ob man da einen kausalen Zusammenhang belegen kann bezweifle ich. Was sollen die Airlines denn in der Zwischenzeit kaufen?

Es gibt aktuell Slots für A220 und A320neo, zahlreiche gute günstige gebrauchte aktuelle Modelle NG und CEO.
Sie sind witzig. "Zahlreiche" Modelle. Wieviel wären das denn? Um wieviele, ein paar tausend, MAX zu kompensieren. Von der Umstelleung auf ein anderes Muster mal ganz abgesehen. Daher sagte ich...
Na eben, es gibt keine realistischen Alternativen.

Da müssten Sie nochmal schauen, ich habe mindestens 13 gefunden. Die laufen alle noch.

Welche?
Einfach -Boeing MAX Lawsuits- eingeben. Da werden Sie fündig.
Das hier fast es gut zusammen, vom Juni 2020
"Overall, the litigation against Boeing has just begun. As many experts have suggested, the close proximity between the two crashes signify a greater problem than simply an anomalous defect. As the litigation unfolds and the investigations continue, it is likely that Boeing will face more lawsuits in the near future."

Also gut,

es gibt kein Ausländisches Unternehmen das 346 Menschen ermordet hat.

VW hat für einen betrug ohne tote 15 Mrd. gelatzt.
Manager sitzen im Knast und ehemalig eVW Führungskräfte können nicht in die USA reisen wg. Verhaftungsgefahr.

Ein paar Tausend Max, das sind aktuell 4000 bestellte.

Airbus kann A320neo und A220 liefern, china kommt auf den Markt.
zahlreiche gebrauchte sind dank corona zu haben.
Alleine wenn airbus dieses Jahr durchproduziert hätte - wir reden von 60 statt teilweise 0 oder aktuell 40 im schnitt, auf 18 Monate + A220 ramp up... es wären einige zu covern.

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Oben mal schnell 10 Mrd. kleingerechnet,
unten auf google verwiesen.

Welcher Boeing manager sitzt?

Modhinweis
--------------
Beitrag bearbeitet.
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Fly-away Moderator

Dieser Beitrag wurde am 18.11.2020 23:02 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 18.11.2020 - 08:27 Uhr
Boeing ist in meinen Augen viel viel zu gut weg gekommen.
Man bedenke die Strafen die die USA ausländischen Unternehmen aufgedrückt hat - BP 60 Mrd. wg. Deepwater Horizon, VW wg. Dieselgate 15 Mrd.,
Boeing nichts bisher, obwohl sie eindeutig ihre Aufsichtsbehörde und Kunden angelogen haben.
Tiefgreifende Ermittlungen sind ausgeblieben.
Die laufen doch noch, genauso wie der Prozess der Hinterbliebenen. Zwischen der "gefühlten" Gerechtigkeit und der Juristischen sind nun mal große Unterschiede. Aber VW hat in EU auch "nur" 5 Mrd gezahlt obwohl sie alle beschissen haben. Das sehe ich keine Unterschiede in der Handhabung. dlehmann66 hat das ja gut beschrieben.

Komisch, der sitzt:
 https://de.wikipedia.org/wiki/Oliver_Schmidt_(Ingenieur)
Ja, weil das abgeschlossen ist. Der Abgasskandal läuft seit 2015, hat also rund 4 Jahre Vorsprung
Und die 5 Mrd. entspringen woher? Ihnen fehlt die 1 davor.
Nein. Ihre Aussage war, die USA bestraft ausländische Firmen besonders hart. VW musste, bei weit mehr abgestzen Fahrzeugen, in der EU viel weniger Strafen zahlen. Ich wollte damit ausdrücken, dass man das hier genauso macht. Aber das lässt sich wohl alles nicht vergleichen, da man nur ähnliche Fälle gegenüberstellen könnte. Die fehlen, es gibt kein Deepwater Horizon einer amerikanischen Firma.

Welche Strafverfahren laufen gegen Boeing Verantwortliche? Soweit ich das mitbekommen habe läuft da in den USA gegen die Manager garnichts.
 https://www.rapoportlaw.com/BOEING-737-MAX-8-LAWSUITS.shtml
Das läuft ja auch noch, steht ja auch so in Ihrem Link.

Ich hoffe stark das der Kunde seine Marktmacht nutzt und einfach nicht in die Max steigt, wenn die Airlines 5% weniger Auslastung auf der Max haben, kriegt Boeing die Quittung für das verhalten halt hintenrum.
Was soll das bringen? Bis das bei Boeing ankommt sind davor einige Airlines wegen Passgiermangels pleite. Ob man da einen kausalen Zusammenhang belegen kann bezweifle ich. Was sollen die Airlines denn in der Zwischenzeit kaufen?

Es gibt aktuell Slots für A220 und A320neo, zahlreiche gute günstige gebrauchte aktuelle Modelle NG und CEO.
Sie sind witzig. "Zahlreiche" Modelle. Wieviel wären das denn? Um wieviele, ein paar tausend, MAX zu kompensieren. Von der Umstelleung auf ein anderes Muster mal ganz abgesehen. Daher sagte ich...
Na eben, es gibt keine realistischen Alternativen.

Da müssten Sie nochmal schauen, ich habe mindestens 13 gefunden. Die laufen alle noch.

Welche?
Einfach -Boeing MAX Lawsuits- eingeben. Da werden Sie fündig.
Das hier fast es gut zusammen, vom Juni 2020
"Overall, the litigation against Boeing has just begun. As many experts have suggested, the close proximity between the two crashes signify a greater problem than simply an anomalous defect. As the litigation unfolds and the investigations continue, it is likely that Boeing will face more lawsuits in the near future."

Dieser Beitrag wurde am 18.11.2020 08:28 Uhr bearbeitet.


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