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Lufthansa hat in der Krise aus staatlichen Hilfspaketen 9,0 Milliarden Euro an Fremd- und Eigenkapital aufgenommen, beim Reisekonzern TUI sprang die Bundesrepublik mit 3,0 Milliarden Euro in die Bresche. Trotzdem soll der Staat bei beiden Konzernen nur Zaungast bleiben.
"Wir möchten lieber am Kapitalmarkt verschuldet sein, als beim Steuerzahler", stellte Lufthansa-Chef Carsten Spohr bereits Anfang Juli in der "NZZ" klar - damals hatte die Regierung die erste Milliarde gerade überwiesen. Sein Unternehmen werde sich "langfristig" ebenfalls wieder über den Kapitalmarkt finanzieren, pflichtete TUI-Chef Fritz Joussen jetzt in der "FVW" bei.
5,7 Milliarden Euro stille Einlagen bilden den Kern des Lufthansa-Rettungspakets. Lufthansa hat einen starken Anreiz, sich mit der Rückzahlung zu beeilen und auf den Kapitalmarkt umzuschulden - denn die Zinsen steigen von 4,0 Prozent 2021 auf 9,5 Prozent 2027 an.
Finnair platziert Anleihe
Doch selbst der für 2027 verbriefte Maximalzins liegt unter dem, was Airlines derzeit am freien Markt für Geld bezahlen müssen.
Dass Finnair inmitten der Krise überhaupt Geldgeber fand, werten Marktteilnehmer allerdings bereits als Erfolg. "Selbst Unternehmen aus diesem Sektor haben noch Zugang zu den Anleihemärkten", staunte der Kapitalmarktchef der finnischen Nordea-Bank in der "Financial Times".
Im Juli hatten bereits die großen US-Flugkonzerne den Kapitalmarkt angezapft. Die bereits vor der Krise hoch verschuldete American Airlines zahlt für eine auf 2,5 Milliarden Euro aufgestockte Anleihe 11,75 Prozent Zinsen, United und Delta Air Lines kamen mit 7,5 Prozent Zinsen günstiger an Geld.
© aero.de | Abb.: Airbus | 01.09.2020 13:02
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