In den elf Monaten wurden 90 Behinderungen des regulären Luftverkehrs registriert, wie die Deutsche Flugsicherung (DFS) am Mittwoch auf Anfrage in Langen bei Frankfurt berichtete.
Zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr waren es bereits 120 Vorfälle, die in den meisten Fällen von Piloten der Verkehrsflugzeuge und den Fluglotsen gemeldet werden. Im Rekordjahr 2018 waren 143 gefährliche Drohnen gesichtet worden.
Rund 80 Prozent der Behinderungen fanden im Umfeld von großen Verkehrsflughäfen statt, die in mehreren Fällen aus Sicherheitsgründen geschlossen werden mussten. Der Corona-Shutdown mit deutlich weniger Passagierflügen hatte hier positive Folgen, denn nach zahlreichen Drohnen-Fällen im ersten Quartal wurden im Frühjahr und Sommer deutlich weniger unbemannte Flugobjekte in den gefährlichen Zonen gesichtet als in den Jahren zuvor.
Die Flugsicherung geht bereits bei einer Sichtung davon aus, dass der reguläre Flugverkehr behindert wird, weil Lotsen und Piloten abgelenkt werden könnten. Die weitaus meisten Fälle gab es erneut am größten deutschen Flughafen in Frankfurt mit 24. Es folgen Hamburg mit zehn sowie Köln-Bonn und Berlin-Tegel mit jeweils acht Fällen.
In Deutschland sind Drohnenflüge in der Nähe von Start- und Landebereichen von Flughäfen verboten - es muss mindestens ein Abstand von 1,5 Kilometer gehalten werden. Drohnenflüge an Flughäfen werden strafrechtlich verfolgt. Sie gelten rechtlich als gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr und werden mit Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren geahndet. Die Flugsicherung hat im laufenden Jahr in München und Frankfurt Systeme getestet, um Drohnen automatisiert aufzuspüren.
© dpa-AFX | 02.12.2020 15:56
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