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Das Abenteuer A380 ist für Hi Fly Malta offiziell zu Ende. Am Donnerstag hob der als 9H-MIP registrierte Superjumbo ein letztes Mal unter Hi Fly-Flugnummer ab und verließ seine Heimatbasis Beja in Südportugal. Ziel des Fluges HFM380 war Toulouse in Frankreich, Heimatstadt von Airbus und Geburtsort sämtlicher gebauter A380 - auch der 9H-MIP.
Dort war die auffällig lackierte Maschine vor 14 Jahren als sechste A380 aus der Montagehalle gerollt. Als 9V-SKC begann sie ihre Karriere im März 2008 bei A380-Erstkunde Singapore Airlines, bevor sie dort im November 2017 ausgesondert und gut ein halbes Jahr später von Hi Fly Malta übernommen wurde. Damit avancierte sie zur ersten - und bislang einzigen - Second-Hand-A380 der Welt.
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— Flightradar24 (@flightradar24) December 17, 2020
In der Folgezeit flog Hi Fly mit dem Doppelstock-Riesen Urlauber und Kreuzfahrer durch die ganze Welt. 53 Airports steuerte die 9H-MIP seit Juli 2018 an. Das pechschwarze Luftfahrtjahr 2020 erwies sich jedoch auch für das Hi Fly-Flaggschiff als zu große Hypothek.
In der Krise war der Unterhalt des Superjumbos nicht länger zu rechtfertigen, auch wenn Hi Fly die 9H-MIP seit einigen Monaten als Frachter mit freigeräumter Economy-Klasse zur Miete feilbot. Die Einsätze blieben überschaubar. Bereits im November kündigte Hi Fly deshalb an, sich zeitnah von der A380 zu trennen. Die letzte Mission führte den Jet zweimal nach Hamburg, wo er Corona-Schnelltests und andere Hilfsgüter aus Asien ablieferte.
Liebeserklärung zum Schluss
Dass Hi Fly die Trennung von ihrem Flaggschiff nicht leicht fiel, machte die Airline bereits mehrfach öffentlich klar. Zuletzt punktete sie bei A380-Fans mit einem fünfminütigen Youtube-Video, das die nur zweieinhalb Jahre währende Ära der 9H-MIP im Dienst von Hi Fly noch einmal emotional Revue passieren ließ.
Hi Fly nimmt Abschied vom A380, © YSL
Wenig überraschend war es deshalb, dass die Crew des Abschiedsfluges nicht gleich den direkten Weg von Beja nach Toulouse einschlug. Stattdessen ging es für die A380 zunächst vor Portugals Atlantikküste. Dort zeichneten die Piloten ein riesiges Herz in den Himmel. Auf Tracking-Apps wie Flightradar24 ließ sich das "Making of" live nachverfolgen.
Was nach der Landung in Toulouse nun mit dem Flugzeug passiert, ist nicht bekannt. Die Chance für ein Revival hält sich jedoch in Grenzen.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Hi Fly | 17.12.2020 15:27
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