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Norwegian erhält Gläubigerschutz in Irland

Norwegian Boeing 737-800
Norwegian Boeing 737-800, © Norwegian

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OSLO - Die ums wirtschaftliche Überleben kämpfende Fluglinie Norwegian erhält Gläubigerschutz in Irland. Ein Gericht in Dublin gewährte den irischen Norwegian-Tochterunternehmen diesen Schutz gegen die Insolvenz, womit auch die norwegische Muttergesellschaft geschützt ist.

Dies berichteten mehrere norwegische und irische Medien am Montagabend. Das verschafft dem Konzern letztlich mehr Zeit, um gegen seine Milliardenschulden anzukämpfen.

Norwegian selbst teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, man freue sich, dass das irische Gericht die Situation des Konzerns als geeignet für den eingeleiteten Umstrukturierungsprozess erachte. "Diese Entscheidung verschafft uns Raum, um unser Ziel anzusteuern, Schulden zu verringern, unsere Flottengröße anzupassen und wieder zu einem Unternehmen zu werden, das attraktiv für alle Typen von Investoren ist", erklärte Norwegians Kommunikationschef Esben Tuman.

Die Billigfluggesellschaft hatte Mitte November mitgeteilt, im Zuge des Restrukturierungsprozesses Gläubigerschutz für die Firmentöchter in Irland zu beantragen. Dabei ging es um Norwegian Air International Limited und Arctic Aviation Assets DAC sowie einige Töchter von Arctic Aviation Assets DAC. Zuvor hatte Norwegens Regierung ihren Entschluss bekanntgegeben, dem Konzern über die bereits bewilligten drei Milliarden norwegischen Kronen (rund 280 Millionen Euro) an garantierten Krediten hinaus keine weitere finanzielle Unterstützung zu gewähren.

Bei dem Verfahren nach irischem Recht (examinership process) bekommen strauchelnde Unternehmen für eine gewisse Zeit Gläubigerschutz. So können die Geschäfte zunächst unter Aufsicht weiter betrieben werden, so dass eine Umstrukturierung ermöglicht werden kann.

Norwegian kämpft seit Monaten mit großen wirtschaftlichen Problemen: Im Zuge ihres jahrelangen Expansionskurses hat die Airline Schulden in Milliardenhöhe angehäuft und muss zudem mit den Folgen der Corona-Krise für die Luftfahrtbranche fertig werden. Die Norwegian-Aktie ist in diesem Jahr um fast 99 Prozent eingebrochen. Tausende Mitarbeiter sind beurlaubt worden, derzeit sind nur noch sechs Norwegian-Flieger auf Inlandsrouten in Norwegen in Betrieb.
© dpa-AFX | 07.12.2020 19:08


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