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Volotea ist mit der Boeing 717 großgeworden. Seit den ersten Tagen der spanischen Billig-Airline war der Zweistrahler mit den Triebwerken am Heck ein treuer Begleiter.
Als Volotea im April 2012 den Flugbetrieb aufnahm, geschah dies mit einer Boeing 717. In den besten Zeiten teilten sich satte 19 717 die Arbeit bei Volotea. Sieben davon waren Ende Dezember 2020 noch übrig. Doch nun ist ihr Ende gekommen: Flug V7 1579 von Neapel nach Palermo am Sonntagabend markierte den Abschied der 717 aus dem Passagierdienst von Volotea.
Ihre letzte Zuflucht fanden die verbliebenen Volotea-717 in Italien. Nach den finalen Linieneinsätzen am vergangenen Wochenende trieb Volotea die Jets auf ihrer Basis in Venedig zusammen. Von dort aus werden sie vermutlich bald nach Victorville in die Mojave-Wüste fliegen.
Damit endet zugleich die Ära der Boeing 717 in Europa, denn außer Volotea setzt keine andere Airline des Kontinents mehr auf den markanten Hecktriebler. Weltweit bleiben damit als 717-Betreiber nur noch Delta Air Lines und Hawaiian aus den USA sowie QantasLink in Australien übrig. Volotea setzt in Zukunft derweil voll und ganz auf den Airbus A319.
Boeings ungeliebtes Stiefkind
Die Boeing 717, die bei Programmstart noch MD-95 hieß, ist das letzte Passagierflugzeug, das vom damaligen Boeing-Rivalen McDonnell-Douglas entwickelt wurde.
Sie sollte die Erfolgsgeschichte fortschreiben, die der Hersteller aus St. Louis einst mit der DC-9 und darauf aufbauend mit der MD-80-Familie begonnen hatte. Als Boeing den Konkurrenten 1997 schluckte, ging auch die MD-95 ins Boeing-Portfolio über: Den Erstflug absolvierte der Zweistrahler bereits als Boeing 717.
Doch das ungeliebte Stiefkind, angetrieben von zwei BR175-Turbofans aus Dahlewitz, hatte es schwer. Nur 156 Maschinen wurden gebaut. 2006 stellte Boeing das Programm mangels Nachfrage ein.
© FLUGREVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Volotea | 12.01.2021 14:36
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