Ferienflüge am Hub
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Lufthansa macht Ocean zu Eurowings Discover

Eurowings Airbus A330-200
Eurowings Airbus A330-200, © Eurowings

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FRANKFURT - "Eurowings Discover" statt "Ocean" - Lufthansa hat sich auf einen Namen für den neuen Ferienflieger festgelegt. Dem Projekt droht an vielen Fronten ein holpriger Start: Condor hat gegen Lufthansa eine Kartellbeschwerde eingereicht, Gewerkschaften sehen sich bei "Eurowings Discover" weiter außen vor.

Lufthansa setzt die Ferienflugstrategie nach der Krise neu auf. "Es ist derzeit geplant, den Flugbetrieb auf der touristischen Langstrecke ab Sommer 2021 mit drei Airbus A330 aufzunehmen und entsprechend der Nachfrage anzupassen", sagte Lufthansa-Sprecher Helmut Tolksdorf aero.de vergangene Woche zum aktuellen Stand.

Nach Informationen von "airliners.de" legt Lufthansa den Arbeitstitel "Ocean" für das Projekt ab - und bleibt bei "Eurowings": der neue Ferienflieger wird demnach als "Eurowings Discover" in Frankfurt in direkte Konkurrenz zu Condor treten.

Lufthansa hatte bislang die Tochterfirma SunExpress Deutschland mit Durchführung von Eurowings-Langstrecken beauftragt. Arbeitnehmervertreter werfen dem Konzern vor, die Krise für einen Umbau der Strategie zulasten von Tarifverträgen zu nutzen.

"Im Windschatten der Krise versucht der Konzern sein langgehegtes Projekt Ocean durchzuziehen, um in einem wiederholten Anlauf Arbeitsplätze ohne Einfluss von Gewerkschaften aufzubauen", kritisierte die Kabinengewerkschaft Ufo. Tatsächlich kalkuliert Lufthansa die Flüge mit spitzem Stift.

Für Flugbegleiter setzt Ocean etwa ein Basisgehalt von 2.000 Euro pro Monat bei 75 Blockstunden fest. "Es werden allerdings bis auf weiteres nur 70-Prozent-Teilzeiten angeboten", sagte Ufo-Tarifreferent Harry Jaeger aero.de. "Das heißt, die Bruttovergütung beträgt 1.400 Euro im Monat."

Dicke Luft am Drehkreuz

Die neuen Lufthansa-Ferienflüge stellen Condor gleich vor ein doppeltes Problem. Lufthansa greift Condor am Hub Frankfurt nicht nur in die Speichen, sondern schneidet die Airline zeitgleich auch von wichtigen Zubringerflügen ab. Condor führt deswegen eine Kartellbeschwerde gegen Lufthansa.

"Dieser Schritt ist erforderlich geworden, da Lufthansa eine breit angelegte Missbrauchsstrategie fortgesetzt hat, in dem sie ihre Monopolstellung im innerdeutschen Verkehr sowie ihre marktbeherrschende Stellung im europäischen Verkehr ausnutzt", begründete die Airline den drastischen Schritt.

Lufthansa will "Eurowings Discover" künftig auch in München einsetzen. Pläne für touristische Kurzstrecken liegen derzeit auf Eis. "Die Pandemie erschwert die Bedarfsplanung nach wie vor und erfordert große Flexibilität", sagte Lufthansa-Sprecher Tolksdorf aero.de.
© aero.de, Dennis Dahlenburg | Abb.: Lufthansa | 20.01.2021 09:24

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Beitrag vom 28.01.2021 - 19:16 Uhr
Da überschätzen Sie den Wert der Vergütung. Man trifft einmal die Entscheidung, für das Geld mache ich es/nicht. In der täglichen Zufriedenheit spielen viele andere Faktoren die tragende Rolle. Falls es interessiert  https://www.boeckler.de/pdf/p_arbp_054.pdf

Managers liebster Artikel, im Managermagazin publiziert und immer wieder gern als Argument vorgeschoben. Auf die Luftfahrt, speziell die Crews im Cockpit, in dieser Form aber garnicht anwendbar. Die Rechnung muss jeder für sich selbst machen. Ich frage mich auch, ob die Manager selber auch Ihr Anfangsgehalt entsprechend reduziert haben.
Sie widersprechen sich. Wenn jeder für sich die Rechung machen muss, dann können Sie daraus doch keine Allgemeinaussage ableiten. Ok, die Studie scheint Ihnen nicht zu gefallen und Geld steht für Sie an erster Stelle. Haben Sie eine andere Studie, die Ihre Ansicht unterstützt?
Das wird auch nicht richtiger wenn man es ständig wiederholt.
Leider ist das die Realität, ich könnte zahllose Beispiele hierfür aufzählen. Erklären Sie doch mal „ihr Richtig“.
Das ist etwas mühsam, wenn Sie meine Antwort ausblenden und jetzt dazu Stellung beziehen. Das BMF differenziert hier zwischen den Hilfen und Krediten zur Liquiditätssicherung.
Stimmt. Da das Modell aber brummt sind wir zurück auf Start. Produkt anpassen oder dasitzen und warten, bis es jemand kauft.
Falsch. Die Billiglangstrecke hat noch nie gebrummt.
Sie haben geschrieben "Als Verbraucher, Kunde und Fluggast kann man sich dagegen nur wehren, wenn man die „Geiz ist geil - Bewegung“ nicht unterstützt." Da steht nix von Langstrecke. Und billig funktioniert, bei denen, die es konsequent umsetzen.
Ist das nicht so? Dachte man nimmt vorrangig eben diese Kollegen oder haben Sie da Zahlen?

Die SXD Crews der B737 erfüllen nicht die Einstellungsvoraussetzungen (A330 Musterberechtigung) und wurden daher nicht berücksichtigt.
Mein Schwiegersohn ist hiervon direkt betroffen.
Ah, daher weht der Wind. "...wäre es sicherlich einfacher zu akzeptieren." Hauptsache Ihre Familie ist versorgt, dann gehts schon so. Aber das benötigte Personal, welches die Voraussetzungen erfüllt, wird aus dem SXD Pool rekrutiert. Das Ihr Sohn die falsche Qualifikation hat ist unglücklich, macht die Aussage aber nicht falsch.
Haben Sie da Informationen? Andere Foristen haben hier das Vergütungsangebot als fair bezeichnet.

Die Tabellen vom EW Discounter sind frei zugänglich. Für eine junge Familie ist ein Umzug nach FRA zu den Bedingungen nicht realistisch.
Viele Flugbegleiter haben die angebotenen Stellen nicht angenommen, da man von dem Gehalt in FRA einfach nicht leben kann.
Sorry, aber das kann ich nicht mehr hören. Was ist mit den ganzen Niedrigverdienern, Verkäufer*innen, Friseur*innen, Dienstleistern Hotel, Tankstellen, usw. die leben auch. Vielleicht liegts am Anspruch? Etwa 15% verdienen unter 2000€. Das ist nicht schön, aber es heißt nicht, das es nicht geht. Wenn man sich bei der Berufswahl am Geld orientiert, dann ist Flugbegleiter bei Ocean in FRA nicht die richtige Wahl. Wenn man woanders lebt es die Firma, bei der ich war aber nicht mehr gibt muss ich mich, entsprechend meinen Wünschen und Bedürfnissen, neu orientieren. Wenn Ocean so nicht genug Personal findet, gut! Dann werden sie nachsteuern müssen. Ich befürchte aber, das müssen sie nicht.
Ich bin 41 Jahre lang geflogen (davon 37 im Ausland), genieße meinen Ruhestand und verabscheue die Entwicklungen der letzten etwa 30 Jahre in der Luftfahrt.
Ich auch. Aber scheinbar nutzen zu wenige die Macht die sie haben.
Einstiegsgehälter für Piloten (ehemals eine anspruchsvolle und verantwortungsvolle Tätigkeit)
Oh oh oh, wenn das die Kollegen hören. Die glauben das wäre heute immer noch so.
sind dermaßen in den Keller gegangen, dass Berufsanfänger mit 150tsd Euro Schulden enormen finanziellen Druck ausgesetzt sind. Das „Pay to fly“ Desaster tut sein Übriges.
Augen auf bei der Berufswahl.
Ein Familie zu gründen, eine Immobilie zu erwerben und und und ist für diese jungen Leute vorerst kaum denkbar.
Wenn das der Anspruch fürs Leben ist, dann muss ich schauen wie ich den verwircklichen kann. Wenn es das Fliegen nicht ist, dann halt was anderes. Ging ja nur ums Geld, nicht um die Befriedigung.
Jetzt widme ich mich wieder meinem Ruhestand und warte auf einen Impftermin.
Hier in D? Achtung, das ist eine Fangfrage ;-)

Dieser Beitrag wurde am 28.01.2021 19:22 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.01.2021 - 16:06 Uhr
Da überschätzen Sie den Wert der Vergütung. Man trifft einmal die Entscheidung, für das Geld mache ich es/nicht. In der täglichen Zufriedenheit spielen viele andere Faktoren die tragende Rolle. Falls es interessiert  https://www.boeckler.de/pdf/p_arbp_054.pdf

Managers liebster Artikel, im Managermagazin publiziert und immer wieder gern als Argument vorgeschoben. Auf die Luftfahrt, speziell die Crews im Cockpit, in dieser Form aber garnicht anwendbar. Die Rechnung muss jeder für sich selbst machen. Ich frage mich auch, ob die Manager selber auch Ihr Anfangsgehalt entsprechend reduziert haben.

Das wird auch nicht richtiger wenn man es ständig wiederholt.
Leider ist das die Realität, ich könnte zahllose Beispiele hierfür aufzählen. Erklären Sie doch mal „ihr Richtig“.

Stimmt. Da das Modell aber brummt sind wir zurück auf Start. Produkt anpassen oder dasitzen und warten, bis es jemand kauft.
Falsch. Die Billiglangstrecke hat noch nie gebrummt.

Ist das nicht so? Dachte man nimmt vorrangig eben diese Kollegen oder haben Sie da Zahlen?

Die SXD Crews der B737 erfüllen nicht die Einstellungsvoraussetzungen (A330 Musterberechtigung) und wurden daher nicht berücksichtigt.
Mein Schwiegersohn ist hiervon direkt betroffen.

Haben Sie da Informationen? Andere Foristen haben hier das Vergütungsangebot als fair bezeichnet.

Die Tabellen vom EW Discounter sind frei zugänglich. Für eine junge Familie ist ein Umzug nach FRA zu den Bedingungen nicht realistisch.
Viele Flugbegleiter haben die angebotenen Stellen nicht angenommen, da man von dem Gehalt in FRA einfach nicht leben kann.

Ich bin 41 Jahre lang geflogen (davon 37 im Ausland), genieße meinen Ruhestand und verabscheue die Entwicklungen der letzten etwa 30 Jahre in der Luftfahrt.
Einstiegsgehälter für Piloten (ehemals eine anspruchsvolle und verantwortungsvolle Tätigkeit) sind dermaßen in den Keller gegangen, dass Berufsanfänger mit 150tsd Euro Schulden enormen finanziellen Druck ausgesetzt sind. Das „Pay to fly“ Desaster tut sein Übriges.
Ein Familie zu gründen, eine Immobilie zu erwerben und und und ist für diese jungen Leute vorerst kaum denkbar.

Jemanden als „Gelegenheitsforisten“ zu betiteln, nur weil er hier nicht ständig mitdiskutiert, ist schwach und wahrscheinlich der Grund dafür, dass viele nur still mitlesen obwohl sie sicherlich wertvolle Beiträge und Erfahrungen teilen könnten.

Jetzt widme ich mich wieder meinem Ruhestand und warte auf einen Impftermin.
Beitrag vom 25.01.2021 - 08:05 Uhr
Blau/Gelb konnte noch nie „billig“ und das war auch immer gut so,
Ja, aber das Entscheidende ist War. Jetzt wird es aber schleunigst Zeit, dass sie das lernen.
viele Firmen sind diversen Versuchen schon zum Opfer gefallen.
Stimmt. Aber zu dieser Aussage fehlt der Vergleich zu Firmen, die sich Veränderung verweigert , ein nicht mehr benötigtes Produkt hergestellt haben und auch weg sind.
Ich finde es äußerst bedenklich, dass das „race to the bottom“ jetzt auch in D etabliert ist und die „take it or leave it - Mentalität“ von den AN geschluckt werden müssen um überhaupt arbeiten zu dürfen.
Wann war das denn anders? Es gab schon immer Wellen, wo eine Seite mal den stärkeren Hebel hatte. Wenn man nicht gerade eine Qualifikation hatte die heiß begehrt war, dann hat man bekommen was im TV vereinbart war. AT war schon immer Take it or leave it. Auf beiden Seiten. LH suchte in der Kabine TZ Kräfte und hatte Studenten im Auge. Hat man aber nicht bekommen, da der Dienstplan nicht zum Studim gepasst hat. Da hat man individuellere Pläne möglich gemacht, dann hat es geklappt. Der Markt hat funktioniert.
Wie motiviert können deren Mitarbeiter wohl sein.
Da überschätzen Sie den Wert der Vergütung. Man trifft einmal die Entscheidung, für das Geld mache ich es/nicht. In der täglichen Zufriedenheit spielen viele andere Faktoren die tragende Rolle. Falls es interessiert  https://www.boeckler.de/pdf/p_arbp_054.pdf
Man braucht keine Glaskugel um den Ausgang der Discovery-Tour vorherzusagen. Am Ende stehen die Mitarbeiter auf der Straße und die Manager landen auf beiden Füßen.
Dann lassen Sie doch mal die Kolleg*innen bei Discover in Ihre Glaskugel schauen. Vielleicht können sie so das Schlimmste verhindern.
Ob TUI, Condor oder LH - alle haben enorme Mengen an Hilfsgeldern bekommen und wollen (bzw. haben) ihre Leute ohne Rücksicht auf Verluste entlassen (aktuell TUIfly). Sollte das nicht funktioniert wird geschlossen und osteuropäisch, billig und bei fragwürdigen Anbietern eingekauft.
Das wird auch nicht richtiger wenn man es ständig wiederholt.
Als Verbraucher, Kunde und Fluggast kann man sich dagegen nur wehren, wenn man die „Geiz ist geil - Bewegung“ nicht unterstützt.
Stimmt. Da das Modell aber brummt sind wir zurück auf Start. Produkt anpassen oder dasitzen und warten, bis es jemand kauft.
Diesen Trend finde ich erschreckend. Leider ist dieser nicht nur in der Luftfahrt- und Reisebranche die neue Realität.
Eben. Da kommt man mit Marktromantik nicht richtig weiter.
Natürlich ist das nur meine persönliche Meinung und daher werde ich da nicht einsteigen. Genauso, wie wir noch nie mit Ryanair in den Urlaub geflogen sind.
Ich schon, obwohl ich mich lange geweigert habe. Aber ex Berlin ist nicht soviel Direktverkehr und Umsteigen und dann 3 x solange unterwegs... und ja, auch billiger.
Würden die Discover Crews ausschliesslich aus den vormals SXD Crews bestehen, wäre es sicherlich einfacher zu akzeptieren.
Ist das nicht so? Dachte man nimmt vorrangig eben diese Kollegen oder haben Sie da Zahlen?
Das Lohndumping ist trotzdem eine ungeeignete Maßnahme und sorgt sichtlich nicht für zufriedene, motivierte Mitarbeiter.
Sichtlich? Haben Sie da Informationen? Andere Foristen haben hier das Vergütungsangebot als fair bezeichnet.
Wir sind ein Team, dein Team, mein Team - das ist alles Quatsch.
Stimmt. Sieht man ja bei den Konnsumenten auch. Jeder kauft egoistisch billigst und interessiert sich nicht für das Gemeinwohl des Systems. Da sind die Mitarbeiter eines Unternehmens keine soziale Elite.


Dieser Beitrag wurde am 25.01.2021 08:08 Uhr bearbeitet.


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