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Airbus will serienreifen Wasserstoffflieger entwickeln

Airbus ZeroE Turboprop-Konfiguration
Airbus ZeroE Turboprop, © Airbus

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HAMBURG - Der Flugzeughersteller Airbus bleibt trotz Corona-Pandemie bei seinem Plan, spätestens 2035 ein Wasserstoffflugzeug auf den Markt zu bringen. "Ziel ist, grünes Fliegen umzusetzen. Und da versprechen wir uns vom Wasserstoff eine Menge", sagte der Deutschlandchef der Airbus Zivilflugzeugsparte, André Walter.

Entsprechend habe Airbus im Sommer trotz Corona-Krise seine drei möglichen Forschungsplattformen für ein Wasserstoffflugzeug vorgestellt.

Ebenfalls ganz oben auf der Entwicklungsliste stünden hybride Flugzeuge, also Maschinen mit Wasserstoff- und Elektroantrieb.

"Im Moment gehen wir davon aus, dass man gerade bei der Mittel- und Langstrecke nicht ganz auf Verbrennungstriebwerke wird verzichten können", sagte der Geschäftsführer der Airbus Operations GmbH. Bei größeren Flugzeugen liefere ein rein elektrischer Antrieb beim Start nicht genug Schub. "Stand der Technik ist deswegen ein Hybrid."

Modul-System

Ende 2020 hat Airbus anhand einer Studie skizziert, wie ein Regionaljet mit Wasserstoffantrieb aussehen könnte. Das Konzept sieht ein Flugzeug mit sechs austauschbaren "Pods" vor, in denen ein Elektromotor einen Propeller antreibt. Die in sich abgeschlossenen Antriebsmodule verfügen über einen eigenen Wasserstofftank und eine Brennstoffzelle.

Airbus Zero-e
Airbus Zero-e, © Airbus

Walter betonte, es gehe aber nicht nur darum, die Technik für ein Wasserstoffflugzeug zu entwickeln. Nötig sei auch, den Wasserstoff grün herzustellen und eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen. Der Wasserstoff müsse ja weltweit an den Flughäfen bereitstehen, damit die Maschinen auch betankt werden können. "Da ist noch eine ganze Menge Arbeit zu leisten."
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: DLR, Airbus | 06.01.2021 07:42

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Beitrag vom 08.01.2021 - 20:26 Uhr
Ich habe weder Physik, Chemie oder auch sonst was in der Richtung studiert, kann also über technische Details nicht mitreden. Von vorn herein aber immer gleich gegen alles zu sein, was (evtl.) mal die Zukunft sein könnte, ist bestimmt auch nicht zuträglich für den technischen Fortschritt. Ich bin erst mal froh, dass Airbus die Zeit (Und vielleicht Gelder der Regierungen?) nutzt, um fit für die Zukunft zu sein. (Oder eben zu sehen, was NICHT geht, auch das kann ein Vorteil gegenüber Wettbewerbern sein.) Nun gehe ich soweit zu glauben: über solch grundsätzliche Sachen wie Pumpendrücke und Lager- und Transportfähigkeit des zukünftigen Energielieferanten dürfte man sich schon länger, mehr als Grundwissen angeeignet haben, um hier weiter zu forschen. (Soll heißen: wenn es wirklich völlig aussichtslos ist, wie hier manche schreiben, dann hätte man es wohl gleich sein gelassen.)
Beitrag vom 08.01.2021 - 15:23 Uhr
Vielleicht nochmal zur Klarstellung, weil das hier immer noch durcheinander geht:

Wasserstoff wird entweder flüssig gelagert. Dann muss es auf -240°C gekühlt werden oder es wird gasförmig bei sehr hohen Drücken gelagert. Flüssigkeiten bei 800 bar zu speichern macht überhaupt keinen Sinn, dadurch kriegt man nicht mehr rein, da Flüssigkeiten fast inkompressibel sind.

Und natürlich braucht man einen Verdichter, auch wenn Wasserstoff gasförmig bei 800 bar gelagert wird. Immerhin will man im Flugzeug- oder Fahrzeugtank ja auch die 800 bar haben.

Wasserstoff auf einen Druck von 800 bar zu bringen, kostet zur Zeit etwa 12% der Energie die in eben dieser Masse an Wasserstoff drin steckt, beim Verflüssigen wird ca. 40-50% Energie benötigt.
Das Verflüssigen ist halt sehr energieaufwendig, weil Wasserstoff bei sehr niedrigen Temperaturen die flüssige Phase erreicht und diese auch nur in einem relativ engen Parameterbereich vorliegt.
Beitrag vom 08.01.2021 - 13:06 Uhr
Irgendwie habe ich immer das Empfinden, daß die "allgemeine" Meinung besteht:

"Alles doof, wir machen am besten gar nix!!! Ist zwar unser Untergang, aber was soll´s."


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