Condor-Beschwerde
Älter als 7 Tage

Lufthansa hat das Kartellamt an den Hacken

Lufthansa Airbus A321neo
Lufthansa Airbus A321neo, © Lufthansa

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FRANKFURT - Das Bundeskartellamt überprüft, ob die Lufthansa im Wettbewerb um touristische Langstrecken-Passagiere ihre Marktmacht missbraucht. Die Behörde reagiert auf eine entsprechende Beschwerde des Ferienfliegers Condor - und hat jetzt ein förmliches Ermittlungsverfahren eröffnet.

Wegen der nahenden Sommer-Saison erkenne man die Sache auch als besonders eilbedürftig, sagte ein Behördensprecher am Donnerstag in Bonn. Den beteiligten Unternehmen sei bereits Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben worden.

Ein derartiges Verfahren stelle in der Corona-Krise eine zusätzliche Belastung dar, erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. "Aber wir sehen uns als Wettbewerbsbehörde in der Pflicht, sorgfältig zu prüfen, ob auf den ohnehin hochkonzentrierten Flugverkehrsmärkten eine weitere Verschlechterung der Wettbewerbsbedingungen durch kartellrechtswidriges Verhalten erfolgt."

Im Kern geht es darum, dass Lufthansa den langjährigen Pauschal-Vertrag über Zubringerflüge zu den Condor-Fernreisen im vergangenen November gekündigt hat. Umsteigeverbindungen mit einem Wechsel der Fluggesellschaft werden dadurch schwieriger buchbar.

Für Verspätungen beim Zubringer musste früher die Lufthansa haften. Die Condor erklärte, dass für ihre Agenten derzeit die entsprechenden Lufthansa-Flüge auch für Einzelbuchungen gesperrt seien.

Der Lufthansa-Konzern will erklärtermaßen selbst stärker in das Geschäft mit touristischen Langstreckenflügen einsteigen und hat dafür den neuen Flugbetrieb "Eurowings Discover" gegründet, auf dem die touristischen Flüge gebündelt werden sollen - zunächst sollen drei Airbus A330-200 für Eurowings Discover starten.

Condor war früher selbst eine Lufthansa-Tochter und steht seit dem Untergang des Thomas-Cook-Konzerns mit Hilfe eines großen Staatskredits auf eigenen Füßen. Auch die Lufthansa ist in der Corona-Krise vom Staat gerettet worden. Sie lehnte am Donnerstag jeden Kommentar zu dem Verfahren ab.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 28.01.2021 16:52

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Beitrag vom 29.01.2021 - 21:58 Uhr
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1 Beitrag bearbeitet, 3 Beiträge gelöscht.
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Fly-away Moderator

Dieser Beitrag wurde am 29.01.2021 21:59 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 29.01.2021 - 11:06 Uhr
Stimmt so nicht. Interlining ist weiterhin möglich. Sie werden halt vor allem deutlich teurer.

Das klingt für mich aber anders:

Die Condor erklärte, dass für ihre Agenten derzeit die entsprechenden Lufthansa-Flüge auch für Einzelbuchungen gesperrt seien.

Scheint eher so zu sein, als hätte Condor gar keinen Zugriff mehr auf LH-Flüge und dann muss man sich durchaus die Frage stellen, ob LH hier ihre Marktmacht ausnutzt und den Zugriff beschränkt. Es ist auch im Sinne des Marktes nicht effizient, wenn Condor jetzt parallel zur LH ein eigenes Zubringernetz aufbaut und beide dann mit halbleeren Flugzeugen auf denselben Strecken unterwegs sind.
Ich glaube das ist anders gemeint, denn Lufthansa Flüge sind ja buchbar. Ein Problem war scheinbar die Anschlusshaftung, also eine Buchung zweier Flüge. Jetzt sind die Flüge der Kontingente auch nicht mehr einzeln buchbar, also entkoppelt vom Anschluss. Dahinter steckt wohl die Absicht, ok wir würden auf die Haftung verzichten, daher können wir ja weitermachen. Zu den günstigen Konditionen. Alles Taktik für die Verhandlungen.

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Beitrag vom 28.01.2021 - 22:13 Uhr
Warum werde eigentlich ich und nicht der Typ gesperrt?


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