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Noch im März soll es soweit sein: dann sollen die ersten Flugzeuge der Italia Trasporto Aereo - so der Name der aus der insolventen Alitalia entstehenden Airline - abheben.
In den letzten Wochen vor dem großen Moment geht es jedoch nicht um den Feinschliff etwa beim Betrieb oder den Routen, sondern nach wie vor um handfeste Eckdaten wie Flottengröße, Mitarbeiterzahl und darum, welche Unternehmensbereiche die Airline selbst in der Hand haben soll.
Jongliert wird mit Flugzeugmengen in Zehnerzahlen, bei den Mitarbeitern geht es um Tausende. Für die ITA soll der Flugbetrieb aus der insolventen Alitalia herausgelöst werden. Statt wie im Dezember von CEO Fabio Lazzerini vorgezeichnet 52 Flugzeuge soll die Flotte zunächst 45 bis 47 Flugzeuge umfassen - wenn die EU-Kommission mitspielt.
Wie "Corriere della Sera" berichtet, soll ITA zunächst 2.800 Mitarbeiter an Bord nehmen, weitere 2.000 sollen folgen, wenn es ihr gelingt, auch die Wartungssparte und das Vielfliegerprogramm der Alitalia für sich zu gewinnen.
Demnach finden sich zu Beginn mit sechs Boeing 777 nur wenige Langstreckenflugzeuge in der Flotte, den restlichen Flugbetrieb sollen Airbus A319 und A320 stemmen. Demzufolge fallen die Embraer der Tochter CityLiner raus.
Zuletzt waren Pläne bekannt geworden, ITA solle sich auf die Langstrecke konzentrieren und Kurzstrecken teilweise der Konkurrenz aus dem Billigsektor überlassen - wir berichteten.
ITA soll laut "Corriere della Sera" nicht sofort die gesamten drei Milliarden Euro zur Verfügung gestellt bekommen, welche die Regierung für sie vorgesehen hatte. Knapp eine Milliarde soll vielmehr ewas später in die Flottenmodernisierung und Digitalisierung der Abläufe gesteckt werden.
Die Verschlankung der Pläne ist laut Kreisen um das Managementteam, auf die sich "Corriere della Sera" stützt, nötig wegen der bisher nicht eingetretenen Erholung des Flugverkehrs.
Wohl geht es aber auch darum, das OK aus Brüssel für den Neustart zu bekommen, oder, wie es in einer Mitteilung nach einem Treffen des Managements heißt, "um das Fortschreiten des institutionellen Dialoges."
Einzelheiten der Pläne sind noch nicht bestätigt, schon kocht die politische Debatte um das Schicksal der Airline und ihrer Mitarbeiter wieder hoch. "Das Risiko, das sich aus einer Zerstückelung ergibt, liegt auf der Hand", zitiert die Nachrichtenagentur "Agenzia Italia" Stefano Fassina von der linksgerichteten Leu.
"Die Bedingungen sind festgelegt, damit eine kleine regionale Airline eine große europäische Fluggesellschaft füttern kann. Es gibt andere Wege, die wirtschaftlich und sozial weniger kostspielig sind, um die Kriterien des Neuanfangs zu erfüllen, welche die Europäische Kommission fordert", sagte er weiter.
© aero.de | Abb.: Alitalia, Masakatsu Ukon (CCBYSA) | 03.03.2021 12:51
Kommentare (3) Zur Startseite
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https://www.tagesschau.de/ausland/alitalia-italien-101.html
Dieser Beitrag wurde am 17.03.2021 09:44 Uhr bearbeitet.
Stimmt,die Korruption ist so stark verankert dass man nichtmal in Brüssel der Sache Herr werden kann und daran wird sich leider niemals was ändern,es geht einfach um Breitengrade.
Aber leider wird es auch noch viele andere erwischen die entweder kerzengerade aber sicher in die Pleite schlittern und bei wiederum anderen wird von früherem Flottenumfang sehr wenig übrig bleiben.Schwarze Wolken am Horizont für alle,von Flughäfen wollen wir lieber nicht reden.
Ich bleibe bei meiner Ansicht: Alitalia kann man nur schliessen und liquidieren. Für immer. Ohne Wenn und Aber.
Und dann sollte man was ganz Neues aufbauen. Ohne Altlasten. Wenn das möglich wäre... alleine fehlt mir der Glaube daran. Stichwort: Korruption.