Neuer IATA-Chef
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Willie Walsh legt sich mit Flughäfen und Flugsicherungen an

Willie Walsh
Willie Walsh, © IATA

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LONDON - Bisher bemühte sich die Branche um Geschlossenheit in der Krisenbewältigung. Doch die anhaltende Flaute zehrt an Nerven - und Ressourcen - aller Beteiligten. Mit seinem Antritt an die Spitze des Airline-Verbands IATA schlägt Willie Walsh rauere Töne in Richtung Flughäfen und Flugsicherung an.

"Manche dieser Kerle benehmen sich einfach wie Monopolisten", kommentierte Walsh mögliche Versuche von Flughäfen, Verluste durch höhere Gebühren wettzumachen.

"Entschlossen und aggressiv" werde er dagegen vorgehen, zitiert "Reuters" den neuen Chef des Verbands, der weltweit knapp 300 Airlines vertritt. Besonders eine als Instrument zum Klimaschutz getarnte Erhöhung von Entgelten am Drehkreuz Heathrow versetzt Walsh in Rage.

Doch auch in Richtung der Flugsicherungsbetriebe sandte Walsh eine Note. "Wir können (im Sinne der Airlines, Red.) handeln, um gegen Versuche mancher Zulieferer anzustehen, die Kosten zu erhöhen, was in dieser Situation ein totaler Wahnsinn ist."

Flugsicherungen haben es Walsh zufolge in der Krise versäumt, Möglichkeiten der Kostenreduzierung zu nutzen.

Walsh hatte sich vor seiner neuen Rolle bereits als CEO der International Airlines Group einen Namen als knallharter Sparer gemacht - und geriet in dieser Funktion bereits wiederholt mit dem Flughafenbetreiber in Heathrow aneinander.

Die Flughafenbetreiber indes haben nicht nur wegen nach wie vor ausbleibender Einnahmen zu kämpfen. Ebenso wie Airlinechefs können sie nur sehr bedingt die kommenden Monate planen. Von der EU-Kommission gelockerte Slot-Regelungen erschweren ihnen dies zusätzlich, verschaffen den Airlines dagegen aber Luft bei der Auslastung ihrer Start- und Landerechte.

Die Flugsicherungen argumentieren, dass sie trotz des eingebrochenen Flugverkehrs die Sicherheitsinfrastruktur mit all den dazugehörigen Kosten aufrechterhalten müssen.

"Die britische Luftfahrtbranche hat nie so geeint zusammengearbeitet wie in den Bemühungen, den internationalen Reiseverkehr so schnell und sicher wie möglich wiederzubeleben", antwortete ein Sprecher des Flughafens Heathrow auf Walshs Rundumschlag. "Wir möchten Herrn Walsh dringend bitten, auf diesem einheitlichen Vorgehen aufzubauen und mit uns zusammenzuarbeiten, um die Emissionen der Luftfahrt zu senken, sobald der Verkehr wieder anzieht."
© aero.de | Abb.: IAG | 08.04.2021 10:41


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