Smartlynx-Vollcharter
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Piloten werfen Tuifly "Tarifflucht" vor

TUIfly Boeing 737-800
TUIfly Boeing 737-800, © NUE

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FRANKFURT - Smartlynx hilft bei Tui im Sommer mit Hunderten Charterflügen aus. Der Deal mit dem lettischen Wetlease-Spezialisten bringt die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit in Wallung. Die Piloten werfen dem mit Steuermilliarden gestützten Reiseveranstalter Wochen nach einer Einigung "Tarifflucht" vor.

Etwas weniger Jobabbau gegen mehr Verzicht: Tuifly sich hat Anfang März - nach zähen Verhandlungen - mit ihren Piloten auf eine Flottenreduktion von 35 auf 22 Flugzeuge verständigt. Zuvor hatte die Airline mit einer glatten Halbierung der Flotte gedroht.

Ein Vollcharter-Auftrag für Smartlynx stellt das Verhältnis zwischen Konzern und Gewerkschaften erneut auf die Probe.  

"Statt die eigene Airline mit deutscher Belegschaft zu nutzen und damit zumindest teilweise auch die erhaltenen Staatshilfen zu rechtfertigen, setzt Tui nun eine ausländische Billig-Airline ein", reagierte die Vereinigung Cockpit am Donnerstag auf die Nachricht.

Smartlynx wird im Sommer von Basel/Mulhouse und Saarbrücken Tui-Kunden in den Urlaub ans Mittelmeer und auf die Kanaren fliegen.

Job- und Flottenabbau auf der einen - und Kapazitätszubuchungen auf der anderen Seite? "Wir verurteilen diese Vorgehensweise, die einen Affront gegenüber der gesamten Belegschaft darstellt", sagte Dr. Marcel Gröls, im Vorstand der Vereinigung Cockpit zuständig für Tarifpolitik. Die VC wirft Tui und Tuifly "Tarifflucht" vor.

"Dass tarifierte, sozialversicherungspflichtige Jobs in Deutschland gestrichen werden, während Dumping-Anbieter zum Zuge kommen, ist und bleibt besonders vor dem Hintergrund der Staatshilfen in Höhe von gut fünf Milliarden Euro absolut unverständlich", sagte Gröls.
© aero.de | Abb.: Tui, Flughafen Nürnberg | 15.04.2021 15:11

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Beitrag vom 18.04.2021 - 12:20 Uhr
Kapazitäten, das SCN-Geschäft selbst zu erledigen, gäbe es also genug - Personal und Fluggerät sind bis Jahresende (und der Smartlynx-Vertrag geht AFAIK bis Ende des Sommerflugplans) vorhanden, und die Kosten dafür laufen weiter.
So wie ich es von Ihnen verstanden habe, werden die Mitarbeiter ohnehin bezahlt, verliert also keiner Geld.

So wie ich es verstehe, verliert der deutsche Staat Geld in Form von Kurzarbeitergeld das von der staatlichen Versicherung ausgezahlt wird.
Demgegenüber steht dann ein an einen Billiganbieter ausgelagerter Flugbetrieb der Umsätze mit fremden statt den eigenen Mitarbeitern generiert.
Der Staat zahlt, die Firma verdient, das bedient doch 1a das klassische Klischee von den privatiserten Gewinnen und den sozialiserten Verlusten.
Was übersehe ich?
Das es nicht um den Staat oder die Firma ging. Es ging um die Mitarbeiter. Die bekommen ihr Geld, ob sie fliegen oder nicht. So hat es Debaser beschrieben " die Gehälter werden weiterbezahlt" Ok, ganz präzise hätte es heißen müssen "...werden die Mitarbeiter ohnehin bezahlt, verliert also keiner (der Mitarbeiter) Geld.

Im Lichte der üblichen Systemantwort der Luftfahrtindustrie auf steuerliche Fragen wirkt das Selbstbedienungs-Selbstverständnis Ihrer Argumentation etwas befremdlich.

Denn ich bin mir sicher, wenn es darum geht wer in den kommenden Jahren die staatlichen Steuer-Mehreinnahmen liefert um die aktuellen Kosten der Corona-Unterstützung auszugleichen, wird nicht nur Tuifly sehr gute Gründe finden, warum steuerliche Mehrbelastungen gerade für die eigene Firma eine unzumutbare Zusatzbelasung und Wettbewerbsnachteil darstellen.

IANAL, und keine Ahnung wie das tasächlich juristisch zu werten ist, aber die Abarbeitung von vorhandener Arbeit durch outgesourcte Billig-Fremdpiloten und -Firmen, während die eigenen Angestellten KUG vom Staat fürs Nichtstun beziehen, scheint mir faktisch recht nahe am Subventionsbetrug zu liegen...

Dieser Beitrag wurde am 18.04.2021 12:24 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 18.04.2021 - 08:48 Uhr
Kapazitäten, das SCN-Geschäft selbst zu erledigen, gäbe es also genug - Personal und Fluggerät sind bis Jahresende (und der Smartlynx-Vertrag geht AFAIK bis Ende des Sommerflugplans) vorhanden, und die Kosten dafür laufen weiter.
So wie ich es von Ihnen verstanden habe, werden die Mitarbeiter ohnehin bezahlt, verliert also keiner Geld.

So wie ich es verstehe, verliert der deutsche Staat Geld in Form von Kurzarbeitergeld das von der staatlichen Versicherung ausgezahlt wird.
Demgegenüber steht dann ein an einen Billiganbieter ausgelagerter Flugbetrieb der Umsätze mit fremden statt den eigenen Mitarbeitern generiert.
Der Staat zahlt, die Firma verdient, das bedient doch 1a das klassische Klischee von den privatiserten Gewinnen und den sozialiserten Verlusten.
Was übersehe ich?
Das es nicht um den Staat oder die Firma ging. Es ging um die Mitarbeiter. Die bekommen ihr Geld, ob sie fliegen oder nicht. So hat es Debaser beschrieben " die Gehälter werden weiterbezahlt" Ok, ganz präzise hätte es heißen müssen "...werden die Mitarbeiter ohnehin bezahlt, verliert also keiner (der Mitarbeiter) Geld.
Beitrag vom 17.04.2021 - 22:08 Uhr
Kapazitäten, das SCN-Geschäft selbst zu erledigen, gäbe es also genug - Personal und Fluggerät sind bis Jahresende (und der Smartlynx-Vertrag geht AFAIK bis Ende des Sommerflugplans) vorhanden, und die Kosten dafür laufen weiter.
So wie ich es von Ihnen verstanden habe, werden die Mitarbeiter ohnehin bezahlt, verliert also keiner Geld.

So wie ich es verstehe, verliert der deutsche Staat Geld in Form von Kurzarbeitergeld das von der staatlichen Versicherung ausgezahlt wird.
Demgegenüber steht dann ein an einen Billiganbieter ausgelagerter Flugbetrieb der Umsätze mit fremden statt den eigenen Mitarbeitern generiert.
Der Staat zahlt, die Firma verdient, das bedient doch 1a das klassische Klischee von den privatiserten Gewinnen und den sozialiserten Verlusten.
Was übersehe ich?


Dieser Beitrag wurde am 17.04.2021 22:09 Uhr bearbeitet.


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