EU-Kommission prüft Übernahme
Älter als 7 Tage   EXKLUSIV 

Condor und Attestor fast am Ziel

Condor Boeing 767 in FRA
Condor Boeing 767 in FRA, © Alexander Mohl

Verwandte Themen

FRANKFURT - Die Condor-Übernahme durch Attestor bahnt sich in "konstruktiven und fortschrittenen" Gesprächen ihren Weg durch Brüssel. Der deutsch-britische Fonds strebt eine Mehrheitsbeteiligung an und will 450 Millionen Euro in den Ferienflieger investieren - voher muss die EU-Kommission grünes Licht geben.

Condor-Chef Ralf Teckentrup hat mit Attestor einen langfristig orientierten Investor an Land gezogen. Die geplante Übernahme wird aktuell von der EU-Kommission geprüft.

"Wie bei allen Transaktionen dieser Art steht diese Maßnahme unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden und auch der EU-beihilferechtlichen Genehmigung", sagte eine Condor-Sprecherin aero.de am Freitag. "Solche Genehmigungen dauern üblicherweise mehrere Wochen. Die Gespräche sind konstruktiv und fortgeschritten."

Der Vermögensverwalter Attestor hatte am 20. Mai 2021 verkündet, zunächst 51 Prozent der Anteile von Condor zu übernehmen. In einem zweiten Schritt will Attestor auch die übrigen 49 Prozent ablösen, die derzeit noch als Sicherheit für den Condor-KfW-Kredit hinterlegt sind.

Teckentrup hatte in den Wochen vor der Übernahme intensiv um die Zukunft des Ferienflieger und der 4.000 Arbeitsplätze bei Condor gerungen. Nach Medienberichten hatte sich die Finanzsituation von Condor im Dauerlockdown des Frühjahrs 2021 weiter zugespitzt.

Allein 250 Millionen Euro aus dem Attestor-Einstieg wird Condor zur Modernisierung der betagten 767-Langstreckenflotte einsetzen.

Staat erlässt Condor 150 Millionen Euro

Die Politik hilft Condor mit einem Schuldenschnitt: Bund und Hessen werden auf jeweils 75 Millionen Euro verzichten - Condor muss aus einem KfW-Darlehenspaket über 550 Millionen Euro, das in der Krise den Fortbestand der Airline gesichert hat, maximal 400 Millionen Euro zurückzahlen. Die EU-Kommission muss auch dem noch zustimmen.

Die Brüsseler Kartellbehörde hatte Condor im April 2020 - nach der gescheiterten Übernahme durch PGL - die Aufnahme zusätzlicher KfW-Kredite erlaubt, muss die Begründung aber nachbessern: Ryanair hatte gegen den Genehmigungsbescheid der EU-Kommission geklagt und in diesem Monat vor dem EU-Gericht teilweise Recht bekommen.
© aero.de | Abb.: Condor | 25.06.2021 14:57

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 29.06.2021 - 11:57 Uhr

Ich hatte ja immer die B787 von Norwegiean im Auge. Was ist denn mit denen passiert?
Die hätten in meinen Augen sehr gut gepasst, eine Mischung aus -8 und -9 gäbe etwas mehr Flexibilität als eine reine A339 Flotte.

Ich meine, die Nachfolgerin von Norwegian übernimmt genau diese 787 wieder.
Beitrag vom 29.06.2021 - 02:56 Uhr
Wenn man dieser Seite glauben möchte, hat sich Condor auf den A330neo (A339) festgelegt:  https://sites.google.com/site/lhgroupfleet/condor?authuser=0 Man nimmt da wohl der Air Asia die Flieger ab.
Wow. Soviel zu den Boeing Dreamer Fans ;-)
Spannende Wahl, sieht nach All In aus. Gleiche Anzahl Flieger, jeweils ca. 50 Plätze mehr und für nächsten Sommer alle Ziele mit Discover Wettbewerb um rund 1/3 reduziert. Da die Plätze gefüllt werden wollen, wird es wohl eine Preisschlacht bei Einzelbuchern und Veranstaltern geben.
Aber schön, es gibt eine Perspektive!

Das wäre ein starkes Statement.

Ich hatte ja immer die B787 von Norwegiean im Auge. Was ist denn mit denen passiert?
Die hätten in meinen Augen sehr gut gepasst, eine Mischung aus -8 und -9 gäbe etwas mehr Flexibilität als eine reine A339 Flotte.
Ein 63m WB ist schon eine Menge Flugzeug die man füllen muss, so es denn stimmt.

Vermutlich kriegt man die A339 aber gerade zu einem sehr günstigen Preis, Air Asia ist heilfroh wenn sie die aktuell nicht abnehmen müssen, und auch Airbus ist sicher happy, denn 16 bei der aktuellen Rate sind 2/3 einer Jahresproduktion!

Ich hoffe nur sehr das sich Condor nicht zu dem Wahnsinn hinreissen lässt, für Europäer 3-3-3 in den A330 einzubauen. Das ist schon in der B787 absolut grenzwertig, im A330 aber Folter. Von der Bestuhlung wird es wohl ein 3- class mit C, Y+ und Y.
Sowohl Garuda als auch Tap bringen 300 Pax in die A339, das ist eine Menge wenn man die B767 mit 250 anschaut.
Aber die A339 durchaus eine sinnvolle Wahl, Fracht hat man auf den Condor Routen wohl nicht soviel und dann sollte man auch wenig Reichweiteneinschränkung haben.
Beitrag vom 28.06.2021 - 22:12 Uhr
Ich bin echt gespannt, wie die Bestuhlung dann ausfallen wird und ob es eine neue Business/Premium/Economy Class geben wird und mit welcher Aufteilung. Die 767 haben ja zum Teil unterschiedlich große Business Class Bestuhlungen

Die meisten haben 18 C, manche 30, Y+ ist immer 35, und die Y dann je nachdem 180-202.

Aber die C könnte wirklich mal ein Upgrade vertragen. Immer noch ähnlich der alten blauen LH Rutsche, nur deutlich schmaler und kürzer der Sitz. Aber natürlich besser als jede Y/Y+.

Die Y+ wäre aber auch mal dran mit neuem Produkt. Standard Y mit etwas mehr Sitzabstand, etwas mehr Recline und Fußstütze ist nicht mehr State of the Art.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden