Black Hawk-Nachfolger
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Bells V280 Valor-Demonstrator geht in Rente

Bell V280 Valor
Bell V280 Valor, © Bell

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NEW YORK - Er hat seine Schuldigkeit getan, jetzt geht er von der Bühne: Bell hat den Tech-Demonstrator seines neuen Kipprotorflugzeugs V-280 Valor in den Ruhestand geschickt. Die Daten, die er lieferte, sollen nun den Weg ebnen für Bells Vorschlag eines Black Hawk-Nachfolgers.

V-280 - der Name ist Programm: Nicht weniger als 280 Knoten schnell soll das Kipprotor-Flugzeug im Einsatz fliegen können, das Bell in den FLRAA-Wettbewerb der US Army schickt. FLRAA steht ausgeschrieben für "Future Long-Range Assault Aircraft".

Ziel ist es, einen Erben für die UH-60 Black Hawk zu erwählen, die seit den späten 70er-Jahren im Einsatz steht. 280 Knoten sind fast 520 km/h - und damit deutlich mehr, als ein herkömmlicher Hubschrauber wie die Black Hawk je als Marschgeschwindigkeit erreichen kann.

Mit dem Demonstrator der V-280 Valor schoss Bell sogar noch deutlich über diese Marke hinaus: 305 Knoten, also 565 km/h notierten die Programm-Ingenieure dem Tiltrotor als erreichte Höchstgeschwindigkeit ins Stammbuch. Dreieinhalb Jahre lang testeten sie die das Konzept der V-280 im Flug.

Dabei sammelten sie während insgesamt 214 Flugstunden wertvolle Daten, die in die weitere Entwicklung der Valor einfließen sollen. Insbesondere das dreifach redundante Fly-by-wire-System und die Flugeigenschaften des Entwurfs sowohl bei hoher als auch bei besonders niedriger Fluggeschwindigkeit standen dabei im Fokus.

Auf 15 Testflügen wurde die Valor von Piloten der US Army gesteuert, deren Feedback ebenfalls in die Entwicklung des Projekts einfloss.

Die heiße Phase startet

Nun hat Bell den Tech-Demonstrator offiziell stillgelegt. Er soll eingemottet werden, während das Projektteam mit den gesammelten Daten in die nächste heiße Phase des FLRAA-Wettbewerbs eintritt. Alles, was geplant war, habe man erreicht, begründete Bell diese Entscheidung.

Bell V280 Valor
Bell V280 Valor, © Bell

Rückblickend auf die Leistungsbilanz, die der Valor-Demonstrator bei seinen Flugtests aufs Papier brachte, könne man "nicht stolzer sein", so Bell-Vorstandsmitglied Keith Flail. Noch in diesem Sommer rechnet Bell damit, dass die Army die beiden Kontrahenten im Wettbewerb offiziell zu einem Angebot auffordert.

Dann geht der Zweikampf um den lukrativen Auftrag erst so richtig los. Ein Selbstläufer wird das für Bell nicht: Die Texaner treten gegen Platzhirsch Sikoryky an, der zusammen mit Boeing den Flugschrauber Defiant X ins Rennen schickt.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Bell | 04.07.2021 11:38


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